Unverzichtbare Funktion der Lösungsmittel
Die Frage, was eine Holzlasur ist, beantwortet die Frage nach den erforderlichen Inhaltsstoffen fast von selber. Anders als eine Farbe oder ein Lack soll sie ins Holz eindringen, um Schutz von innen zu gewährleisten. Für die notwendige Fließfähigkeit und Viskosität zu erreichen, sind Lösungsmittel zuständig. Die weiteren Hauptbestandteile sind Bindemittel und Füllmittel als eigentlicher „Körper“ des Schutzes und Farbpigmente. Der verbleibende Festkörper der Holzlasur macht zwischen zwanzig und vierzig Prozent der aufgebrachten Flüssigkeit aus.
Wenn die festen Stoffe wie Bindemittel und Farbpigmente in das Holz hineingebracht werden sollen, müssen sie verflüssigt werden. Bei wasserbasierten Holzlasuren teilen sich Lösungsmittel und Wasser diese Aufgabe. So kommt es bei geringerem Verflüssigungseffekt zu einem geringeren Mengenbedarf an Lösungsmitteln. Bei lösemittelbasierten Holzlasuren verflüssigen die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) das Streichmittel alleine, was zu Anteilen bis zu siebzig Prozent führen kann.
Gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe
Aromate
Aromatische Kohlenwasserstoffe sind für die Geruchsentwicklung verantwortlich. Sie wirken auf das Nervensystem, die Organe Leber, Lunge und Niere und reizen die Haut. Es gibt zunehmend aromatenfreie Produkte auf dem Markt.
Flüchtige organische Stoffe (VOC)
Es gibt eine nahezu unüberschaubare Menge von VOC. Acrylate, Alkyde und Glycole sind übliche Beispiele. Der Gesetzgeber beschränkt die Menge auf höchstens 130 Gramm pro Liter. Nicht alle Produkte liegen unter diesem Wert. Tückisch an VOC ist, dass sie auch nach der Trockenzeit und der riechbaren Wahrnehmungsschwelle noch lange ausdünsten.
Hilfsmittel
Unter den Hilfsmitteln wird alles zusammengefasst, was nicht in die anderen Bestandteilgruppen passt. Chemische Biozide, Fungizide, Härter und Weichmacher sind die typischen Beteiligten.
Konservierungsmittel
Um die Lasur haltbar zu machen, werden Isothiazolinone eingesetzt. Zu ihnen zählen Bor und Kobalt, denen medizinisch allergiefördernde, fortpflanzungskritische und krebserregende Wirkungen zugewiesen werden.