Wovor muss das Holz überhaupt geschützt werden?
Holz ist ein Werkstoff, der in freier Natur verschiedenartigen Zersetzungsprozessen unterliegt. Das macht durchaus Sinn, schließlich würden umgestürzte Bäume sonst viel zu lange im Wald liegen, ohne wieder ein Teil des natürlichen Kreislaufs zu werden.
Auch das Holz von Gartenhütten, Ställen und Kleintier-Gehegen leidet im Außenbereich nicht nur unter der Feuchtigkeit durch das Wetter. Weitere Einflussfaktoren für die Zersetzung des Materials sind:
Allerdings hält Holz selbst mit dem besten Holzschutzmittel nicht ewig. Das gilt umso mehr für einen Kleintierstall, in dem die Ausscheidungen der Tiere selbst schon für stetige Feuchtigkeit sorgen.
Unschädliche Holzschutzmittel auf rein biologischer Basis
Speziell für den Holzschutz von Nagerställen für den Außenbereich haben manche Hersteller Spezial-Lasuren entwickelt. Diese werden oft als „Kleintierstall-Lasur“ oder ähnlich bezeichnet und garantieren absolute Verträglichkeit ohne giftige Anteile.
Der Schutzeffekt dieser Spezial-Lasuren mag zwar vielleicht etwas geringer sein als bei vergleichbaren Chemie-Keulen. Dafür lässt sich eine rein biologisch hergestellte Schutzlasur aber auch angenehmer verarbeiten, da bei der Anwendung selbst auch nahezu keine Gefährdung für die eigene Gesundheit entstehen kann.
Die Mittel werden einfach mit einem Pinsel auf das Holz aufgetragen. In der Regel ist dafür ein Anstrich ausreichend. Es kann aber sein, dass die Prozedur einmal jährlich wiederholt werden muss, um einen anhaltenden Schutzeffekt zu sichern.
„Sabberlack“ kann nur bedingt als Problemlösung angesehen werden
Immer wieder wird in einschlägigen Internetforen auch sogenannter „Sabberlack“ (nach der DIN EN 71.3 zertifizierte Spielzeuglacke) als Lösung für dieses Problem empfohlen. Dabei sollten Sie aber wissen, dass dieser Lack nur als speichel- und schweißfest gilt und lediglich die Unterschreitung bestimmter Grenzwerte für Schwermetalle sichert.
Werden gewisse Mengen dieser Lacke durch Nager in deren Verdauungstrakt aufgenommen, können sich bei entsprechender Dosierung daraus sehr wohl negative Implikationen für den Gesundheitszustand der Tiere ergeben.
Wenn allerdings eine Hütte für einen Hund vor der Witterung geschützt werden soll, kann Spielzeuglack durchaus in Betracht gezogen werden. Die meisten Hunde kauen an ihren Hütten nur relativ wenig herum und würden daher den Lack auch nicht über das Verdauungssystem aufnehmen.
Ohne Holzschutzmittel: unempfindliche Holzarten und konstruktiver Holzschutz
Natürlich gibt es auch Holzarten, die sich unter den widrigen Bedigungen im Außenbereich weniger rasch zersetzen und darüber hinaus auch für die Larven der verbreiteten Holzschädlingskäfer weniger attraktiv sind. Dabei handelt es sich meistens um relativ harte Holzarten. Auch die kanadische Zeder gilt aufgrund ihres eigenen Geruchs als relativ schädlingsresistent. Bei vielen exotischen Holzarten steht aber nicht nur der Preis in einem Missverhältnis zum erhofften Nutzen. Besonders harte Hölzer sind auch entsprechend schwer zu verarbeiten und sind daher nur eingeschränkt als Alternative für den Hasenstallbau attraktiv.
Die Lebensdauer von Holz deutlich verlängern kann dagegen „konstruktiver Holzschutz“: Darunter versteht man eine Konstruktionsweise, bei der das Material allein aufgrund der baulichen Gestaltung rasch trocknen kann. Durch eine geschickte Dachkonstruktion und einen luftigen Aufbau kann so der Ansiedlung holzzersetzender Pilze ein wirksamer Riegel vorgeschoben werden.