Die wichtigsten tierischen Holzschädlinge in verbautem Holz
Während die Anzahl der unterschiedlichen Schädlingsarten in frischem Holz sehr viel größer ist, lassen sich die Schadbilder von den zerfressenen Holzbalken eines Dachstuhls in der Regel auf wenige wichtige Arten eingrenzen:
- den sogenannten Hausbock
- der Braune Splintholzkäfer
- der Nagekäfer
- der Parkettkäfer
Der Parkettkäfer wird meistens bereits beim Import im Inneren von tropischen Holzarten eingeschleppt. Die anderen Käferarten aus der obigen Liste stürzen sich dagegen vor allem auf Balken aus Nadelholz mit einer relativ geringen Dichte. Durch den hohen Splintholzanteil finden die Larven der Käferarten in solchen Hölzern ideale Bedingungen vor, um über einen längeren Zeitraum hinweg ungestört heranwachsen zu können.
Lassen sich die Larven der verschiedenen Arten unterscheiden?
Grundsätzlich gibt es durchaus optische Unterscheidungsmerkmale, um die Larven der einzelnen Schädlingsarten möglichst treffsicher voneinander zu unterscheiden. So sind zum Beispiel die Larven des Hausbockkäfers bis zu 30 mm lang mit einem segmentierten Körper. Die weißlichen und gekrümmten Larven des Nagekäfers (Holzwurm) werden dagegen nur etwa 3 bis 5 mm lang. Im Unterschied zum Nagekäfer sind die gelblich-weißen Larven des Braunen Splintholzkäfers im Brustbereich deutlich verdickt.
Viel wichtiger als die Unterscheidung der einzelnen Larvenarten untereinander ist aber meist die Frage, ob tatsächlich ein aktueller Befall mit den Larven vorliegt oder ob es sich bei den Spuren um sehr alte Überbleibsel im Holz handelt. Das aus den Bohrlöchern fallende Bohrmehl kann bei entsprechend frischen Spuren hierbei ein wichtiges Unterscheidungskriterium sein. Die Larven des Hausbockkäfers werfen zwar kaum Bohrmehl aus den Fraßgängen, machen sich aber oft durch Oberflächenaufwölbungen im Holz bemerkbar, die ähnlich wie Krampfadern aussehen.
Im Zweifel sollte ohnehin ein Profi für Schädlingsbekämpfung hinzugezogen werden, um entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen. Anschließend kann beim stärkeren Befall eines Dachstuhls mit einem Statiker abgeklärt werden, welche Sanierungsmaßnahmen nötig sind. Schließlich kann es in extremen Fällen sogar zum Einsturz ganzer Dachkonstruktionen kommen.