Die Schadstoffbelastung alter Dachstühle
Die Verpackungen vieler der derzeit noch zugelassenen Holzschutzmittel sind aus gutem Grund mit deutlichen Warnhinweisen versehen: Da die Inhalation dieser Stoffe zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, sollten diese möglichst an der frischen Luft oder sogar mit Atemschutz verarbeitet werden. Da sie auch keinesfalls getrunken werden dürfen, müssen Holzschutzmittel jeder Art auch unbedingt für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden. Aber auch längst verarbeitete Holzschutzmittel können mitunter für große Probleme sorgen.
Viele heute noch bestehende Dachstühle enthalten Stoffe, die sich auch über Jahrzehnte hinweg nicht vollständig in Luft aufgelöst haben. Die folgenden Stoffe sind Beispiele für solche Holzschutzmittel, die früher hauptsächlich die Haltbarkeit von Dachstühlen verbessern sollten:
- DDT
- Lindan
- PCP
Das Problem mit diesen Stoffen ist, dass sie oftmals weder am Geruch noch anhand der Holzoptik identifiziert werden können. Dafür werden beim Abschleifen der Balken im Zuge einer Dachgeschoss-Sanierung oftmals gerade die Schichten freigelegt, in denen die Stoffe bis heute enthalten sind. Auch ausgegaste Rückstände können sich an den normalen Staub anlegen und beim Einatmen zum Problem werden. Das gilt umso mehr, wenn ein zuvor belüfteter Dachboden gedämmt und als Wohnraum ausgebaut wird. Im Zweifelsfall sollte daher vor einem solchen Vorhaben stets eine Holzprobe für eine Analyse an ein qualifiziertes Labor gesandt werden.
Manche Holzsorten sind auch ohne Holzschutzmittel sehr witterungsbeständig
Im Außenbereich sollen Holzschutzmittel dafür sorgen, dass Terrassendielen und Gartenmöbel trotz wechselnder Witterung länger haltbar sind. Viele exotische Holzarten sind aufgrund ihrer hohen Dichte von Natur aus sehr witterungsbeständig und brauchen daher gar nicht unbedingt eine Behandlung mit Holzschutzmitteln. Allerdings sollten Sie darauf achten, beim Kauf edler Hölzer für den Terrassenbau nicht versehentlich eine streng geschützte Holzart zu erwischen.
Mit der richtigen Bauweise sind Holzschutzmittel nicht unbedingt nötig
In manchen Fällen kann es durchaus notwendig sein, das verbaute Holz vor pflanzlichen und Holzschädlingen zu schützen. Bei einer Holzkonstruktion für ein Gartenhaus oder Gewächshaus kommt es dagegen eher darauf an, das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Mit einem etwas weiter überstehenden Dach und einem guten Fundament gegen aufsteigende Feuchtigkeit lassen sich viele Probleme im Zusammenhang mit der Haltbarkeit des Materials auch ohne giftige Holzschutzmittel lösen.
Welche Alternativen zu giftigen Holzschutzmitteln gibt es noch?
Für dauerhaft der Witterung ausgesetzte Gartenbauten wie Spielgeräte oder Terrassen gibt es mittlerweile sogenanntes Thermoholz. Dieses wurde einer speziellen Behandlung unterzogen, um auch ohne Anstrich weniger anfällig für Verwitterung zu sein.
Alternativ zu giftigen Holzschutzmitteln können Sie aber auch pflegendes Öl oder Wachs verwenden. Damit muss die Holzpflege zwar vielleicht in etwas kürzeren Abständen wiederholt werden. Dafür gelangen aber immerhin auch keine giftigen Inhaltsstoffe in den Gartenboden und in das Grundwasser.