Definition Holzständerwerk-Außenwand
Die Holzständerwerk-Bauweise ist eine Unterform des Fachwerkbaus. Die lasttragenden Stützbalken werden dabei nur vertikal ausgerichtet und parallel zueinander aufgereiht. Die Gefache sind also gebäudehoch und segmentieren die Wände in schmale, hohe Streifen.
Im modernen Holzständerwerkbau sind die vertikalen Holzständer allerdings nach außen hin nicht mehr zu sehen. Das Balkengerüst liegt innen zwischen beidseitig mehrfachen Beplankungen, die Dämmstoffe und Installationsleitungen gleichermaßen hinter sich verbergen.
Der Vorfertigungsgrad ab Werk ist dabei im Vergleich zu anderen Holz-Fertighausbauweisen wie etwa der Holztafelbauweise eher gering. Üblicherweise gelangen die Wandelemente nur mit dem Holzständerwerk und einer Roh-Innenbeplankung auf die Baustelle. Die Dämmung in den Gefachen, die Außenbeplankung und die Leitungsverlegung mit Installationsvorsatzwand kommen erst beim Bau selbst dazu.
Die senkrechten Konstruktionsebenen einer Holzständerwerk-Außenwand staffeln sich – von außen nach innen gesehen – in der Regel wie folgt:
- Außenputz
- Beplankung aus dämmendem Holzwerkstoff
- Ständerwerk aus senkrechten Holzbalken
- Dämmschicht aus Stein- oder Mineralwolle
- Beplankung aus Holzwerkstoff
- Installationsleitungen
- Installationsvorsatzwand
- Gipskartonverkleidung
Dämmung wird vor Ort vorgenommen
Die Holzständerwerk-Wandelemente, die vom Hersteller ausgeliefert werden und auf der Baustelle weiterverarbeitet werden, bestehen also nur aus dem rohen, einseitig beplankten Ständerwerk. Für die Roh-Beplankung werden in der Regel einfache OSB-Platten verwendet. Die Gefache zwischen den Holzständern werden zunächst mit Dämmmatten aus Stein- oder Mineralwolle ausgefüllt und anschließend auch nach außen hin mit einer Beplankung versehen.
Durch Lochbohrungen werden dann verbleibende Hohlräume meist noch mit einer Einblasdämmung aus Zellulosewolle ausgefüllt. Die Lochbohrungen und alle Ritzen an den Stoßkanten der Beplankungsplatten werden sorgfältig versiegelt, sodass gleich auch eine Dampfsperre entsteht.
Installationsebene
Die Strom-, Telekommmunikations-, Wasser- und Gasleitungen werden über der Innenbeplankung verlegt und mit einer weiteren OSB-Platte auf einem Kantholzgerüst kaschiert. Da die Innenbeplankung vollständig dicht abschließt (sofern alles korrekt ausgeführt wird), sind die Leitungen vor Feuchtigkeit geschützt. Nach außen hin ist die Konstruktion auch durch die Außendämmschicht hindurch diffusionsoffen.
Die Installationsvorsatzwand wird nach innen hin schlussendlich noch mit Gipskarton verkleidet, der abschließend noch mit Tapete, Farbe oder Putz gestaltet werden kann.