Im Lauf der Zeit verändern sich Anforderungen an Räumlichkeiten
Der Grundriss von Räumen wird bei einem Neubau weitgehend nach den Anforderungen des Bauherrn geplant. Doch diese Anforderungen können sich im Lauf der Zeit erheblich verändern. Sei es durch Familienzuwachs, Kinder ziehen aus oder ein Gebäude hat neue Besitzer.
Wie wurde eine Innenwand hergestellt?
Viele Häuser stellen bei der Raumgröße einen Kompromiss aus Baukosten und Anforderungen dar. Gerade im Bestand sind daher recht viele kleinere Räume in Gebäuden zu finden. Der Gedanke ist also naheliegend, einfach durch das Entfernen einer Innenwand aus zwei kleinen einen großen Raum zu schaffen. Doch schon hier ist zuvor eine erste Unterscheidung notwendig:
- Innenwand gemauert (in Nassbauweise)
- Innenwand aus Trockenbauplatten (in Trockenbauweise)
Das Entfernen einer Trockenbauwand ist verhältnismäßig schnell und einfach zu bewerkstelligen. Mehr Informationen erhalten Sie im verlinkten Ratgeber.
Statik: tragende oder nicht tragende Innenwand
Bei einer gemauerten Innenwand können Sie nicht so einfach Hand anlegen. Denn bei gemauerten Innenwänden kann es sich um tragende oder nicht tragende Wände handeln. Einen ersten Anhaltspunkt dazu kann der vorhandene Dachstuhl liefern.
Der Dachstuhl ist entweder als Pfettendach oder Sparrendach (oder einer Bauform daraus wie das Kehlbalkendach) gefertigt. Das Sparrendach leitet das Gewicht über die Außenwände ab, das Pfettendach über Stützpfeiler innerhalb des Gebäudegrundrisses. Letztlich sollte aber ein Statiker befragt werden, damit ausgeschlossen werden kann, eine tragende Mauer zu entfernen.
Haustechnik vorbereiten und abstellen
Sind diese Punkte geklärt, muss die vorhandene Haustechnik vorbereitet werden. Vorzugsweise sollten bei vorhandenen Leitungen und/oder Rohren Strom und/oder Wasser abgestellt werden. Sie benötigen insbesondere beim Vorhandensein von Sanitärinstallationen entsprechende Bauteile zum Abdichten der Rohre (Blindstopfen zum Beispiel). Elektrische Leitungen werden zurückgebaut und dann in einer Verteilerdose zusammengeführt.
Direktes Vorbereiten zum Entfernen der Innenwand
Jetzt kann der eigentliche Abriss der Innenwand fast schon beginnen. Sie benötigen noch große Plastikplanen, um etwaige Möbel oder andere Räume gegen die doch deutliche Staubentwicklung zu schützen. Auch einen Bauschuttcontainer müssen Sie unter Umständen schon vorab bestellen, wenn Sie den Schutt nicht zwei Mal bewegen möchten (aus dem Haus und dann in den Container). Damit der Bauschutt-Container richtig dimensioniert ist, können Sie vorab die Bauschuttdichte berechnen.
Das Entfernen bzw. der Abriss der Innenwand
Jetzt beginnt das Entfernen der Innenwand. Sie benötigen einen Fäustel mit entsprechenden Steinmeißeln, einen Vorschlaghammer und eventuell eine Schlagbohrmaschine mit Meißel-Aufsätzen. Mit Fäustel und Meißel wird ein Bereich so weit abgeschlagen, dass sie die Mauerstruktur (wo sind Mauersteine im Mörtelbett) erkennen.
Zunächst können Sie dann einfach einige Mauersteine mit dem Meißel in Mörtelbett herausschlagen. Nun ist die Innenwand schon so weit, dass Sie auch den großen Vorschlaghammer ansetzen können. Schlagen Sie die Innenwand bis knapp an Anschlusswände heraus. Die „Feinarbeit“ führen Sie dann wieder mit Hammer und Meißel durch.