Die praktischen Eigenschaften von Kaliwasserglas
Wassergläser sind Alkalisilikate, die entweder mit Lithium, Natrium oder Kalium hergestellt werden. Dazu werden die Alkalimetalle mit Quarzsand und unter CO2-Entwicklung bei hohen Temperaturen verschmolzen, anschließend pulverisiert und meist in Wasser gelöst zu einer klaren, anwendungsfertigen Flüssigkeit aufbereitet.
Solches „Flüssigglas“ hat Eigenschaften, die vor allem im Bauwesen, aber auch in der Keramik, bei der Textil- und Papierherstellung, in der Elektronik, in der Landwirtschaft und der Mikrobiologie hilfreich sind: es wird bei der Trocknung und dem damit eingergehenden sogenannten Verkieselungsprozess stark bindend, verfestigend, klebend und je nach Wasserglasart mehr oder weniger stark abdichtend. Mit diesen Eigenschaften wird Wasserglas vor allem für folgende Anwendungen genutzt:
- Abdichtung und Verfestigung von porösem Mauerwerk oder Putz
- zum Kleben von Fliesen
- zur Festigung von Kalkfarben
- zur Verflüssigung keramischer Massen
- als Entzündungshemmer in Holzschutzmitteln
- als Waschmittelstabilisator
- als Pflanzenstärkungsmittel
Kaliwasserglas erfüllt die bindenden, verfestigenden und abdichtenden Eigenschaften alle ziemlich gut – zwar dringt es nicht so tief ein wie Lithiumwasserglas und verteilt es sich weniger gleichmäßig in das auszugleichende, zu festigende Material. Dafür ist es deutlich günstiger zu bekommen und ist im Gegensatz zu Kaliwasserglas weitestgehend wasserdicht. Dadurch eignet sich Kaliwasserglas nicht nur für den Innen-, sondern auch ideal für den Außenbereich, vor allem für die rein mineralische Verfestigung, Imprägnierung und für den Aussalzungsschutz von Außenwandputz.
Wie Sie Kaliwasserglas anwenden
Kaliwasserglas bekommen Sie in allen gängigen Baumärkten in flüssiger, anwendungsbereiter Form. Auftragen können Sie es mit einem Pinsel oder einem Sprühgerät. Weil Kaliwasserglas Hautreizungen und schwere Augenreizungen verursacht, ist passende Schutzausrüstung wichtig: Tragen Sie lange Kleidung, Schutzhandschuhe, einen Augenschutz aus Plastik (nicht aus Glas) und vor allem beim Auftragen per Spühgerät auch einen Atemschutz.
Je nach Produkt können Sie Kaliwasserglas zur Minderung der Saugfähigkeit auch mit Wasser verdünnen, meist im Verhältnis von bis zu 1:3.
Damit das Kaliwasserglas schnell, also innerhalb etwa 24 Stunden – trocknet, seine imprägnierende Wirkung entfaltet und verzögerungsfrei überstrichen werden kann, sollte die Umgebung möglichst nicht feucht sein – also bei Außenanwendungen besser bei stabil trockenem Wetter arbeiten.