Eigenschaften von Kalkglätte
Bei Kalkglätte handelt es sich eine edle Form von Kalkputz. Seine kleine Körnung (0,5 Millimeter sind eine gängige Korngröße) macht es möglich, sehr glatte Oberflächen zu erzeugen. Gleichzeitig hat die Kalkglätte alle Eigenschaften, die einen Kalkputz auszeichnen:
- Diffusionfähigkeit
- Antifungizide Wirkung
- Antibakterielle Wirkung
- Abtötung von Sporen und organischen Verschmutzungen
- Sehr strahlendes „weißes“ Weiß
- Leicht zu verarbeiten
- Gut schleifbar
Wenn Kalkglätte gestrichen wird, sollte die Farbe diese Eigenschaften nicht verschließen und versiegeln. Daher sollten ausschließlich diffusionsoffene Grundierungen und Farben auf Wasserbasis verwendet werden. Mit Spezialprodukten lassen sich die Wände auch bei hundertprozentigem Erhalt der Eigenschaften färben.
Als Grundierung kann Alaunsalz genutzt werden, als Farbe eignen sich Sumpfkalkfarben besonders gut. Insbesondere die enthaltenen Farbpigmente müssen mineralischen und natürlichen Ursprungs sein.
Tipps zur Verarbeitung
Eine charakteristische Eigenschaft beim Streichen von Kalkfarbe auf Kalkglätte ist ein ungleichmäßiges Streichbild. Malerrollen sind nicht das beste Werkzeug für den Auftrag. Bessere Ergebnisse lassen sich mit Quast oder Pinsel erzeugen. Die Pinselstriche im Kreuzverfahren sorgen für die bestmögliche Farbverteilung.
Das sogenannte Abkreiden lässt sich durch Anfeuchten der Oberfläche vor dem Streichen unterbinden. Nach einem Anschliff sollte auf jeden Fall auf angefeuchteter Kalkglätte gestrichen werden.
Lange Trocknungszeiten sind ein Qualitätsmerkmal des Anstrichs. Eine hohe Luftfeuchtigkeit (ab 65 Prozent) und Temperaturen zwischen zehn und 18 Grad Celsius führen zu Zeiträumen bis zu mehreren Tagen. Je länger die Trocknung „in Ruhe“ erfolgt, desto stärker bleiben die vorteilhaften Eigenschaften des Edelputz erhalten.
Eventuell notwendige Ausbesserungsarbeiten wie Spachteln sollten idealerweise mit kalkhaltigem Mörtel erfolgen, um auch hier für die identische Farbwirkung zu sorgen.