Kalkfarben benötigen keinen mineralischen Untergrund
Silikatfarben haben eine besondere Eigenschaft: Sie reagieren mit ihrem Untergrund, der unbedingt mineralisch sein muss, und härten so vollständig aus. Kalkfarben gehören jedoch nicht zu dieser Anstrichsorte!
Löschkalk, ob eingesumpft oder nicht, benötigt Kohlendioxid aus der Luft, um zu trocknen. Bei Kalkfarben ist also kein mineralischer Untergrund erforderlich, das macht dieses Anstrichmittel flexibel einsetzbar.
Darum könnte theoretisch die Möglichkeit bestehen, dass Kalkfarbe auf Dispersionsfarbe dauerhaft hält. Wie sieht es aber in der Praxis aus?
Dispersionsfarbe dauerhaft mit Kalkfarbe überstreichen
Bevor Sie Ihre Wand komplett mit Kalkfarbe überstreichen, führen Sie am besten zunächst einen Probeanstrich durch. Wählen Sie dafür einen versteckten Bereich, zum Beispiel unter einer Treppe aus. Hier zwei Vorschläge dazu:
- Verwenden Sie eine Kalkkaseinfarbe (20,99€ bei Amazon*) aus Weißkalkhydrat und Magermilch, diese besitzt den Ruf, besonders gut auf Dispersionsfarbe zu halten. Ein solches Anstrichmittel können Sie sich sogar selbst anmischen!
- Oder streichen Sie die Wand mit einer stark verdünnten Kalkfarbe vor, lassen diese Grundierung gründlich trocknen und tragen dann den Anstrich in normaler Konsistenz auf. So haben Sie eine Art Haftgrund eingebaut!
Diese beiden Methoden führen in vielen Fällen zum Erfolg, sodass die Kalkfarbe dauerhaft auf der Dispersionsfarbe hält. Beobachten Sie Ihre Probefläche etwa 24 Stunden und achten Sie auf eventuelle Risse oder Abblätterungen.
Wenn nichts passiert, können Sie die weiteren Wände ebenfalls überstreichen, ansonsten lassen Sie es lieber sein und spachteln die blätternde Kalkfarbe wieder ab.
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