Grundmischverhältnis als Basis
Generell lässt sich jeder Kalkputz beim selber machen von Verputzarbeiten vollständig selber herstellen. Das Mischungsverhältnis besteht im Wesentlichen aus den zwei Inhaltsstoffen Kalk und Quarzsand. Die Basisfaustregel lautet:
Auf einen Teil Kalk kommen zwei bis fünf Teile Sand dazu. Die Trockenmischung wird mit Wasser angerührt. Der Wasseranteil und die gegebenenfalls nachträgliche Nachbefeuchtung haben entscheidenden Einfluss auf den Halt des Putzes. Der Feuchtigkeitsbedarf und Grad hängt von den äußeren Bedingungen und der Kalkart ab.
Putzarten und Alternativen
Es ist möglich, mit Kalk unterschiedliche Kalkputze zu mischen, die der Verarbeitungsart und der Beschaffenheit angepasst werden. Aus Kalk lassen sich folgende Putze mischen:
- Spritzputz
- Dekorputz
- Feinputz entsprechend Sandkörnung
- Reibeputz mit Struktur
Im Innenbereich sind fast alle Kalkputze einsetzbar. Im Außenbereich kann ein Kalkgipsputz oder einen Kalkzementputz die bessere Wahl sein, um den Witterungseinflüssen besser standzuhalten.
Für Fassaden kommen folgende Kalkputzarten zum Einsatz:
- Brannt- Fein- und Stückkalk
- Wasserkalk
- natürlicher hydraulischer Kalk
- Kalk mit Puzzolan oder Zement gemischt
Im Innenbereich sind zusätzlich folgende Kalke verwendbar:
- Kalkhydrat
- Sumpfkalk
Das Abbinden des Kalks entsteht aus einer chemischen Reaktion, der Karbonisierung. Je nach Kalkart verliert der Kalk zu schnell das in ihm gespeicherte Wasser oder ist zu nass. Zu schnelles Trocknen führt zum sogenannten „Verbrennen“, zu nasser Putz härtet nicht aus.
Beim Selbermachen von Kalkputz sollten immer exakte Erkundigungen eingeholt werden, welche „Ansteifzeit“ die gewählte Art und Mischung braucht. Sie liegt zwischen zehn Minuten und einer Stunde. Entsprechend des Verhaltens ist ein dauerndes Befeuchten erforderlich, wenn der Putz zu „brennen“ beginnt. Mit der hydraulischen Qualität nimmt die Empfindlichkeit des Kalkputzes zu.