Beheizt, unbeheizt und Alter des Hauses
Ganz generell müssen Sie bei einer Kellersanierung drei wesentliche Punkte bedenken. In einem unbeheizten Keller ist die Sanierung am wenigsten aufwändig, kann aber je nach Zustand versteckte Kosten produzieren. Eine beheizten Keller fachgerecht zu sanieren führt mitunter zu umfangreichen baulichen Maßnahmen, da nicht alle Arbeiten von Innen durchgeführt werden können. Das ist vor allem bei Häusern der Fall, die vor den 1960er Jahren gebaut wurden, da erst seitdem mit Abdichtungen und Drainagen von Außen begonnen wurde.
Beim unbeheizten Keller kann das Anbringen von Dämmplatten an Decke und auf dem Boden schon einen entscheidenden Einfluss auf die Energiewerte haben. Wichtig ist auch das Abdichten von Fenstern, Luken, Türen und Versorgungsrohren, um die Zirkulation günstig zu beeinflussen. Das hermetische Abschotten des Kellers stört den natürlichen Feuchtigkeitsaustausch. Fachleute wissen um diese notwendigen Maßnahmen, die auch für beheizte Keller gültig sind. Bei der Kellersanierung müssen Wärmebrücken und von Außen wirkende Feuchtigkeit berücksichtigt werden. Eine vorherige Bauwerksdiagnostik vom Fachbetrieb hilft beim Einschätzen von Aufwand und entstehenden Kosten.
Akute Probleme oder Modernisierung
Wenn die Kellersanierung notwendig wird, weil schon konkrete Schäden oder Beeinträchtigungen vorhanden sind, müssen Sie mit deutlichem Mehraufwand kalkulieren. So hilft eine Abdichtung gegen Wasser- oder Feuchtigkeitseintritt nichts, wenn das feuchte Mauerwerk nicht vorher trockengelegt wird. Eine eventuell Beseitigung von Schimmel und ein spezieller Sanierungsputz bei mauersalzbelastetem Mauerwerk gehören als unverzichtbarer Bestandteil zur Kellersanierung dazu.
Kostenberechnung am Beispiel
Bei einem beheizten Keller, der zu Wohn- oder Nutzraum ausgebaut werden soll und keine akuten Schäden aufweist, sind die Kosten in zwei Hauptgruppen zu unterteilen.
Für die Außenarbeiten muss ein Erdaushub und eine Außendämmung rund um die Kellerwände durchgeführt werden, die bei Eigenleistung ab rund zweitausend Euro beginnen. Ein geliehener Bagger schlägt mit etwa dem gleichen Betrag zu Buche, kann aber auch bis viertausend Euro kosten. Ein Fachbetrieb kostet ab etwa achttausend Euro.
Im Innenbereich müssen Dämmplatten angebracht und Türen und Fenster abgedichtet werden. Dazu kommt in den meisten Fällen ein neuer Verputz. Für diese Arbeiten können Sie als Richtwert 250 Euro pro Quadratmeter Kellerfläche kalkulieren. Natürlich hängen die Kosten mit der vorhandenen Bausubstanz zusammen und müssen beispielsweise Maurerarbeiten erledigt werden, ist mit zusätzlichen Stundensätzen ab rund fünfzig Euro rechnen.
Kostenübersicht für das Beispiel
1. Erdaushub, Dämmungsmaterial, Arbeit und Wiederverfüllung: 8000 Euro
2. Materialpreis Dämmplatten für Innen: 500 Euro
3. Materialpreis Wandputz und Dichtungsmaterialien: 200 Euro
4. Arbeitskosten für die Innensanierung bei 50qm: 12.500 Euro
Gesamtkosten: 21.200 Euro
Die Ersparnis kommt mit der Zeit
Bei der Kellersanierung sollten Sie nicht am falschen Ende sparen. Ohne die notwendigen Kenntnisse über Bausubstanzen, Statik und thermischen Funktionen können nach der Kellersanierung Schäden entstehen, die sehr teuer werden. Zudem sollten Sie die zu erwartende Heizkostenersparnis gegen rechnen.