Die unterschiedlichen Klinkerformate
Früher wurden Ziegel, und damit Backstein und Klinker, in vielen verschiedenen Maßen hergestellt, je nach Hersteller und Region. Es gab keine Norm, die die Größe regelte. Das änderte sich im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung. Man sah eine, dass es vorteilhaft ist, wenn alle Klinker genormt sind. So entstand zuerst das Reichsformat (abgekürzt LF). Es wurde bald durch ein modifiziertes Reichsformat abgelöst, und im 20. Jahrhundert dann durch das Normalformat (NF).
Während man das Reichsformat oder andere historische Formate nur noch bei Altbauten findet, ist der Standard heute das Normalformat. Doch es bildeten sich weitere genormte Formate heraus wie das Langformat (LF) oder das Dünnformat (DF).
Optische Wirkung der Formate
Sie haben es selbst schon gesehen: eine Fassade, die aus größeren Steinblöcken besteht, wirkt anders, als eine Fassade aus kleinen Steinen. Auch beim Klinker haben die Maße Einfluss auf die Optik. Eine Fassade aus Klinkern im Normalformat wirkt lebendiger, als wenn Sie das Lang- oder Dünnformat verbauen. Letztere beiden verleihen der Wand Ruhe, weil sie flacher sind. Allerdings spielt auch die Farbe der Fuge in die Optik hinein. Wählen Sie eine kontrastierende Fuge, ergibt sich ein viel verspielteres Bild.
Auf die optische Wirkung haben aber nicht nur die Steinformate Einfluss, sondern auch die Mauerwerksverbände, also die Muster, in denen die Klinker verlegt sind. Eine ruhige Fassade lässt sich mit dem richtigen Verband ziemlich gut aufpeppen und verliert so wieder etwas von ihrer Schwere.
Verarbeitung der Formate
Generell ist es so: Je kleiner und dünner die Klinker sind, desto mehr Steine benötigen Sie pro m2. Und je mehr Steine für die Fassadenverkleidung notwendig sind, desto teurer und aufwändiger wird das Vorhaben. Wählen Sie Klinker im Normalformat, müssen Sie 48 Steine pro m2 einplanen. Bei Klinkern im Dünnformat kaufen Sie dagegen 64 Steine pro m2. Und das Mauern wird schwieriger, je kleiner die Steine sind.