Herausstechende Eigenschaften der Reibeputzarten
In der Darreichungsform unterscheiden sich Reibeputze. Während die klassischen mineralischen Putze vor Ort angemischt werden, bestehen Reibeputze aus Fertigmischungen. Mineralische Reibeputze werden vor allem wegen ihrer guten Rissüberbrückungseigenschaften und ihrer ausgeprägten Diffusionsfähigkeit für Außenputz genutzt.
Der Vorteil von Reibeputz mit Kunstharz ist die Atmungsfähigkeit, die dem Raumklima entgegenkommt. Aus diesem Grund und aus der einfacheren Verarbeitungsmöglichkeit wird er in erster Linie als Innenputz verwendet. Da das enthaltene Kunstharz als körniger Zuschlagsstoff keine Lösemittelausdünstungen entwickelt, ist der Reibeputz problemlos einsetzbar.
Strukturphase nach Glanzverlust
Reibeputz mit enthaltenem Kunstharz ist in der Verarbeitung genügsamer. Insbesondere die Gestaltungsfähigkeit durch einzubringende Strukturen kann länger erfolgen als bei einem mineralischen Putz. Die meisten mineralischen Putze sind nach etwa 15 Minuten nicht mehr gestaltungsfähig.
Die Oberfläche des Reibeputzes glänzt beim Auftragen. Wenn der Putz beginnt, sich zu binden, verliert sich der Glanz. In diesem Zeitraum, wenn die Oberfläche zunehmend matter wird, muss die Strukturierung erfolgen. Hierfür wird mit einem Reibebrett die gewünschte Formgebung durch das kreisförmige, gerade oder geschwungene Ziehen durch den noch nachgiebigen Reibeputz ausgeführt.
Reibeputz mit Kunstharz möglichst vermeiden
Wer ein wenig handwerkliche Erfahrung im Verputzen mitbringt oder den Reibeputz sowieso von einem Fachbetrieb aufbringen lässt, sollte sich für mineralischen Reibeputz entscheiden. Zwar ist der verarbeitungsfreundliche Reibeputz mit Kunstharz eine praktische Alternative, jedoch ist die Verwendung des grundsätzlich nicht umweltfreundlichen Kunstharzes als Zuschlagsstoff nicht unterstützenswert.
Natürlich kann Kunststoff als Streckmittel genutzt werden, wird aber abgesehen von der Verarbeitungsfähigkeit in allen Disziplinen von „natürlicheren“ Mineralzuschlägen überflügelt. Das betrifft sowohl den Feuchtigkeitshaushalt des verputzten Mauerwerks als auch das Raumklima, die Entsorgungsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit und in vielen Fällen dem günstigeren Materialpreis.