Mehrere Wochen Trocknungszeit
Die unbedingte Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Auftragen von Kunstharzlack auf Acryllack ist die vollkommene Durchtrocknung. Da Acryllack von oben nach unten trocknet, vermittelt er oft schon nach einigen Tagen den Eindruck, trocken zu sein. Tatsächlich sind Trockenzeiten von drei bis vier Wochen erforderlich, um auch die der Oberfläche abgewandte Seite des Acryllackauftrags zu erreichen.
Alter Acryllack stellt keine besondere Herausforderung dar. Er kann wie mit anderen Deckstoffen oder bei unbehandelten Streichgründen durch Anschleifen gut vorbereitet werden. Wichtig ist das gründliche Entstauben nach dem Schleifen, da die Schleifstäube sonst wie eine Trennschicht fungieren.
Primer als Haftungshilfe
Bei unzureichender Vorbereitung des Acryllacks, abgesehen von der sichergestellten vollkommnen Durchtrocknung, kann es zu Haftungsschwierigkeiten des Kunstharzlacks kommen. Wenn das Anrauen mit Schleifmittel in etwa 120er- oder 150er-Körnung nicht ausreichend erscheint, kann eine spezielle Zwischenschicht als Grundierung und Haftvermittler aufgetragen werden. Die Haftvermittler werden als Primer bezeichnet.
Während Kunst- oder Alkydharzlack sich auf Acryllack „festhalten“ können, ist die umgekehrte Reihenfolge nicht möglich. Wasserbasierte Acryllacke halten auf Kunstharzlacken nur, wenn ein stark wirksamer Haftvermittler zwischenlackiert wird.
Streichwerkzeuge und Lackartbestimmung
Als geeignete Streichwerkzeuge sollten für Acryllacke Pinsel mit Borsten aus Kunststoff und für Kunstharzlacke Borsten aus Naturhaar genutzt werden. Malerrollen aus Schaumstoff eignen sich für beide Lackarten gleichermaßen.
Sollte eine alte Lackierung nicht zweifelsfrei einer Lackart zugeordnet werden können, empfiehlt sich ein Test mit einem aggressiven Lösungsmittel. Auf ein Tuch geträufelte Nitroverdünnung löst Acryllack auf jeden Fall an, Kunstharzlack nicht. Als Gegenprobe kann Terpentin aufgebracht werden, der Acryllack nicht anhaben kann.