Längenausdehnung und Wärmeleitfähigkeit
Das Verlegen von Kupferrohr unter Putz unterscheidet sich vom Verlegen in Estrich in einer Fußbodenheizung vor allem durch die Funktion. Während in der Flächenheizung die gute Wärmeleitfähigkeit von Kupfer willkommen ist, muss unter Putz Energieverlust minimiert werden.
Zweiter wichtiger Unterschied ist die Form der Verlegung. In einer Fußbodenheizung mäandern die Leitungen oder sind spiralförmig verlegt. Dieser Verlauf macht es relativ einfach, Bewegungstoleranzen für die Rohre „einzurichten“. In der Wand unter Putz müssen die Kupferrohre gezielte Ausdehnungsmöglichkeiten bekommen.
Stofflich kein Problem
Stofflich spricht nichts gegen das Verlegen von Kupferrohr unter Putz. Gips, Kalk und Mörtel machen Kupfer nichts aus und fördern keine Korrosion. Vorsicht ist bei Zuschlägen zum Verzögern des Abbindeverhaltens angebracht, die Ammonium enthalten können, das Kupfer angreift. In Feucht- und Nassräumen müssen die Kupferrohre geschützt werden.
Dämmung gegen Wärmeverlust
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) bestimmt maßgeblich, welche Dämmung rund um die Kupferrohre einzubringen ist. Das richtet sich zuerst nach dem Innendurchmesser, der laut einschlägigen Tabellen ermittelt werden kann.
Ausreichende Längenausdehnung entsprechend Leitungsdistanz ermöglichen
Ein Kupferrohr dehnt sich unabhängig vom Durchmesser bei einer Temperaturdifferenz von 100 Kelvin um 1,7 Millimeter aus. Dieser Basiswert dient als Konstruktionsvorlage, um entsprechende Bewegungsmöglichkeiten des Rohrs im Wandschlitz zu schaffen. Folgende Punkte und Befestigungsbauteile erlauben gleitende Bewegungen:
- Deckendurchführungen
- Rohrschellen
- Wanddurchführungen
Reichen diese Dehnungsmöglichkeiten nicht aus, müssen folgende Ergänzungen montiert werden:
- Ausdehnungsbögen
- Kompensatoren
Entscheidende Bedeutung kommt der Platzierung der sogenannten Fixpunkte im Leitungssystem zu. Sie müssen physikalisch richtig gesetzt sein, um dem Rohr das notwendige Spiel zu ermöglichen.