Welche Bedingungen sind für Legionellen ideal?
Das Bakterium Legionella pneumophila, das üblicherweise „Legionelle“ genannt wird, ist in fast jedem Gewässer zu finden. In geringen Konzentrationen ist das auch kein Problem – sobald sich die Legionellen allerdings in idealen Bedingungen wiederfinden, vermehren sie sich rasant und werden zu einem Gesundheitsrisiko.
Ideale Bedingungen für Legionellen bedeutet eine Wassertemperatur zwischen 25°C und 55°C sowie stockende oder stehende Leitungen. Dann entsteht die Gefahr, die Erreger über Aerosole einzuatmen und an Pontiac-Fieber oder der schwerwiegenden Legionärskrankheit zu erkranken.
Wie werden Legionellen im Neubau vorgebeugt?
Für jeden Neubau gibt es daher Vorschriften und Gesetze, die das Legionellenrisiko eindämmen sollen. Dazu gehören laut DVGW Arbeitsbericht und der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Planung der notwendigen Entnahmestellen, spezielle Anforderungen an die Wassererhitzer, das Umlaufsystem und die Lagerung.
Hinzu kommt eine gesetzlich vorgeschriebene Legionellenprüfung. So muss die Trinkwasseranlage eines neuen Gebäudes spätestens 12 Monate nach Inbetriebnahme auf Legionellen untersucht werden. Das ist in § 14 Absatz 6 TrinkwV geregelt.
Worauf muss ich nach dem Umzug in den Neubau achten?
Sobald Sie in Ihren Neubau gezogen sind, sollten Sie alle Entnahmestellen, Wasserhähne und Co. für zwei bis drei Minuten bei voller Wassertemperatur aufdrehen und laufen lassen. So stellen Sie sicher, dass etwaige Legionellen im abgestandenen Wasser der Leitungen ausgespült werden.
Ein kurzer Legionellentest kann sich ebenfalls lohnen, der mithilfe einer Wasserprobe, einem Teststreifen oder einem Testgerät durchgeführt werden kann. Als Richtwert gilt: Liegt die Legionellen-Konzentration unter 100 KBE/100 ml, sind keine gesetzlich konkreten Maßnahmen notwendig.
Wie werden Legionellen abgetötet?
Sollten sich Legionellen im Warmwasser Ihres Neubaus befinden, können Sie diese mit einer thermischen Desinfektion selbst bekämpfen. Drehen Sie dafür die Wasserhähne an jeder Entnahmestelle im Haus voll auf und lassen Sie das Wasser mit einer Temperatur von mindestens 60°C für zwei bis drei Minuten laufen.
Eine solche Hitze verträgt die Legionelle nicht – sie wird dabei effektiv abgetötet. Liegen allerdings Bau- oder Planungsfehler vor, die die Legionellengefahr bedingen, müssen Sie sich unbedingt an ein Fachunternehmen wenden.