Lacke finden sich in vielen Lebensbereichen
Lacke veredeln nahezu jede Oberfläche. In vielen Bereichen haben Lacke sogar Einzug gehalten, in denen sie nicht typisch sind. Aber lackierte Oberflächen haben eben ihren Reiz. Ein typisches Beispiel für lackierte Oberflächen, die nicht typisch sind, wären Smartphones, die oft mit besonders hochwertigem Klavierlack lackiert werden. Doch die Anwendungen sind wesentlich vielseitiger:
- Metalllackierungen (Fahrzeuge, Regale, Gehäuse)
- Kunststofflackierungen (lackiertes Acrylglas, gestrichene Kunststoffpaneele)
- Glaslackierungen (Acrylmalereien)
- Holzlackierungen und Lasuren (Möbel)
Lösungsmittel zum Entfernen nur bedingt geeignet
Lösungsmittel eignen sich nur bedingt zum Entfernen von Lacken. Es kommt immer daran, welche Prozesse beim Lackieren notwendig waren. Also ist das Entfernen von Lack mit Lösungsmitteln davon abhängig, welcher Lack verwendet wurde.
Darüber hinaus ist die Wirkungsweise eines Lösungsmittels klar definiert: der zu lösende Stoff wird gelöst, ohne dass es zu einer chemischen Reaktion kommt. Anschließend kann der Stoff bei ausreichender Dichte wieder aushärten. Hier ebenfalls einige typische Beispiele:
- wasserlösliche Farbe (Leimfarbe)
- wasserverdünnbare Farben (Acrylfarbe, Acryllack, Dispersionswandfarbe)
- lösungsmittelhaltige Lacke (Kunstharzlacke, Silikatlacke)
Lösungsmittelhaltig oder löslich
Natürlich sind die vorgenannten Beispiele nicht vollständig. Wir wollen nur zeigen, warum und weshalb Lösungsmittel nicht immer geeignet sind zum Entfernen von Lacken. Dabei müssen wir vorausschicken, dass es den lösungsmittelfreien Lack eigentlich nicht gibt. Vielmehr müssen Lacke danach unterschieden werden, was sie sind:
- lösungsmittellöslich (organische Lösungsmittel)
- lösungsmittelhaltig (organische Lösungsmittel)
- wasserlöslich (Wasser als Lösung)
- wasserhaltig
Lacke härten aus oder vernetzen
Das sind aber noch nicht alle Unterscheidungen. Bei den Lacken kommt es nun darauf an, ob diese aushärten, weil das Lösungsmittel verdunstet, oder ob die Lackoberfläche chemisch reagiert und vernetzt. Daraus lässt sich ableiten:
- nur ausgehärtete Lacke (nicht vernetzt) sind oft löslich mit passendem Lösungsmittel
- vernetzte Lacke können nur durch eine chemische Reaktion gelöst werden (Abbeizen)
Von leicht löslich bis zur chemischen Reaktion mit dem Untergrund
Leimfarbe beispielsweise wird wieder vollständig löslich, wenn sie nass wird (auch schon getrocknet). Wasserverdünnte Acrylfarbe kann dagegen nur nass mit Wasser entfernt werden, trocken vernetzt die Farbe und selbst viele Lösungsmittel scheitern. Silikatfarbe wird mit Wasserglas gemischt und reagiert dann sogar mit einem passenden Untergrund (mineralischer Putz). Zum Entfernen muss selbst der Putz abgeschlagen werden.
Abbeizmittel eher geeignet
Bei den meisten Mitteln zum Entfernen von Lacken handelt es sich daher nicht um reine Lösungsmittel im Sinn des Wortes. Vielmehr müssen Abbeizmittel eingesetzt werden, die die Lacke chemisch angreifen und dann lösen. Da es aber sehr viele verschiedene Lacke gibt (sogar bei den Acryllacken gibt es wasser- und lösungsmittelhaltige), muss die Wahl auf das richtige Mittel immer individuell getroffen werden.
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