Wo ist nachträglicher Schallschutz im Treppenhaus wichtig?
In einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus mit zwei Wohnungen auf jeder Etage wohnen nur zwei Personen in jeder Wohnung. Das bedeutet, dass im Erdgeschoss 12 Personen den Treppenraum vor den beiden Erdgeschosswohnungen beleben. Im ersten Stock sind es noch acht Personen. Bei nur fünfmaligem Verlassen des Hauses durch jede Wohnpartei bedeutet dies 60 beziehungsweise 40 Aufenthalte im Treppenhaus in den unteren Geschossen. Daraus lässt sich ableiten, dass Lärmdämmung in der Wohnung vor allem für die unteren Geschosse von großer Bedeutung ist.
Welcher nachträgliche Schallschutz ist im Treppenhaus möglich?
Ein Treppenhaus kann hallig sein, wenn es großzügig gebaut ist und, wie meist, aus leeren Räumen besteht. Eine wirksame Trittschalldämmung auf der Treppe kann durch das Auslegen von Matten erreicht werden. Die Matten müssen eine rutschfeste Unterseite haben und sollten unempfindlich sein. Da Gardinen und Vorhänge im Treppenhaus nicht erlaubt oder zumindest unüblich sind, können sie nicht als schallabsorbierende Elemente dienen. Hier kann jedoch ein Vorhang vor der Wohnungstür von innen den Lärmschutz der Wohnung nachträglich erheblich verbessern.
Welche Grenzen hat nachträglicher Schallschutz im Treppenhaus?
Bei Betontreppen können Schallbrücken zum angrenzenden Mauerwerk entstehen, wenn die Treppe nicht fachgerecht entkoppelt wurde. Auch wenn es sich um einen Baumangel handelt, ist es in seltenen Fällen möglich, die Treppe nachträglich zu entkoppeln. In solchen Fällen spricht man oft achselzuckend von einer hellhörigen Bauweise. Theoretisch wäre es möglich, am Wandanschluss der Stufen eine Nut einzufräsen, um eine schallentkoppelte Fuge herzustellen. Die Machbarkeit dieser Maßnahme müsste jedoch baustatisch geprüft werden. Fliesenfugen lassen sich nachträglich leichter entkoppeln.
Helfen Absorber als nachträglicher Schallschutz im Treppenhaus?
Die Bewohner und der Eigentümer oder Vermieter können in der Hausordnung festlegen, das im Treppenhaus Akustikabsorber als Wandschmuck angebracht werden dürfen. Die rechteckigen oder runden, durchaus auch dekorativen Elemente absorbieren verschiedene Schallarten und senken den Schalldruckpegel und die Schallgeschwindigkeit, reduzieren das Schallspektrum, vermindern Schwingungen und unterbrechen Schallwellen. Ein ähnlicher Ansatz kann bei der Schalldämmung durch abgehängte Decken verfolgt werden, wenn dies bautechnisch möglich ist. Zur Unterstützung gibt es spezielle Putzmischungen mit schallabsorbierenden Eigenschaften (unterschiedliche Korngrößen).