Feuchtigkeit, Kälte und Schall
Feuchtigkeit und Nässe in der Wand entstehen auf mehrere Arten. Sie können von außen in das Mauerwerk eindringen oder in der Wand vom Boden her aufsteigen. Von innen kann Kondenswasser entstehen, wenn Temperaturunterschiede zum Außen zu unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit führen.
Dementsprechend muss beim Isolieren der Wand jeder der Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Problematisch kann sein, dass sich die Isolierwirkungen funktional widersprechen. Typisches Beispiel ist die mit Styropor luftdicht gegen Kälte isolierte Wand, die durch kondensierendes „Schwitzen“ nass wird.
Beurteilung und Planung der Isolation
Für die Ausführung einer Wandisolation kommen viele Dämmstoffe und unterschiedliche Aufbau- und Montagearten in Betracht. Generell müssen folgende baulichen Bedingungen und Parameter geprüft werden:
- Müssen bereits feuchte Wände saniert werden
- Bestehen große Temperaturdifferenzen in der Wand (Außenwände)
- Gibt es potenzielle Kältebrücken (Fenster, Zargen, Tragbalken, Anschlusswände)
- Wird die von außen oder von innen abgedichtet
- Sind Feuchtigkeitsquellen aus Innenbereichen zu erwarten (Bad, Küche, Waschraum)
- Soll eine gleichzeitige Schalldämmung beispielsweise zum Nachbarn erfolgen
- Sind Platz- und Raumbeschränkungen beim Dämmen vorhanden
- Wird der Dämmstoff in Hohlräume verfüllt oder in Plattenform angebracht
- Müssen Brandschutzvorgaben beachtet werden
Eigenschaften von Dämm- und Isolierstoffen
Die gängigsten Dämmstoffe bringen folgende Eigenschaften mit:
Dämmstoff | Wärmedämmwirkung | Feuchtigkeitsisolation | Diffusion |
---|---|---|---|
Styropor/Styrodur | hoch | hoch | keine |
Mineralwolle | hoch | mittel | vorhanden |
Dampfsperrfolie | keine | hoch | keine |
Faserdämmplatten | hoch | hoch | vorhanden |
Hartschaum | hoch bis sehr hoch | mittel | keine |
Zellulose | hoch | mittel bis gering | vorhanden |
Hanf | hoch | mittel | vorhanden |
Plattenschaumglas | hoch | hoch | keine |
Schotterschaumglas | mittel | mittel | vorhanden |
Mineralplatten | hoch | hoch | keine |
Kalziumsilikatplatten | mittel | hoch | vorhanden |
Kork | mittel bis hoch | mittel bis hoch | vorhanden |
Diffusion an der richtigen Stelle blockieren
Beim Isolieren muss aufgrund baulicher Gegebenheiten oft abgewogen werden. Die Auswahl des Dämmstoffs richtet sich immer auch nach der Wandbeschaffenheit. Entscheidend bei Außenwänden ist die richtige Platzierung einer eventuell unvermeidlichen Dampfsperrfolie.
Wenn eine ökologisch orientierte Isolation erwünscht ist und eine Wand aus diffusionsfähigem Baustoff besteht, sollte auf jeden Diffusionsverschluss verzichtet werden. Konstruktionen mit Entlüftungs- und Revisionsöffnungen können die Wand immer wieder trockenlegen, wenn durchgängige Diffusion vorhanden ist.
Jede Wandisolation kann durch Materialstärken und kombinierten Einsatz mehrerer Stoffe in Verbundsystemen beeinflusst werden. Ergänzende Vliese und Hohlräume können beispielsweise in hinterlüfteten Kombisystemen die jeweiligen Schwächen und Stärken der gewählten Isolationsmaterialien ausgleichen.