Verchromter Kunststoff ist überall zu finden
Lange Zeit war es der Industrie nicht möglich, Kunststoffe effizient zu verchromen. Das deutet schon an, dass der Aufwand hoch sein muss. Dass das Verchromen von Plastik grundsätzlich funktioniert, belegen die unterschiedlichsten verchromten Kunststoffteile, die man im Alltag sieht:
- Griffe und Griffschalen (an Automobilen und Motorrädern)
- verchromtes Plastik bei Spielzeugen
- Rahmen und Zierstangen
- Interieur von Fahrzeugen
- Teile an Modellen
Plastikspielzeug zeigt, wie schlecht Verchromungen sein können
Insbesondere ein Blick auf verchromtes Plastik bei Spielzeugen ist interessant. Naturgemäß werden Spielzeuge von Kindern intensiv bespielt. Schnell ist am verchromten Plastik dann die Abnutzung zu sehen. Die Chromschicht lässt sich relativ einfach abtragen und ist auch mechanisch nicht sonderlich stabil gegen Kratzer und ähnliche Beschädigungen.
Hochwertige Plastikverchromungen extrem aufwendig
Dem stehen Kunststoffteile gegenüber, die recht widerstandsfähig verchromt wurden. Beispielsweise Griffmulden oder Türgriffe von Fahrzeugen. Jedoch sind diese Verfahren nicht von Heimwerkern anwendbar. Nachfolgend einige der Verfahren zum Verchromen von Plastik:
- Galvanisierung von ABS-Kunststoffen
- thermisches Spritzen
- Gasphasenabscheidung, thermisch
Das Galvanisieren von Kunststoff
Das Kunststoffgalvanisieren ist noch eins der „einfacheren“ Verfahren zum Verchromen von Plastik. Dabei muss zunächst eine metallisch leitende Schicht auf den Kunststoff aufgebracht werden. Denn schließlich wird beim Galvanisieren die Elektrolyse genutzt, es wird also die Stromleitfähigkeit des zu verchromenden Bauteils vorausgesetzt.
Erst muss der Kunststoff elektrisch leitfähig werden
Zunächst muss der Kunststoff mit Metallsalzen gebeizt werden. So wird die Oberfläche rauer und die erste Beschichtung bleibt besser anhaften. Nun muss beispielsweise eine Kupferschicht aufgetragen werden. Zum Verkupfern von Plastik kommen einige der anderen zuvor erwähnten Verfahren zum Einsatz. Damit ist das „einfache“ Verchromen von Kunststoff wieder hinfällig.
Das Verchromen selbst ist nun nicht mehr so schwer
Einfach ist das Verchromen von Kunststoff durch das Galvanisieren insofern, als dass der Vorgang des Galvanisierens nicht mehr so schwer ist, sobald die erste Metallschicht auf das Plastik aufgetragen wurde. Es verdeutlicht aber auch, dass für Sie als Heimwerker keine Möglichkeiten bestehen, Plastik selber zu verchromen.
Alternativen zum Kunststoffverchromen: Lackierungen und Folien
Mithilfe der Spiegellackierung, auch Verspiegelung oder Metallisierung genannt, kann eine ähnlich wie Chrom glänzende Schicht lackiert werden. Jedoch sind diese Lackierverfahren ebenfalls nur sehr bedingt einsetzbar, da diese Art der Lackierung nicht beständig gegen UV-Strahlung ist. Das bedeutet, dass nur Teile, die nicht im Freien sind, so lackiert werden können.
Alternativ dazu können Sie noch dünne Bleche wie Kupfer- oder Alubleche entsprechend formen. Dazu benötigen Sie jedoch viel Erfahrung in der Metallverarbeitung. Anschließend können Sie die bearbeitenden Kupfer- oder Aluminiumbleche verchromen lassen. So könnten Sie beispielsweise Stoßstangen indirekt verchromen.