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Fugen

PU-Fugen ziehen: So wird’s richtig gemacht

Von Sven Lindholm | 2. Dezember 2024
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PU-Fugenmassen sind vielseitige Dichtstoffe für verschiedene Anwendungen. Dieser Artikel erklärt die richtige Anwendung mit und ohne Hinterfüllmaterial sowie die Verwendung von PU-Bauschaum.

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PU-Fugen werden u.a. für den Wandanschluss gesetzt

Die passende PU-Fugenmasse für Ihre Bedürfnisse

Um die optimale PU-Fugenmasse für Ihre spezifischen Anforderungen zu wählen, sollten Sie einige Faktoren berücksichtigen. PU-Dichtstoffe sind besonders vielseitig und eignen sich für eine Vielzahl von Anwendungen im Innen- und Außenbereich. Hier sind einige Einsatzgebiete, in denen PU-Fugenmassen ihre besonderen Stärken zeigen:

1. Hochbau und Gewerbebau:

  • Hochbaufugen: Ideal für Dehnungs- und Anschlussfugen im Hochbau.
  • Gewerbehallen: Besonders widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen.
  • Parkdecks und Tiefgaragen: Hohe Reißfestigkeit und Dehnfähigkeit.

2. Spezialanwendungen:

  • Werkstätten: Resistent gegenüber chemischen Mitteln und Öl.
  • Gewerbeküchen und Molkereien: Belastbar durch chemikalien- und ölresistente Eigenschaften.
  • Kläranlagen: Wirksam auch unter extremen Bedingungen.

3. Außenbereiche:

  • Fassaden und Metallbau: Hervorragende Haftung auf Metall und Kunststoff.
  • Fenster und Türen: Geeignet für Anschlussfugen im Hochbau.

4. Bodenfugen:

Wandanschluss- und Dehnungsfugen: Zuverlässig bei starker mechanischer Beanspruchung.

Sie sollten auch die Eigenschaften der PU-Dichtstoffe beachten:

  • Witterungsbeständigkeit: Optimal für den Außenbereich.
  • Schnelle Aushärtung: Ermöglicht schnelle Weiterverarbeitung.
  • Gute Haftung: Eignet sich für poröse und glatte Untergründe.

Dank dieser Eigenschaften sind PU-Fugenmassen besonders für viel beanspruchte Bereiche geeignet, in denen herkömmliche Fugenmassen, wie Silikon, nicht ausreichen.

Methode: PU-Fugenmasse mit Hinterfüllmaterial

Um eine dauerhafte und flexible Abdichtung mit PU-Fugenmasse zu erzielen, ist eine ordentliche Vorbereitung und der richtige Einsatz von Hinterfüllmaterial entscheidend.

Vorbereitung der Fugenkanten

Reinigen Sie die Fugenkanten gründlich von Staub, Schmutz, Öl, Fett und losen Bestandteilen. Verwenden Sie für nicht saugende Oberflächen wie Emaille oder Aluminium einen speziellen Haftreiniger, den Sie mit einem fusselfreien Tuch auftragen. Für saugfähige Oberflächen ist eine Grundierung mit einem passenden Primer notwendig, den Sie mit einem Pinsel auftragen und ablüften lassen. Stellen Sie sicher, dass sowohl Haftreiniger als auch Primer nur auf die Bereiche aufgetragen werden, die später mit PU-Fugenmasse in Kontakt kommen.

Verwendung von Hinterfüllmaterial

Ein Hinterfüllmaterial wie eine Rundschnur ist essenziell, um eine Dreiflankenhaftung zu vermeiden und die Bewegungsfreiheit des Dichtstoffes zu gewährleisten. Legen Sie die Rundschnur in die Fuge ein, um den Dichtstoffverbrauch zu reduzieren und eine optimale Dehnungsfähigkeit zu ermöglichen.

Auftragen der PU-Fugenmasse

Verwenden Sie eine Kartuschen- oder Schlauchbeutelpresse, um die PU-Fugenmasse gleichmäßig in die vorbereitete Fuge einzubringen. Tragen Sie den Dichtstoff langsam und kontrolliert auf und achten Sie darauf, die Fuge weder zu über- noch zu unterfüllen. Mit einem Fugenabzieher formen Sie den Dichtstoff nach Wunsch.

Abschließende Maßnahmen

Um eine glatte Oberfläche zu erzielen, kann ein Abglättmittel verwendet werden. Alternativ können Sie die Fuge vor der Hautbildung mit Sand bestreuen, um eine Mörtelfuge zu imitieren. Nach der Aushärtung des Dichtstoffes entfernen Sie den überschüssigen Sand, um ein sauberes Ergebnis zu erhalten.

Diese Schritte sorgen dafür, dass Ihre PU-Fuge flexibel und langlebig bleibt und den Anforderungen verschiedener Bauprojekte standhält.

Methode: PU-Fugenmasse mit Fugenfüllprofil (für breite Fugen)

Bei breiteren Fugen ist die Verwendung eines Fugenfüllprofils besonders sinnvoll, um die benötigte Menge an Dichtmasse zu verringern und eine gleichmäßige Abdichtung zu gewährleisten. Diese Methode eignet sich hervorragend für Bereiche, die hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, wie zum Beispiel in Küchen und Bädern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Vorbereitung der Dose:

Schütteln Sie die Dose vor Gebrauch gründlich, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten.

2. Fuge befeuchten:

Feuchten Sie die Fugenflanken leicht an, um die Aushärtung des Schaums zu beschleunigen.

3. Auftragen des Schaums:

Halten Sie die Dose mit dem Sprühkopf nach unten und füllen Sie die Fuge nur etwa zur Hälfte, da sich der PU-Schaum noch ausdehnt.

4. Nachschütteln:

Schütteln Sie die Dose während des Vorgangs regelmäßig, um eine gleichbleibende Konsistenz zu sichern.

5. Aushärten lassen:

Lassen Sie den Bauschaum vollständig aushärten. Dies dauert in der Regel etwa eine Stunde.

6. Überschuss entfernen:

Nach dem Aushärten können Sie überschüssigen Schaum mit einem Cuttermesser entfernen.

7. Weiterverarbeitung:

Je nach Bedarf können Sie die Fuge überstreichen, verputzen oder mit Tapete überkleben.

Methode: PU-Bauschaum (für große Fugen)

PU-Bauschaum ist eine ausgezeichnete Wahl, um große Fugen schnell und effektiv zu füllen. Dank seiner expandierenden Eigenschaften verschließt PU-Bauschaum Hohlräume vollständig und zuverlässig, insbesondere bei Fenster- und Türrahmen sowie größeren Lücken und Rissen im Mauerwerk.

Wichtig zu beachten

  • Schäumen Sie immer von unten nach oben, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
  • Vermeiden Sie Arbeiten bei sehr kühlen Temperaturen im Freien, da dies die Aushärtung beeinträchtigen kann.

Mit dieser Methode lassen sich große Fugen einfach und schnell abdichten, sodass Feuchtigkeit, Schmutz und Schädlinge draußen bleiben. Verwenden Sie den PU-Bauschaum stets entsprechend den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts.

Artikelbild: U. J. Alexander/stock.adobe.com