Die Herausforderung: Frost und Regentonnen
Mit sinkenden Temperaturen kann das in Ihrer Regentonne verbleibende Wasser gefrieren, wodurch erhebliche Schäden verursacht werden können. Wasser dehnt sich beim Gefrieren um etwa 10 Prozent aus und übt dadurch enormen Druck auf die Wände und Nähte der Tonne aus. Dies gilt besonders für Modelle aus weniger robustem Kunststoff, bei denen die Schweißnähte Schwachpunkte darstellen. Der durch das sich ausdehnende Eis entstehende Druck kann so stark sein, dass er selbst hohle Metallkugeln sprengen kann. Daher sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Regentonne vor Frostschäden zu bewahren. Achten Sie besonders bei anhaltenden Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius oder kurzfristigen Spitzen unter minus zehn Grad Celsius auf zusätzliche Vorsicht.
Methode: Komplette Entleerung
Die vollständige Entleerung ist eine der sichersten Methoden, um Ihre Regentonne vor Frostschäden zu schützen. Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Entleeren:
Lassen Sie das Wasser vollständig ab, indem Sie den seitlichen Ablaufhahn öffnen oder die Tonne kippen. Für größere Regentonnen können Sie eine Pumpe oder einen Schlauch verwenden. Achten Sie darauf, auch Restwasser aus dem Hahn zu entfernen und lassen Sie den Hahn geöffnet, um ein erneutes Einfrieren zu verhindern.
2. Reinigen:
Reinigen Sie die leere Tonne gründlich von Algen, Blütenpollen und Bakterien. Eine Mischung aus Wasser und Essig hilft dabei, hartnäckige Rückstände zu beseitigen.
3. Trocknen:
Lassen Sie die Tonne nach der Reinigung vollständig trocknen, um Schimmelbildung zu verhindern.
4. Lagern/Abdecken:
Lagern Sie die trockene Tonne an einem frostfreien Ort wie einer Garage oder einem Schuppen. Alternativ können Sie die Tonne kopfüber im Freien lassen und mit einem Deckel oder einer Folie abdecken.
Methode: Teilbefüllung bei frostsicheren Tonnen
Einige Regentonnen aus robustem High Density Polyethylen (HDPE) gelten als frostsicher und können den Winter mit einer reduzierten Wassermenge überstehen. So nutzen Sie Ihre frostsichere Tonne optimal:
1. Teilbefüllung:
Befüllen Sie Ihre Tonne maximal zu 75 Prozent mit Wasser, um ausreichend Platz für die Ausdehnung des Wassers beim Gefrieren zu gewährleisten.
2. Eiskontrolle:
Kontrollieren Sie die Tonne regelmäßig. Bildet sich am oberen Rand eine Eisschicht, zerschlagen Sie diese vorsichtig, um zu verhindern, dass sich das Eis seitlich ausdehnt und die Tonne sprengt.
3. Schutzmaßnahmen:
Legen Sie eine Styroporplatte oder einen mit Kieselsteinen und Luft gefüllten Beutel auf die Wasseroberfläche, um den Eisdruck zu minimieren.
Materialien und ihre Frostsicherheit
Die Frostsicherheit und Materialqualität spielen bei der Auswahl einer Regentonne eine entscheidende Rolle. Hier ein Überblick, wie sich verschiedene Materialien bei niedrigen Temperaturen verhalten:
- Polypropylen (PP): Kostengünstig, aber bei Temperaturen um den Gefrierpunkt neigen diese Kunststofftonnen dazu, spröde zu werden. Entleeren und trocken lagern ist ratsam.
- High Density Polyethylen (HDPE): Widerstandsfähiger und halten Temperaturen bis etwa minus 20 Grad Celsius stand. Diese Tonnen können im Winter mit einer Restfüllung draußen bleiben, jedoch sind regelmäßige Kontrollen notwendig.
- Holz: Holzbottiche sind frostsicher, neigen aber bei Trockenheit dazu, undicht zu werden. Sie sollten auch im Winter mit Wasser gefüllt und geschützt aufgestellt werden.
- Metall: Frostbeständig, aber nicht gegen den Druck ausdehnenden Eises. Metalltonnen sollten immer komplett entleert werden.
Beachten Sie stets die Herstellerangaben zu Ihrer Regentonne, um deren Langlebigkeit und Funktionalität sicherzustellen.
Zusätzliche Tipps
- Isolierung: Wickeln Sie Ihre Regentonne mit isolierenden Materialien wie Jute, Schaumstoff oder Polystyrol ein, um die Temperatur stabiler zu halten.
- Eisschichten überprüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich Eisschichten gebildet haben, und entfernen Sie diese vorsichtig.
- Verbindungstunnel abdichten: Dichten Sie alle Ansatzstellen ab, um das Eindringen von Wasser und die anschließende Eisentwicklung zu verhindern.
- Schneeräumung: Entfernen Sie regelmäßig Schneeansammlungen von der Tonne und rund um den Standort, um zusätzlichen Kälteeinfluss zu vermeiden.
- Frostfreie Standorte: Wenn möglich, bringen Sie die Tonne in eine frostfreie Umgebung wie einen Keller oder eine Garage.
Mit diesen Maßnahmen profitieren Sie nicht nur von einer längeren Haltbarkeit Ihrer Regentonne, sondern haben auch nach dem Winter sofort nutzbares Regenwasser zur Hand und sichern sich einen umweltfreundlichen Start in die neue Gartensaison.