Wie lässt sich Schimmel beseitigen?
1. Wände: Zwischen Drahtbürste und Hausmittel
2. Tapeten: Chemischer Schimmelentferner kann Tapeten manchmal retten
3. Möbel: Glatte Möbeloberflächen können behandelt werden
4. Holz: Abschleifen oder mit Schimmelentferner behandeln
5. Fliesenfugen: Fugen erneuern und Schimmel vorbeugen
Welche Varianten gibt es?
1. Schimmel von Wänden entfernen
Durch falsches Lüften und Heizen oder durch ein Problem mit der Bausubstanz zeigt sich ein Schimmelbefall gerne an den Wänden – gute Kandidaten sind vor allem die Zimmerecken, in denen Luft schlechter zirkuliert. Das zeigt sich oftmals durch einen muffigen Geruch und/oder durch verdächtig dunkle Flecken. Dann ist schnelles Handeln angesagt, da die Schimmelsporen an die Raumluft abgegeben werden und schwere gesundheitliche Folgen haben können.
Schimmel an den Wänden entfernen Sie am besten mit einem chemischen Aktivschaum gegen Schimmel oder mit einem sporentötenden Hausmittel. Dazu zählen insbesondere Ethanol (87,87 € bei Amazon*) und Wasserstoffperoxid (10,49 € bei Amazon*) . Je nach Untergrund kann der Schimmelbefall zusätzlich mit einer Drahtbürste (2,79 € bei Amazon*) mechanisch bekämpft werden.
2. Schimmel von Tapeten entfernen
Sind nicht nur Mauerwerk oder Putz, sondern auch die Tapeten mit Schimmel befallen, stellt die Drahtbürste keine Option mehr dar. Stattdessen können Sie versuchen, den Befall mit einem chemischen Schimmelreiniger zu behandeln, wobei einige Produkte speziell für Tapeten ausgelegt sind. In den meisten Fällen muss die Tapete aber entfernt werden – erst dadurch können Sie überhaupt sehen, ob sich der Schimmel unter dieser Schicht weiter ausgebreitet hat.
Wasserstoffperoxid kommt für Tapeten nicht infrage, da das Material angegriffen wird und unschöne Flecken und Verfärbungen zurückbleiben. Gleiches gilt für Dampfreiniger, die die Tapete von der Wand lösen und die Haftung verringern. Bei einem punktuellen Schimmelbefall kann manchmal Essigessenz verwendet werden, die allerdings die Sporen nicht abtötet.
3. Schimmel von Möbeln entfernen
Beim Entfernen von Schimmel auf Möbeln muss zwischen Holzmöbeln und Polstermöbeln unterschieden werden. Beides entsteht oftmals, wenn das Möbelstück zu nah an einer Außenwand stand oder wenn sich die Schimmelsporen von Wänden, Fenstern und Co. bereits in der Raumluft ausgebreitet haben.
Bei Holzmöbeln (wie Stühlen, Tischen oder Sofabeinen) ist es zumeist möglich, die glatte Oberfläche mit einem Haus- oder Reinigungsmittel gegen Schimmel zu behandeln. Mitunter muss das Holz abgeschliffen werden. Schwieriger gestaltet es sich bei Polstern, da der Schimmelpilz in die Tiefe wandern kann – in den meisten Fällen müssen Sie sich von dem Möbelstück trennen oder den Bezug vollständig erneuern.
4. Schimmel von Holz entfernen
Apropos Holz – nicht nur Holzmöbel, sondern auch Böden, Verkleidungen und Fensterrahmen aus diesem Material können von einem Schimmelpilz befallen sein. Bei Holz handelt es sich um ein faseriges Naturmaterial, in das der Pilz tief eindringen kann. Daher sollten Sie die Oberfläche zuerst großzügig mit einem Schimmelentferner oder p1]Aktivschaum gegen Schimmel[/p1] behandeln. Möglich sind auch Wasserstoffperoxid (10,49 € bei Amazon*) und chlorhaltige Reiniger.
Bleiben danach Flecken und Verfärbungen durch den Schimmel zurück, kann sich ein Abschleifen und neuerliches Streichen oder Lackieren der Holzoberfläche lohnen. Wichtig ist, dass Sie dabei eine passende Schutzkleidung (samt Atemschutz mit Feinstaubfilter) tragen, um keine (lebenden oder abgetöteten) Schimmelsporen einzuatmen.
5. Schimmel von Fliesenfugen entfernen
Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und den Wasserkontakt im Badezimmer können sich Fliesenfugen schnell dunkel verfärben – auch da steckt zumeist Schimmel dahinter. Das Fugenmaterial bietet dem schädlichen Pilz nicht nur einen guten Halt durch die raue Oberfläche, sondern liefert durch organische Bestandteile auch einen idealen Nährboden. Gleichzeitig wird Feuchtigkeit länger gehalten.
Ein oberflächliches Schimmelproblem kann manchmal mit Spezialreinigern behandelt werden. In den meisten Fällen bekommen Sie die Fugen so aber nicht mehr sauber – stattdessen muss das Fugenmaterial ausgekratzt und ersetzt werden. Nur so lässt sich der Schimmelbefall eindämmen und eine weitere Verbreitung verhindern. Wie Sie Fugen erneuern, lesen Sie hier.
Produktempfehlungen
Aktivschaum gegen Schimmel
Für die chemische Behandlung eines Pilzbefalls kommt Aktivschaum gegen Schimmel infrage, der von vielen verschiedenen Herstellern angeboten wird. Entscheiden Sie sich für ein Produkt ohne Chlor, das sich auf diversen Oberflächen (wie Mauerwerk, Putz, Holz und Co.) anwenden lässt. Prüfen Sie außerdem die Herstellerangaben zur Anwendung und zu den Einwirkzeiten.
Ethanol
Ein wirksames Hausmittel gegen Schimmelpilze stellt Ethanol (87,87 € bei Amazon*) dar, welches nach EU-Verordnung vollständig vergällt sein sollte. Damit lassen sich übrigens nicht nur Schimmelsporen abtöten, sondern auch viele andere Gegenstände im Haushalt reinigen. Am besten sind Ethanol-Produkte ohne Fermentationsgerüche, da sie unauffällig verflüchtigen. Achten Sie beim Kauf auf den Verpackungsumfang und eine gefärbte Glasflasche.
Wasserstoffperoxid
Alternativ kann Wasserstoffperoxid (10,49 € bei Amazon*) verwendet werden, welches durch desinfizierende Eigenschaften besticht. Es wird zumeist in einer dreiprozentigen Lösung angeboten und kann direkt auf den betroffenen Bereich aufgetragen werden. Wer sich für Wasserstoffperoxid in pharmazeutischer Qualität entscheidet, kann Reste für den Erste-Hilfe-Kasten aufbewahren.
Gesichtsabdeckung
Schimmelsporen sind stark gesundheitsgefährdend und sollten auf gar keinen Fall in den Körper gelangen. Deshalb müssen Sie bei der Schimmelbeseitigung eine passende Gesichtsabdeckung (15,99 € bei Amazon*) aus Augen-, Nasen- und Mundschutz tragen. Entscheiden Sie sich für ein Modell aus Brille und Luftfilter, das direkt mit Ersatzfiltern geliefert wird. Die Gesichtsabdeckung sollte passgenau einstellbar sein und sowohl eng als auch bequem anliegen.
Drahtbürste
Schimmel im Mauerwerk und auf verputzen Wänden kann mit einer Drahtbürste (2,79 € bei Amazon*) abrasiv behandelt werden. Dafür kann sich die Anschaffung eines Drahtbürstensets in verschiedenen Farben lohnen, sodass auch Ecken und schwer zugängliche Stellen effektiv bearbeitet werden können. Achten Sie auf Borsten aus robusten Materialien, zu denen etwa Stahl, Messing und Edelstahl gehören.
Anleitung: Schimmel in 3 Schritten von Wänden entfernen
Wie wird Schimmel von Wänden entfernt?
1. Legen Sie eine geeignete Sicherheitsausrüstung an, bevor Sie die Feuchtigkeitsquelle finden und beheben
2. Entfernen Sie dann den Schimmel mit Schimmelentferner, Wasserstoffperoxid oder Ethanol
3. Überprüfen Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig und achten Sie auf ein richtiges Heizen und Lüften
- Schimmelentferner oder Hausmittel (wie Wasserstoffperoxid und Alkohol)
- Feuchtigkeitsmessgerät
- Drahtbürste
- Schutzkleidung (Mund-Nasen-Augenschutz
- Handschuhe)
- evtl. Schraubenzieher
1. Vorbereitung
Feuchtigkeitsquelle finden und beheben. Schimmel hat die nervige Eigenschaft, dass er ohne grundlegende Ursachenbehebung immer wieder kommt – daher müssen Sie in einem ersten Schritt erforschen, woher die Feuchtigkeit im Mauerwerk überhaupt kommt. Das geht zum Beispiel mit einem Feuchtigkeitsmessgerät. Beheben Sie die Ursache, bevor Sie mit der Schimmelbeseitigung beginnen.

Ein Feuchtigkeitsmessgerät gibt Auskunft über den Feuchtigkeitsgrad der Wand
Sicherheitsausrüstung anlegen. Schimmelsporen sind stark gesundheitsgefährdend, weshalb Sie beim Entfernen immer einen Mund-Nasen-Schutz, eine Schutzbrille und Handschuhe tragen müssen. Öffnen Sie außerdem ein Fenster und sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung des Bereichs.

Zur Schimmelentfernung sollte Schutzkleidung getragen werden
Fenster öffnen. Bei der mechanischen Entfernung des Schimmelbefalls werden Schimmelsporen frei, die sich in der Luft verteilen und auf Oberflächen ablegen können. Daher reicht es nicht aus, eine temporäre Schutzkleidung bei der Behandlung zu tragen. Öffnen Sie außerdem ein Fenster und sorgen Sie für ausreichend Durchlüftung, damit die feinen Partikel „herausgelüftet“ werden können.

Schimmel sollte immer bei geöffnetem Fenster entfernt werden
2. Schimmel entfernen
Kleinere Schimmelflecken lassen sich gut mit einem chemischen Schimmelentferner, mit Wasserstoffperoxid oder mit Ethanol bzw. Isopropanol bekämpfen. Das ist vor allem für einen anfänglichen Schimmelbefall eine gute Option. Befallene Tapeten müssen vollständig entfernt werden. Fällt der Schimmelbefall großflächiger aus oder kommt er immer wieder, sollten Sie unbedingt auf die Hilfe eines Fachunternehmens setzen.

Nun kann der Schimmel entfernt werden
3. Vorbeugen
Luftfeuchtigkeit überprüfen. Nicht nur nach der Schimmelentfernung, sondern auch vorher lohnen sich mehrere vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehört ein Überprüfen der Luftfeuchtigkeit – diese sollte je nach Raum zwischen 40% und 60% liegen. Ist sie höher, wird eine Schimmelbildung begünstigt. Feuchte Wände bilden außerdem einen perfekten Nährboden für Schimmelsporen.

Die Luftfeuchtigkeit sollte fortan überwacht werden
Richtig heizen und lüften. Achten Sie außerdem darauf, dass die Raumluft eine Temperatur von 17°C bis 22°C hat. Diese sollte (je nach Raumnutzung) so konstant wie möglich gehalten werden. Durch wechselnde Temperaturen bildet sich Kondenswasser, welches zu einer Schimmelbildung führen kann. Verzichten Sie außerdem auf dauerhaft gekippte Fenster und entscheiden Sie sich stattdessen für ein Stoßlüften.

Richtiges Heizen und Lüften ist Grundvoraussetzung für ein gutes Raumklima ohne Schimmel
Mögliche Probleme & Lösungen
Kehrt der Schimmelbefall immer wieder zurück, wurde die Ursache in den meisten Fällen nicht gänzlich behoben. Dann sollten Sie den Ursprung näher untersuchen. Übliche Verdächtige sind zum Beispiel nach oben drückendes Grundwasser, eine defekte Drainage oder eine schlechte Isolierung. Zumeist wird die Hilfe einer Fachfirma erforderlich, um den Schimmel dann dauerhaft loszuwerden.
FAQ
Wer zahlt bei Schimmelbefall?
Wer für die Kosten der Schimmelbeseitigung aufkommen muss, hängt vom Grund des Befalls ab. Lässt sich die Ursache auf den Mieter zurückführen (etwa durch schlechtes Lüften oder falsches Heizen), so ist dieser zahlungspflichtig. Bauliche Mängel als Grund für den Schimmelpilz gehören in die Verantwortung des Eigentümers.
Hilft Essig gegen Schimmel?
Prinzipiell ist es möglich, einen Schimmelbefall mit Essig zu behandeln. Allerdings tötet dieses Hausmittel die Sporen der Schimmelpilze nicht vollständig ab, sodass dieser wiederkommen kann. Gleichzeitig wirkt Essigessenz nicht auf alkalischen Untergründen (wie Kalk). Daher ist die Anwendung maximal bei einem geringen Befall denkbar.
Was ist das beste Mittel gegen Schimmel?
Für einen akuten Schimmelbefall kommen mehrere Mittel infrage. Wichtig ist, dass Sie sich für eine Variante entscheiden, bei der auch die Schimmelsporen abgetötet werden. Gute Kandidaten sind beispielsweise Wasserstoffperoxid (H2O2), Ethanol oder Isopropanol (70%iger bis 80%iger Alkohol) oder spezielle Schimmelentferner.
Wie kann man Schimmel richtig beseitigen?
Tragen Sie eine geeignete Sicherheitsausrüstung (Atemschutz, Schutzbrille und Handschuhe), bevor Sie sich auf die Suche nach dem Grund des Schimmelbefalls machen und diese beheben. Bekämpfen Sie den Schimmel dann mit einem passenden Mittel (etwa Wasserstoffperoxid, Ethanol oder Schimmelentferner). Danach sollte auf ein richtiges Heizen und Lüften geachtet werden.
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