Faktoren die über den Erfolg entscheiden
- Materialbeschaffenheit
- Wandstärke
- Rohrdurchmesser
- Beabsichtigter Biegewinkel oder -radius
Materialbeschaffenheit
Je nachdem, welche Materialqualität vorliegt, können Biegeversuche von Hand unterschiedliche Probleme nach sich ziehen. Wenn das Material nicht gleichmäßige Eigenschaften aufweist, kann es reißen.
Auch beim Erwärmen kann es aufgrund der Materialbeschaffenheit schon Probleme geben. In der Regel kann dann nicht selbst gebogen werden. Ob es geht, kann man im Vorfeld am besten durch das Anfertigen von Probestücken aus dem gleichen Material im gleichen Winkel herausfinden.
Wandstärke
Auch die Wandstärke spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg der Biegeversuche. Geringe Wandstärken kann man manchmal noch selber biegen, höhere Wandstärken sollte aber der Profi mit geeigneten Geräten biegen.
Auch für das Erwärmen ist die Wandstärke bereits ein Kriterium: höhere Stärken können in der Regel beim selbst erwärmen nicht mehr gleichmäßig über die gesamte Wandstärke hinweg erwärmt werden. Die Versuche scheitern dann meist auch schon daran.
Rohrdurchmesser
Je größer der Rohrdurchmesser, desto schwieriger das Biegen. Aber auch das gleichmäßige Erwärmen, für das man am besten einen Schweißbrenner verwendet, gestaltet sich dabei schon problematisch.
Auch die Gefahr, einen Knick zu produzieren, und das Rohr damit zu ruinieren, steigt mit dem Rohrdurchmesser.
Beabsichtigter Biegewinkel oder -radius
Nur einfache Biegungen ohne Enge Winkel lassen sich selbst in Handarbeit durchführen. Für kompliziertere Biegungen oder enge Biegewinkel sollte das Biegen in jedem Fall der Fachmann übernehmen.
Stahlrohre selber biegen – so kann es funktionieren
- Füllmaterial feiner Sand oder Korund
- Rohrverschluss (Holzkeil) für oben und unten
- ev. passende Drahtspirale
- ev. Biegefeder
- Schraubstock zum Einspannen
- Schweißbrenner zum Erwärmen
1. Stahlrohr vorbereiten
An einem Ende mit dem passenden Endstück verschließen und Sand oder Korund einfüllen. Die Füllung muss so lange verdichtet werden, bis sie sich nach dem Verschließen des anderen Endes nicht mehr im Inneren des Rohrs bewegt. Eventuell auch eine Drahtspirale außen herum anbringen.
Die Verschlüsse – passende Holzkeile – kann man entsprechend dem Rohrdurchmesser auch selbst herstellen. Sie sollten mit dem Hammer fest eingeklopft werden.
2. Erhitzen mit dem Schweißbrenner
Die Biegestellen auf der Rohraußenseite markieren und mit dem Schweißbrenner erhitzen. Die Temperatur ist dabei Gefühlssache und sollte in einer Probebiegung ermittelt werden.
3. Biegen
Gleichmäßig um eine passende Matrize herum biegen. Der Außendurchmesser sollte dem gewünschten Biegedurchmesser exakt entsprechen.