Die Herausforderung: Tapezieren auf unebenem Untergrund
Tapezieren auf Strukturputz stellt eine besondere Herausforderung dar, da der unebene Untergrund die Haftung und das Endergebnis der Tapete beeinträchtigen kann. Rillen und Erhöhungen im Strukturputz können dazu führen, dass die Tapete nicht richtig haftet oder unschöne Dellen und Wellen entstehen. Besonders bei stark strukturierten oder grobkörnigen Putzen besteht das Risiko, dass die Tapete während des Anbringens beschädigt wird.
Bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen, sollten einige Vorbereitungen getroffen werden:
- Reinigen der Wand: Entfernen Sie Staub, Schmutz und alte Farbreste gründlich.
- Prüfen des Untergrunds: Der Putz sollte fest und tragfähig sein. Unstabile Bereiche müssen ausgebessert werden.
- Vorbehandlung: Bei stark saugenden Untergründen hilft eine Grundierung, um die Haftung des Tapetenklebers zu verbessern.
Diese Schritte sind essenziell, um eine möglichst glatte Basis für Ihre neue Tapete zu schaffen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Methoden Ihnen helfen können, trotz Strukturputzes ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Lösungsansätze für das Tapezieren auf Strukturputz
Um eine ansprechende Wandgestaltung auf Strukturputz zu ermöglichen, stehen Ihnen verschiedene Techniken zur Verfügung:
1. Oberflächenglättung durch Spachtelmasse
Tragen Sie mehrere dünne Schichten Spachtelmasse auf den Strukturputz auf, um Unebenheiten zu nivellieren. Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. Anschließend schleifen Sie die Fläche glatt. Diese Methode eignet sich besonders, wenn Sie eine absolut ebene Wand benötigen, etwa für empfindliche Tapetenarten.
2. Verwendung von Renoviervlies
Kleben Sie Renoviervlies, eine spezielle Untertapete, auf den Strukturputz. Dieses Vlies kaschiert kleinere Unebenheiten und bietet eine glattere Basis für die eigentliche Tapete. Achten Sie besonders darauf, das Vlies straff und ohne Falten zu verarbeiten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
3. Vinyltapete
Für leicht strukturierte Wände bietet sich das Tapezieren mit dickeren Vinyltapeten an. Diese können kleine Unebenheiten ausgleichen und sind robuster gegenüber Beschädigungen, die durch die Struktur des Putzes verursacht werden könnten. Bei stärker strukturierten Oberflächen ist diese Methode jedoch weniger geeignet.
4. Neu Verputzen
Eine effektive, wenn auch aufwendige Methode ist das Neuverputzen der Wand mit Glattputz. Nach dem Grundieren des Strukturputzes tragen Sie eine Schicht Glattputz auf, die nach dem Trocknen eine ideale Basis zum Tapezieren darstellt. Diese Methode sorgt für eine dauerhafte, hochwertige Oberfläche, erfordert jedoch mehr handwerkliches Geschick.
5. Gipskartonplatten
Bei stark unebenen oder geschädigten Wänden können Sie Gipskartonplatten auf den Strukturputz montieren. Diese können direkt aufgeklebt oder an einer Unterkonstruktion befestigt werden. Nach dem Spachteln der Fugen entsteht eine glatte Fläche, die sich ausgezeichnet zum Tapezieren eignet. Diese Technik bietet zudem die Möglichkeit, Dämmmaterial zu integrieren oder Kabel zu verbergen.
6. Flüssigtapete
Flüssigtapete bietet eine interessante Alternative, da sie direkt auf Strukturputz aufgetragen werden kann. Sie eignet sich besonders für Wände mit einer maximalen Körnung von 2 mm und ermöglicht vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten durch unterschiedliche Dekore.
Wählen Sie je nach Ausgangsbasis und gewünschtem Endergebnis eine der genannten Methoden, um eine ästhetisch ansprechende Wandgestaltung zu verwirklichen.
Zusätzliche Tipps für Mieter
Bevor Sie Veränderungen am Strukturputz in Ihrer Mietwohnung vornehmen, sollten Sie unbedingt das Einverständnis Ihres Vermieters einholen. Dieser könnte beispielsweise Maßnahmen ablehnen, die die Bausubstanz beeinträchtigen oder die Wiedervermietbarkeit der Immobilie beeinflussen. Hier sind einige spezifische Hinweise, die Sie als Mieter beachten sollten:
- Rückbaubare Veränderungen: Verschönerungen, die sich ohne großen Aufwand rückgängig machen lassen, wie das Auftragen von Flüssigmakulatur oder das Anbringen von Renoviervlies, sind meist unproblematisch. Solche Maßnahmen können oft ohne Zustimmung des Vermieters durchgeführt werden.
- Schriftliche Zustimmung: Für umfassendere Arbeiten, wie das Verkleiden der Wände mit Gipskartonplatten oder das Auftragen einer neuen Putzschicht, ist es ratsam, sich eine schriftliche Genehmigung vom Vermieter einzuholen. Dies dient der Klarheit und verhindert Missverständnisse.
- Nutzung von Makulatur: Bei leichter strukturiertem Putz können Sie durch den Einsatz von Vinyltapeten oder Streichmakulatur charmante Ergebnisse erzielen, ohne die Bausubstanz erheblich zu verändern. Dies eignet sich besonders, wenn Sie nur geringe Unebenheiten kaschieren möchten.
- Rechtsberatung: Sollten Sie unsicher sein, was bei Ihren Renovierungsplänen erlaubt ist, können Fachberater, wie Anwälte oder der Mieterschutzbund, wertvolle Informationsquellen sein. Hier erhalten Sie Ratschläge zu Ihren Rechten und Pflichten als Mieter, insbesondere im Hinblick auf bauliche Änderungen.
Überlegen Sie immer, ob die geplanten Maßnahmen beim Auszug leicht rückgängig gemacht werden können und informieren Sie sich genau, um rechtliche Konflikte zu vermeiden.