Nachteile von Trockenbauwänden
Trockenbauwände lassen sich schnell, einfach und kostengünstig montieren. Das bietet zahlreiche Vorteile. Spätestens in den 1990ern hat sich die Gipskartonplatte als Standard beim Innenausbau endgültig durchgesetzt. Doch wie so oft, gilt auch bei dieser „Errungenschaft“: wo Licht ist, ist auch Schatten. So gibt es einige signifikante Nachteile von Trockenbauplatten:
- ausgesprochen empfindlich gegen Feuchte und Nässe
- um einigermaßen guten Schallschutz zu erreichen, ist zusätzlicher Aufwand nötig
- Trockenbauwände besitzen eine geringe Tragkraft
Inzwischen hat sich jedoch ein regelrechtes „Trockenbau-Universum“ gebildet. Für nahezu jedes Problem gibt es inzwischen auch eine Lösung. Trockenbau funktioniert nach dem Baukastenprinzip, was es zusätzlich vereinfacht. So gibt es inzwischen die Trockenbauwand für den Außenbereich, im Badezimmer lässt sich die Trockenbauwand ebenso installieren.
Die Tragkraft von Leichtbauwänden
Auch das Befestigen von Gegenständen an einer Leichtbauwand ist nicht ganz einfach. Zwar bietet der Fachhandel spezielle Dübel für die Trockenbauwand, dennoch bleibt die Tragkraft einer Leichtbauwand gering.
30 bis 40 kg Tragkraft je laufenden Meter hat eine einfach beplankte Trockenbauwand. Für den Klassiker und den aufgehängten Schwergewichten, den Küchenhängeschrank, reicht das auf keinen Fall. Allerdings lässt sich die Tragkraft durch eine angepasste Bauweise erhöhen. Beplanken Sie die Ständer nun doppelt, kann das die Tragkraft auf 60 bis 70 kg je laufenden Meter erhöhen. Zwar ist der Küchenhängeschrank damit immer noch an der Grenze, doch für fest geplante Einrichtungsgegenstände lassen sich schon beim Innenausbau entsprechende Quertraversen einziehen.
Doppelt beplanken schafft Abhilfe
Aber für alle anderen Wände ergibt sich durch doppelte Beplankung ein deutlicher Sicherheitsvorteil, was die Tragkraft betrifft. Selbst der Schallschutz wird etwas verbessert. Daher zeigen wir an dieser Stelle, wie Sie eine Trockenbauwand doppelt beplanken können.
Anleitung, eine Trockenbauwand doppelt zu beplanken
Im Prinzip gibt es wieder zwei Vorgehensweisen: eine horizontale doppelte Beplankung, eine vertikale doppelte Beplankung.
Die horizontale doppelte Beplankung
Diese Technik ist dann zu empfehlen, wenn die verwendeten Trockenbauplatten nicht der Raumhöhe entsprechen, sondern nur hälftig, zu einem Drittel etc. Zunächst wird die erste Reihe Gipskartonplatten herkömmlich befestigt: alle 62,5 cm ein Ständer, entsprechend die Schraubenreihen. Die Schrauben werden alle 30 cm eingedreht, bei der zweiten Lage alle 16 bis 20 cm. Nun wird die zweite Schraubenreihe in der Höhe versetzt. Im Mittel sollte nicht mehr als 30 bis maximal 40 cm versetzt werden. Um die Tragkraft weiter zu erhöhen, sind eventuell Quertraversen zu empfehlen.
Die vertikal doppelte Beplankung
Die Vorgehensweise ist dieselbe, nur dass jetzt nicht in der Höhe, sondern seitlich versetzt beplankt wird. Das setzt nun aber andere Abstände beim Ständerwerk voraus. Anstelle der üblichen 62,5 cm wird nun alle 30 cm ein Ständer gesetzt. Dann können die Gipskartonplatten später ohne Probleme um diese Distanz versetzt werden. Eine so doppelt beplankte Trockenbauwand hat sogar eine höhere Tragkraft als die horizontal doppelt beplankte Wand.