Auf diese Art und Weise lassen sich nicht nur Räume aufteilen, sondern auch der gesamte Innenausbau, beispielsweise in einem Dachgeschoss, durchführen, oder sogar abgehängte Decken herstellen. Wichtig ist dabei aber, für die richtigen Zwecke auch die richtigen Materialien zu verwenden, und zuallererst eine entsprechende Planung durchzuführen.
Die notwendigen Entscheidungen im Vorfeld
Die erste Entscheidung, die es zu treffen gilt, ist, ob man Profile aus Metall oder aus Holz verwendet. Je nach Einsatzzweck kann das eine oder das andere vorteilhafter sein. Für das Teilen von Räumen bieten sich in erster Linie Metallprofile an, wenn man die krummen Wände eines Altbaus gerade machen möchte, tut man das in der Regel besser mit Holzprofilen.
Die nächste Entscheidung, die es im Vorfeld zu treffen gilt, betrifft die Art der Gipskartonplatten, die verwendet werden sollen. Kriterien für die Auswahl sind die benötigte Dicke und die Stabilität einerseits, andererseits ob spezielle Eigenschaften benötigt werden. Es gibt Rigipsplatten mit integrierter Dämmschicht, mit Feuchteschutz für Nassbereiche, solche mit Brandschutzqualitäten oder mit integriertem besonderen Schallschutz (Luftschalldämmung).
Die meisten handelsüblichen Wärmedämmplatten verfügen sehr häufig bereits von vornherein auch über gute schall- und feuchtigkeitsdämmende Eigenschaften. Stabilität ist vor allem dann ein Kriterium, wenn auf der Wand später Regale oder Sanitärgeräte befestigt werden sollen – dann muss die Dicke und die Oberflächenart entsprechend gewählt werden.
Sollen Decken zu ungeheizten Räumen gedämmt werden, ist auch eine Dampfsperrschicht notwendig, in Altbauten ist bei einer Dämmung durch Gipskartonplatten eine solche Schicht manchmal auch empfehlenswert, um Schimmelbildung zu vermeiden – das hängt aber dann von den jeweiligen Gegebenheiten ab.
Unterschiedliche Preise je nach Ausgestaltung
Gebräuchliche Gipskartonplatten mit geringer Dicke und ohne besonders stabilisierten Kern erhält man im Baumarkt bereits ab rund 2,50 Euro pro Stück, teilweise sogar darunter. Sogenannten kaschierte Gipskartonplatten für die Wärmedämmung liegen dabei schon deutlich teurer, hier muss man schon rund 8 Euro je Platte veranschlagen. Metallprofile liegen preislich etwa zwischen 2 und 5 Euro pro Meter, unterschieden wird dabei auch zwischen UW und CW Profilen. UW-Profile werden an Wand und Decke befestigt, die CW-Profile sind die dazwischen liegenden vertikalen Ständerprofile. Um zu ermitteln, wie viele man davon braucht, kann man ganz einfach von der Plattenlänge ausgehen: der Abstand zwischen den einzelnen vertikalen Ständern sollte immer genau eine halbe Plattenlänge betragen, bei 125 cm Plattenlänge also genau 62,5 cm. Holzprofile kann man ganz einfach aus beliebigen Holzlatten selbst fertigen, der Preis geht hier im Baumarkt in der Regel nach Laufmeter.
Und so geht’s – Schritt für Schritt
Das Begradigen von Wänden und Decken ist keine große Sache – hier wird lediglich die Verlattung mit Schrauben und Dübeln an der Wand oder Decke befestigt, der vertikale Abstand sollte auch hier möglichst eine halbe Plattenlänge betragen. Mithilfe einer möglichst langen Wasserwaage sollte man sicherstellen, dass das Profil dann auch exakt lotrecht ist. Bei sehr krummen Wänden kann das unter Umständen durchaus knifflig werden – technisch kompliziert ist es aber nicht. Das Aufstellen von Metallprofilen für eine Zwischenwand erfordert allerdings dagegen schon etwas mehr Aufwand und Können:
Zuerst müssen die UW-Profile entsprechend der gewünschten Wandgestaltung auf dem Boden ausgelegt und entsprechend gekürzt werden. Dazu verwendet man am Besten eine Blechschere (14,00€ bei Amazon*). Geplante Türöffnungen müssen natürlich ebenfalls ausgeschnitten werden. UW-Profile lassen sich ganz einfach am Boden verschrauben, ist das aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich, kann man sie auch mit Silikon gut befestigen. Vorsicht vor allem bei Fußbodenheizungen – Verschrauben ist hier natürlich tabu.
Danach werden die CW-Ständerprofile an den bereits vorhandenen Wänden mithilfe der Wasserwaage eingezeichnet, zurechtgeschnitten und mit mindestens drei Schlagdübeln an den bestehenden Wänden befestigt. Danach kommt dann das UW-Profil für die Decke dran, mithilfe der Wasserwaage einzeichnen, ausrichten und festschrauben. In Decken ist so gut wie immer ein Verschrauben möglich, bei Häusern die vor langer Zeit und „nach Augenmaß“ gebaut wurden, sollte man sich immer vergewissern, dass im gewünschten Verschraubungsbereich nicht etwa jemand in früheren Zeiten ein Stromkabel entlanggelegt hat – das kommt öfter vor, als man annehmen würde.
Wenn das erledigt ist und auch die Deckenprofile befestigt sind, werden die restlichen CW-Ständerprofile zwischen die UW-Profile von Wand und Decke eingefädelt und im richtigen Abstand von einer halben Plattenbreite mit Steckwinkeln befestigt. Idealerweise sollte man die Steckwinkel auch noch zusätzlich verschrauben.
Danach wird das Türsturzprofil zugeschnitten, mit der Wasserwaage genau waagerecht ausgerichtet und an die entsprechenden CW-Profile in der richtigen Höhe befestigt. Eine Fixierung mit Klebeband reicht hier normalerweise völlig aus. Damit steht das Ständerwerk für die Zwischenwand, und die Gipskartonplatten können befestigt werden.
Das geschieht in jedem Fall mit Fuge zu Wand und Boden und auf jeden Fall mit Wasserwaage ausgerichtet. Kreuzfugen sollte man dabei vermeiden, indem man die Platten versetzt anbringt. Platten lassen sich übrigens zurechtkürzen, indem man die Bruchlinie mit einem Cutter und der Wasserwaage ritzt, und genau an diesem Punkt knickt. Normalerweise gibt das von allein eine saubere Bruchkante, wenn nicht, darf man mit dem Messer noch etwas nachhelfen, um die Kante zu glätten. Die Platte wird mit entsprechenden Schrauben dann befestigt. Die Schrauben sollten möglichst versenkt werden, um das Verspachteln danach zu erleichtern. Die Verspachtelung muss sehr exakt ausgeführt sein, und die Wand auch während dem Aufbau möglichst immer wieder mit der Wasserwaage kontrolliert werden, um tatsächlich ganz ebene Wände zu erhalten. Meist ist das auch immer ein wenig Gefühlssache und eine Sache von Augenmaß und Übung. Nach der allerersten Wand geht es meist sehr bald viel besser und schneller von der Hand. Zuvor sind aber noch einige Kleinigkeiten zu erledigen:
Vor dem Verspachteln und Verputzen müssen natürlich aber allfällige Installationen und das Dämmaterial zwischen den Platten verlegt werden. Beides lässt sich einfach zwischen die Profile klemmen. Für Kabel, die aus der Wand herauskommen sollen, verwendet man am besten einen Lochsägeaufsatz für die Bohrmaschine, um ein exaktes Loch an der benötigten Stelle in die Gipskartonplatte zu sägen. Ecken sollten vor dem Verspachteln auch noch mit Kantenschutzprofilen bedeckt werden. Die kann man einfach mit einem Tacker befestigen. Die Anschlußfugen an den bestehenden Wänden, an der Decke und am Boden werden am besten mit Silikon geschlossen. Spachtelmasse ist hier zwar auch eine Lösung, meist aber keine so optimale. Danach kann nun sauber und exakt verspachtelt werden – nicht vergessen, für Feuchträume eine entsprechende Spachtelmasse zu verwenden. Nach dem Auftragen der Grundierung kann dann verputzt werden. Ein Verfliesen ist aber natürlich stattdessen ebenfalls möglich. Hier zeigt sich dann besonders deutlich, wie exakt man beim Wandaufbau gewesen ist.
Damit ist die Zwischen- oder Trennwand dann auch schon fertig.
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