Farbe und Lack wählen
Mechanisch und physikalisch gut erhaltene Türen lassen sich auch streichen, ohne sie vorher auszuhängen. Wenn die Oberflächen ohne Streichen und ohne Anlaugen auskommen, ist der Vorgang mehr eine planungstechnische Herausforderung als eine handwerklich schwierige Aufgabe.
Da das Verteilen von Farbe und Lack auf senkrechten Flächen von der Schwerkraft beeinflusst wird, sind folgende Materialeigenschaften zu beachten:
- Die Viskosität muss zähflüssiger gewählt sein als bei waagerechter Bearbeitung
- Die Dosierung und Verteilung muss gleichmäßiger und gründlicher erfolgen
- Die Lackart muss sofort haften
Bei der Planung vorausschauend Konsequenzen bedenken
Türen verschließen Räume. Alle Änderungen, die durch offenstehende Türen eintreten, sollten vor dem Streichen bedacht werden:
- Gerüche können ungehindert in Nachbarräume ziehen (Bad, Küche)
- Intimsphäre in privaten Räumen (Bad, Schlafzimmer) nicht gewährleistet
- Entstehung von Durchzug und Zugluft, die auch den Streich- und Trockenvorgang beeinflusst
- Beidseitiges streichen oder lackieren verdoppelt die Zeit des Trockenvorgangs
- Durchgang und Platz wird durch offenstehende Tür eingeschränkt
Tür vorbereiten und fixieren
Um die Innenseite der Tür zu streichen, muss sie mindestens in einen rechten Winkel (neunzig Grad) geöffnet werden. Der Boden unter dem Türblatt wird mit Folie oder Pappe ausgelegt. Anschließend werden zwei Holzkeile jeweils auf einer Seite unter die Tür geklemmt, um sie zu fixieren.
Beschläge wie Blende, Klinke und Schloss können teilweise demontiert oder mit Kreppband gründlich abgeklebt werden. Die Scharniere können nicht entfernt werden und müssen abgeklebt werden. Gegebenenfalls werden die Falze ebenfalls abgeklebt, zumindest jedoch der Schließbolzen und Schnappverschluss.