Zustand prüfen und Methoden auswählen
Wer lackiertes Holz streichen will, muss den Erhaltungszustand beurteilen, um Art und Umfang der Vorarbeiten festzulegen. Folgende Faktoren bestimmen die Vorgehensweise:
- Gibt es Abplatzungen und Löcher auf den Oberflächen?
- Hält der Altlack gleichmäßig und überall, auch an den Türblattkanten?
- Sind feine, spinnennetzartige Haarrisse im Altlack vorhanden?
Wenn keine Beschädigungen oder lose Stellen vorhanden sind, genügt es, die Türoberflächen vor dem Neuanstrich gründlich zu reinigen. So können Türen auch ohne Aushängen problemlos gestrichen werden.
Bei feinen, oft spinnennetzförmigen Haarrissen muss die Festigkeit durch Abklopfen geprüft werden. Idealerweise wird der alte Lack mit einer leichten Anlaugung behandelt. Dazu sollte die Tür unbedingt ausgehängt und in waagerechter Lage bearbeitet werden. Das Auflegen auf zwei Holz- oder Metallböcke schafft eine ideale Arbeitsfläche.
Bei Abplatzungen und Löchern müssen die Schadstellen von losen Lackteilen befreit werden. Löcher können mit der Spitze eines Cuttermessers oder Tapetenmessers sauber ausgeschnitten werden. Mit Spachtelmasse wie Holzkitt werden die Vertiefungen ausgeglichen.
Reinigung
Die Türen müssen völlig fettfrei sein. Da sich im Laufe der Jahre vor allem Hautfett durch den Kontakt mit Händen und Fingern absetzt, kann die Reinigung sehr aufwendig sein. Hinzu kommt, dass sehr aggressive Mittel wie Aceton oder Säuren die alte Farbe oder den alten Lack anlösen können. Besser ist es, einen milderen Fettlöser wie Spülmittel zu verwenden. Es muss dann mehrmals angewendet werden, um ein gründliches Ergebnis zu erzielen.
Bei der Grundreinigung wird der mit Spülmittel getränkte Lappen oder Schwamm in kreisenden Bewegungen über die Türblattflächen geführt. In einem zweiten, dritten und letzten Arbeitsgang kann die Scheuerseite eines Haushaltsschwamms verwendet werden. Sie raut die Oberfläche zusätzlich leicht auf.
Abbeizen
Bei alten Farben und Lacken, die nicht gleichmäßig fest haften, wird ein Anlauger nach Herstellerangaben aufgetragen. Während seiner Einwirkzeit löst er die Farbe leicht an. Durch rechtzeitiges Tupfen „fallen“ die instabilen Farbzonen ab. Der Anlauger darf nicht mit einer Beize verwechselt werden.
Anschleifen
Das Anschleifen einer gestrichenen und lackierten Tür kann auch ohne echte Schleifmittel durchgeführt werden. Als mechanische Hilfsmittel, die einen ausreichenden Aufrauungseffekt erzeugen, sind folgende Werkzeuge geeignet:
- Drahtbürste
- Stahlwolle
- Schleifpads
- Mikrofasertücher