Das Problem ungenutzter Wasserleitungen
Ungenutzte Wasserleitungen stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, da sie ideale Bedingungen für das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen bieten. In stehendem Wasser können sich Legionellen vermehren, die besonders gefährlich sind. Wenn diese Bakterien über Wassertröpfchen, etwa beim Duschen, in die Luft gelangen, kann eine Infektion auftreten. Diese kann zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Lungenentzündungen und dem Pontiac-Fieber führen.
Ein weiteres Risiko bei ungenutzten Leitungen ist die Korrosion. Stagnierendes Wasser kann Rost und andere Korrosionsprodukte im Inneren der Rohre verursachen. Dies verschlechtert die Wasserqualität und kann die strukturelle Integrität der Leitungen beeinträchtigen, was teure Reparaturen nach sich ziehen kann.
Stehendes Wasser kann zudem Schwermetalle und chemische Substanzen aus den Rohrmaterialien lösen. Diese Stoffe, wie Blei und Kupfer, können ins Trinkwasser übergehen und gesundheitsschädlich sein. Biofilme, die sich in stillgelegten Abschnitten bilden, bieten Bakterien und anderen Krankheitserregern einen optimalen Nährboden.
Um diese Probleme zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig alle Wasserleitungen in Gebrauch nehmen und speziell solche Leitungen, die saisonbedingt oder aufgrund von Abwesenheit nicht oft genutzt werden, gründlich durchspülen. Durch präventive Maßnahmen wie das Entleeren und Absperren ungenutzter Leitungen können sowohl gesundheitliche als auch technische Risiken minimiert werden.
Lösungsansätze für ungenutzte Wasserleitungen
Komplette Entleerung und Absperrung:
Um Bakterienwachstum und Schimmelbildung in ungenutzten Leitungen zu verhindern, sollten Sie diese komplett entleeren und absperren. Trennen Sie Leitungen, die saisonal oder dauerhaft nicht genutzt werden, vom restlichen Wassersystem. Besonders Außenleitungen für den Garten können in den Wintermonaten entleert und erst im Frühling wieder in Betrieb genommen werden. In nicht bewohnten Gebäuden kann auch der Hauptanschluss entleert und abgesperrt werden.
Fachgerechte Stilllegung von ungenutzten Anlagenteilen:
Ungenutzte Anlagenteile sollten rückgebaut oder fachgerecht stillgelegt werden. Lassen Sie sich von qualifizierten Fachleuten beraten, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen korrekt durchgeführt werden.
Wiederinbetriebnahme von Anlagen:
Vor der Wiederinbetriebnahme von Wasseranlagen nach längeren Stillstandszeiten sind bestimmte Maßnahmen notwendig. Spülen Sie alle Leitungen gründlich durch, bis das Wasser klar ist und die Kaltwassertemperatur 20°C, die Warmwassertemperatur mindestens 60°C erreicht. Achten Sie darauf, dass während des Durchspülens alle Fenster geöffnet sind, um Aerosole zu vermeiden.
Regelmäßige Wartungsintervalle:
Die regelmäßige Wartung von Wasserinstallationen minimiert das Risiko von Keimbildung und technischen Ausfällen. Reinigen Sie die Armaturen, Brauseschläuche, Mischdüsen und Duschköpfe regelmäßig. Überprüfen Sie die Rohrleitungen auf Materialbeschaffenheit und Schäden, insbesondere in älteren Häusern.
Labortests für Trinkwasserqualität:
Regelmäßige Wassertests geben Sicherheit über die Qualität des Trinkwassers. Lassen Sie Ihr Wasser im Labor auf mikrobiologische und chemische Belastungen testen, um sicherzustellen, dass keine gesundheitsschädlichen Stoffe ins Trinkwasser gelangen.
Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko von Legionellenwachstum und anderen gesundheitlichen Gefahren durch ungenutzte Wasserleitungen entscheidend reduzieren. Achten Sie stets auf eine fachgerechte Handhabung und regelmäßige Kontrolle Ihrer Wassersysteme.