Geölter Holzboden ähnelt lasiertem Holz
Lack und Lasur sind beide Streichmittel, die auf Holz aufgetragen werden. Der Unterschied lässt sich ein wenig mit dem Verhältnis von Lack oder Öl auf Parkett vergleichen.
Lack versiegelt mit einem harten und getrockneten Film die Oberfläche luft- und wasserdicht. Lasur gleicht dem Öl, dringt tiefer ein und erhält die Diffusion des Holzes. Auf Parkett kann Lasur wegen des zu niedrigem Abriebwiderstands und zu geringer Haltbarkeit nicht angewendet werden, weswegen Öl die Aufgabe übernimmt.
Lack, Dickschicht- und Dünnschichtlasur
Wenn die Maserung und Textur des Holzes erhalten und sichtbar bleiben soll, kann eine Lasur oder ein Klarlack gewählt werden. Der transparente Klarlack kann mit einer sehr dünnen aufgeklebten Fensterscheibe verglichen werden.
Im Grenzbereich zwischen einem Klarlack und einer „echten“ Dünnschichtlasur liegt die Dickschichtlasur. Sie zieht mitteltief in das Holz ein und bildet gleichzeitig einen dem Lack ähnlichen Film auf der Oberfläche.
Eine tief einziehende Dünnschichtlasur bildet keinen Oberflächenfilm. Sie versiegeln in unterschiedlichen Tiefen viele Holzporen, aber nicht alle. Lasuren können auch als Imprägnierung verstanden werden.
Be- und Verarbeitung von Lacken und Lasuren
- Lasuren decken die Holzstruktur nie ab, können sie aber farblich tönen
- Für das Aufbringen einer Lasur muss immer Lack von Möbeln entfernt werden
- Bereits mit Dünnschichtlasur bearbeitetes Holz kann nicht abgeschliffen und nur manchmal gebeizt werden
- Eine existierende Dickschichtlasur kann in manchen Fällen mit hohem Holzabtrag abgeschliffen werden
- Dickschichtlasuren und Lacke können abblättern
- Lacke unterbinden Diffusion
- Dickschichtlasuren reduzieren Diffusion
- Dünnschichtlasuren erhalten Diffusion
- Lasuren brauchen durchschnittlich die doppelte Trocknungszeit von Lack
- Lasuren schützen nicht vor mechanischen Beschädigungen wie Kratzern