Wann wird ein Vordach über der Baugrenze genehmigt?
Übergeordnet gilt zunächst die Regelung in der Baunutzungsverordnung (BauNVO), ob das Vordach ein untergeordnetes Bauteil ist. Dies ist unabhängig von der Baugrenze oder dem Abstand zur Grundstücksgrenze. Ist das Vordach in diesem Sinne genehmigungsfähig, regeln der Bebauungsplan und andere örtliche Bauvorschriften die Art und formelle Genehmigungsfähigkeit. Auf dieser Ebene wird auch über die Überschreitung der Baugrenze entschieden. Die Beurteilung des optischen Erscheinungsbildes liegt im Ermessen der örtlichen Baubehörde.
Welche Tiefe braucht ein Vordach über der Baugrenze?
Höhe und Tiefe eines Vordaches sind voneinander abhängig. Das Vordach soll vor Niederschlag und gegebenenfalls vor Wind schützen. Dazu ist eine angemessene Mindesttiefe erforderlich. Als Faustregel gilt die halbe Höhe als angemessene Tiefe. Daraus ergibt sich im Zusammenspiel mit der Dachform und der Unterkonstruktion die Dimensionierung und Größe des gesamten Vordaches.
Wie wichtig ist das Material des Vordaches über der Baugrenze?
Als Materialien für ein Vordach kommen Beton, Glas, Holz, Metall und Ziegel in Frage. Das Material bestimmt, ob das Vordach geschlossen, halbtransparent oder transparent wirkt. Beton und leichte Materialien können oft in einer freitragenden Variante montiert werden. Aufwändigere Vordächer und schwere Dacheindeckungen erfordern eine Stütz- und Tragkonstruktion, das aus diagonalen Kopfbändern und Streben oder aus Säulen und Stützen bestehen kann. Metallstützen haben einen wesentlich geringeren Durchmesser als Steinsäulen und werden eher über der Baugrenze genehmigt.
Wie wichtig ist die Form des Vordachs über der Baugrenze?
Beim Bauen eines Vordachs werden folgende typische Dachformen gewählt:
- Bogendach
- Flachdach
- Paralleldach
- Pultdach
- Satteldach
- Walmdach
- Zeltdach
Die Dachform bestimmt maßgeblich die Art der Unterkonstruktion. Während ein Bogendach und ein Flachdach in der Regel freitragend ausgeführt werden, ist bei anderen Dachformen eine mehr oder weniger massive Stütz- und Tragkonstruktion erforderlich. Hinzu kommt das Eigengewicht der Materialien, das von leichtem Acrylglas bis zu schweren Dachziegeln reicht. In manchen Fällen reicht eine Änderung der Dacheindeckung aus, um eine Baugenehmigung zu erhalten.