Was ist Vormauermörtel?
Vormauermörtel ist speziell für nicht tragendes Sichtmauerwerk, auch Verblendmauerwerk genannt, entwickelt. Diese Mörtelart bleibt sichtbar und unterstützt die ästhetische Gestaltung der Fassaden. Im Gegensatz zu herkömmlichem Mauermörtel, der meist vollständig überputzt wird, bleibt Vormauermörtel sichtbar und trägt zur optischen Aufwertung bei.
Zu den wesentlichen Eigenschaften gehören gute Flankenhaftung und Witterungsbeständigkeit. Da die Fugen des Sichtmauerwerks der Witterung ausgesetzt sind, muss der Mörtel schlagregen- und frostsicher sein. Zudem ist Vormauermörtel atmungsaktiv und für den Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich geeignet. Ein weiterer Vorteil ist die Fähigkeit, die Wasseraufnahme der verwendeten Steine zu regulieren, mit speziellen Mischungen für stark, schwach und nicht saugende Steine. Dies verhindert Schäden wie Risse oder optische Mängel an den Fugen.
Vormauermörtel und die Saugfähigkeit von Steinen
Die Saugfähigkeit der Steine ist entscheidend für die Auswahl des entsprechenden Vormauermörtels. Diese Eigenschaft beeinflusst die Bindung von Mörtel und Stein sowie die langfristige Stabilität und Optik des Mauerwerks.
- Stark saugende Steine wie Kalksandstein und Porenbeton nehmen schnell Wasser aus dem Mörtel auf. Dies kann die Festigkeit und Haftung der Fugen beeinträchtigen. Ein wasserrückhaltender Mörtel ist hier optimal.
- Schwach saugende Steine wie Klinker nehmen weniger Wasser auf, was die Gefahr birgt, dass der Mörtel zu langsam trocknet und „wässert“. Stützkörner in der Mörtelmischung verhindern hierbei Fugenabrisse und Wassereintritt.
- Nicht saugende Steine oder extrem schwach saugende Steine benötigen spezielle Mörtel, die den geringen Wasserbedarf berücksichtigen und dennoch optimale Haftung und Festigkeit bieten.
Achten Sie auf die Spezifikationen des Mörtels in Bezug auf die verwendeten Steine, um eine langfristige Stabilität und ansprechende Optik Ihrer Fassade zu gewährleisten.
Anforderungen an Vormauermörtel: Witterungsbeständigkeit
Um die Funktion und Ästhetik des Sichtmauerwerks langfristig zu sichern, muss Vormauermörtel witterungsbeständig sein. Dies erfordert Schlagregenfestigkeit und Frostsicherheit, um Schäden durch eindringendes Wasser oder gefrierendes Wasser in den Fugen zu verhindern.
Ein hochwertiger Vormauermörtel sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- Schlagregenfestigkeit schützt das Mauerwerk vor eindringendem Regenwasser.
- Frostsicherheit verhindert Risse und andere Schäden durch gefrierendes Wasser.
- Wasserabweisung schützt vor Ausblühungen und Auslaugungen.
- Wasserdampfdiffusionsfähigkeit ermöglicht das Austreten von Feuchtigkeit, ohne die Festigkeit zu beeinträchtigen.
Diese Eigenschaften gewährleisten, dass der Vormauermörtel sowohl funktional als auch optisch beständig bleibt.
Anforderungen an Vormauermörtel: Optik
Die ästhetische Wirkung des Vormauermörtels ist entscheidend für die Erscheinung der Fassade. Neben den Steinen trägt der Mörtel maßgeblich zur Gesamtoptik bei. Daher bietet die Baustoffindustrie Vormauermörtel in verschiedenen Farben und Texturen an.
Farben
Vormauermörtel ist in vielseitigen Farbvarianten erhältlich, die zu den Verblendsteinen und dem Gesamtbild des Gebäudes passen.
Körnung und Struktur
Die Körnung des Mörtels beeinflusst die Optik der Fugen erheblich. Eine feine Körnung sorgt für eine glatte, gleichmäßige Oberfläche, während eine grobe Körnung eine rustikale, traditionelle Optik betont.
Langlebigkeit der Optik
Hochwertige Vormauermörtel bieten Farbstabilität über lange Zeiträume, wodurch das Erscheinungsbild des Mauerwerks erhalten bleibt. Qualitätssicherungssysteme garantieren diese Farbstabilität.
Die Auswahl des geeigneten Vormauermörtels ermöglicht nicht nur technische Qualität, sondern erfüllt auch ästhetische Ansprüche, sodass ein stimmiges Gesamtbild entsteht.
Hersteller und Produkte
Vormauermörtel wird von zahlreichen Herstellern in vielfältigen Ausführungen angeboten. Achten Sie bei der Auswahl auf die folgenden Eigenschaften:
- Witterungsbeständigkeit: Schlagregenfest, frostwiderstandsfähig und wasserabweisend.
- Atmungsaktivität: Ermöglicht Feuchtigkeitsaustritt und minimiert langfristige Schäden.
- Optische Anpassungsfähigkeit: Vielfältige Farben und Körnungen beeinflussen den optischen Eindruck.
- Differenzierte Anwendung: Spezifische Mörtelmischungen für stark, schwach oder nicht saugende Steine gewährleisten optimale Haftung und Stabilität.
Anwendung und Verfügbarkeit
Vormauermörtel ist in verschiedenen Gebindegrößen wie 25 kg oder 40 kg Säcke sowie lose in Silos erhältlich, was eine flexible Anpassung an unterschiedliche Baustellengrößen und Lagerbedingungen ermöglicht.
Qualitätsstandards
Achten Sie darauf, dass der Vormauermörtel den relevanten DIN- und EN-Normen entspricht, wie z.B. DIN EN 998-2 und DIN 20000-412, um Qualität und Zuverlässigkeit sicherzustellen.
Gebindegrößen und Anwendung
Vormauermörtel wird in verschiedenen Gebindegrößen angeboten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Baustellen gerecht zu werden. Die gängigen Größen reichen von 15 kg bis 40 kg pro Sack und bis zu einer Tonne lose im Silo.
Anwendungshinweise
Die Anwendung von Vormauermörtel erfolgt im Fugenglattstrichverfahren, wobei der Mörtel direkt in die Fugen eingebracht und geglättet wird. Hier einige wichtige Anwendungshinweise:
- Untergrundvorbereitung: Der Untergrund muss tragfähig, trocken sowie staub- und trennmittelfrei sein.
- Wasserzugabe: Die spezifische Wassermenge zur Anmischung hängt vom Produkt ab und liegt in der Regel zwischen 4,5 bis 5 Litern pro 40 kg Mörtel.
- Verarbeitungstemperatur: Optimal sind Temperaturen zwischen 5°C und 30°C.
- Verarbeitungszeit: Der Mörtel sollte innerhalb von zwei Stunden verarbeitet werden.
Diese Hinweise helfen Ihnen, den Vormauermörtel effizient zu verarbeiten und störungsfreie Sichtmauerwerksprojekte zu realisieren.