Haltbarkeit von Kunststoffrohren
Für Trinkwasserinstallationen werden mehrere Arten Kunststoff verbaut, darunter PVC, PE und PP. Rohre aus Kunststoff haben gegenüber Leitungen aus Metall den Vorteil, dass sie nicht korrodieren, dass sich Kalk weniger ablagern kann, dass sie flexibler sind, also beispielsweise weniger stark zu Rohrbrüchen wegen Einfrierens neigen, und sich einfacher verlegen lassen.
Doch wie jeder weiß, geht auch Kunststoff irgendwann kaputt. Aber wann? Es sei sofort gesagt: Vorausgesetzt wird eine Haltbarkeit von 50 Jahren – damit leben die Rohre länger als verzinkte Stahlrohre und genauso lang wie Kupferleitungen.
Die drei genannten Kunststoff-Arten, die für Wasserleitungen verwendet werden, haben unterschiedliche Eigenschaften, und auch die Forschung bezüglich der Lebensdauer ist unterschiedlich weit gediehen.
Das älteste Rohrmaterial: PVC
Die ersten Wasserleitungen, die man aus Kunststoff herstellte, bestanden aus PVC. Schon ab 1935 entstanden in Deutschland erste PVC-Rohre. Allerdings wiesen diese noch nicht die hohe Haltbarkeit auf, die man heute erwartet. Tatsächlich schritt die Verbesserung des Materials aber so schnell voran, dass man bereits 1955 von einer Lebensdauer von 50 Jahren ausging. Das ist bis heute so geblieben.
Meistverbaut: PE
Wasserrohre aus PE, also Polyethylen, gibt es in Deutschland seit den 1960er Jahren. Untersuchungen haben ergeben, dass die Wasserleitungen, die mindestens 50 Jahre intakt bleiben sollen, unter guten Umständen eine Haltbarkeit von bis zu 100 Jahren haben.
Sollten Sie alte PE-Leitungen aus dieser Zeit in Ihrem Haus haben, kann es also sein, dass sie noch einmal 30, 40 Jahre halten, vorausgesetzt, dass sie keinen Schaden nehmen, bzw. keine Ermüdungserscheinungen im Material auftreten. Dabei gilt: Je niedriger der Druck ist, den die Leitungen aushalten müssen, desto länger halten sie.
Die Jüngsten: PP-Leitungen
Der jüngste der drei erwähnten Kunststoffarten ist PP – Polypropylen. Rohre aus diesem Material wurden 1957 zum ersten Mal hergestellt. Sie werden wie PE-Rohre seit den 1960er Jahren regelmäßig eingesetzt. Im Gegensatz zu PE ist PP eher steif, also weniger flexibel. Aus diesem Grund werden ist die bevorzugte Verbindungstechnik bei PP-Leitungen das Kleben.
Leitungen aus PP sind sehr hitzebeständig. Daher kommt Polypropylen oft im Heizungsbau zum Einsatz.