Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer?
Ein Durchlauferhitzer erwärmt Wasser direkt beim Durchfluss, sodass kein Vorratsspeicher notwendig ist. Das Funktionsprinzip basiert auf der sofortigen Erhitzung des Wassers, sobald der Wasserhahn aufgedreht wird:
- Aktivierung: Sobald Sie warmes Wasser an einer Zapfstelle anfordern, fließt kaltes Leitungswasser in den Durchlauferhitzer.
- Erhitzung: Im Inneren des Geräts wird das Wasser durch Heizspiralen (bei elektrischen Modellen) oder durch einen Gasbrenner (bei gasbetriebenen Modellen) auf die gewünschte Temperatur erhitzt.
- Energieeffizienz: Durch die bedarfsgerechte Erwärmung verbraucht der Durchlauferhitzer nur Energie, wenn wirklich warmes Wasser benötigt wird. Dies minimiert Energieverluste, die bei Warmwasserspeichern auftreten können.
- Leitungsweg: Das nun erwärmte Wasser fließt direkt zur Zapfstelle und steht Ihnen sofort zur Verfügung.
Durch diese unmittelbare Erwärmung bietet der Durchlauferhitzer zahlreiche Vorteile, darunter uneingeschränkten Zugang zu Warmwasser und eine erhöhte Energieeffizienz, da nur die tatsächlich benötigte Wassermenge erhitzt wird.
Arten von Durchlauferhitzern und ihre Funktionsweisen
Es gibt verschiedene Arten von Durchlauferhitzern, die sich hinsichtlich ihrer Funktionsweise und Energiequellen unterscheiden. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten Typen vor:
- Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer: Diese Geräte messen die Zulauftemperatur und den Wasserdurchfluss mit Sensoren und passen die Heizleistung entsprechend an. Sie ermöglichen eine präzisere Steuerung der Auslauftemperatur und sind energieeffizient, da sie nur die erforderliche Menge an Energie verwenden. Sie können die gewünschte Auslauftemperatur gradgenau einstellen, was für konstant warmes Wasser sorgt, auch bei schwankendem Wasserdruck.
- Elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer: Diese Modelle verfügen zusätzlich über Sensoren, welche die Auslauftemperatur überwachen. Dadurch wird die Temperatur direkt am Auslauf reguliert, und Schwankungen werden sofort korrigiert. Das ermöglicht eine noch genauere Regelung und sorgt für eine konstante Wassertemperatur, selbst bei wechselnden Durchflussraten.
- Vollelektronische Durchlauferhitzer: Diese stellen die fortschrittlichste Variante dar. Sie regulieren nicht nur die Heizleistung, sondern auch den Wasserdurchfluss. Ändert sich der Durchfluss, wird die Heizleistung entsprechend angepasst, sodass die gewünschte Temperatur auch bei hohen Durchflussmengen gehalten wird.
- Hydraulische Durchlauferhitzer: Diese älteren Modelle arbeiten mechanisch und steuern die Heizleistung durch den Wasserdruck. Ein höherer Wasserdruck schaltet mehr Heizstufen ein und sorgt für eine stärkere Erwärmung des Wassers. Allerdings können bei wechselndem Wasserdruck Temperaturschwankungen auftreten. Diese Geräte sind weniger präzise und weniger effizient im Vergleich zu elektronischen Modellen.
- Gasbetriebene Durchlauferhitzer: Bei gasbetriebenen Modellen erhitzt ein Gasbrenner das Wasser. Das Wasser fließt durch Röhren, die über einer Gasflamme liegen, und wird dabei erwärmt. Diese Geräte sind oft effizienter im Betrieb, da die Kosten für Gas in vielen Regionen niedriger sind als für Strom. Sie erfordern jedoch einen Gasanschluss und eine geeignete Abgasführung.
- Niederdruck-Durchlauferhitzer: Diese eignen sich für einzelne Zapfstellen und werden direkt an diesen installiert. Sie arbeiten mit einem niedrigen Wasserdruck und sind ideal für Handwaschbecken oder kleine Küchenspülen. Die Installation ist vergleichsweise einfach, da sie keinen hohen Druck benötigen.
Durch die Auswahl des passenden Gerätetyps basierend auf Ihren spezifischen Anforderungen und den örtlichen Gegebenheiten können Sie die Effizienz der Warmwasserbereitung in Ihrem Zuhause maximieren.
Elektrische vs. Gasbetriebene Durchlauferhitzer
Durchlauferhitzer bieten die Möglichkeit, Wasser auf effizientem Wege zu erhitzen und sind in elektrischen und gasbetriebenen Varianten erhältlich. Je nach Installation und Nutzung können Sie die für Ihren Haushalt geeignetere Methode wählen.
Elektrische Durchlauferhitzer
Elektrisch betriebene Durchlauferhitzer nutzen Heizspiralen oder Heizstäbe, um das durchfließende Wasser zu erhitzen. Diese benötigen einen Stromanschluss, oftmals ist ein Starkstromanschluss erforderlich, insbesondere bei leistungsstarken Modellen.
Vorteile:
- Einfachere Installation: Die Installation ist verglichen mit gasbetriebenen Geräten weniger aufwendig.
- Weniger Wartung: Elektrische Durchlauferhitzer erfordern in der Regel weniger Wartungen, was den Aufwand und die langfristigen Kosten reduziert.
- Flexibilität bei der Platzierung: Sie benötigen lediglich Zugang zu einem Stromanschluss, was in den meisten Häusern gegeben ist.
Nachteile:
- Stromkosten: Die laufenden Betriebskosten können höher sein, da Strom meist teurer als Gas ist.
- Hoher Energiebedarf: Elektrische Modelle benötigen für die schnelle Erwärmung des Wassers sehr viel Energie.
Gasbetriebene Durchlauferhitzer
Gasbetriebene Durchlauferhitzer verwenden einen Gasbrenner zur Erwärmung des durchfließenden Wassers und erfordern daher einen Gasanschluss sowie eine Vorrichtung zur Abgasführung.
Vorteile:
- Niedrigere Betriebskosten: Die laufenden Kosten sind oft geringer, da Gas im Vergleich zu Strom preiswerter ist.
- Effizienz: Diese Geräte sind besonders effizient in Regionen mit niedrigen Gaspreisen.
Nachteile:
- Komplexere Installation: Die Installation ist umfangreicher und muss oft von einem Fachmann durchgeführt werden.
- Wartungsaufwand: Gasbetriebene Durchlauferhitzer erfordern regelmäßige Wartungen und Überprüfungen, etwa durch den Schornsteinfeger.
- Anschaffungskosten: In der Regel sind diese Modelle teurer in der Anschaffung als elektrische Modelle.
Wahl des richtigen Durchlauferhitzers
Um den passenden Durchlauferhitzer für Ihre Bedürfnisse auszuwählen, sollten Sie eine detaillierte Analyse Ihrer Anforderungen und Gegebenheiten durchführen. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:
Warmwasserbedarf
Bestimmen Sie den Warmwasserbedarf in Ihrem Haushalt. Beachten Sie, wie viele Zapfstellen gleichzeitig warmes Wasser benötigen. Anhand dieser Information können Sie die notwendige Leistungsstufe des Durchlauferhitzers festlegen. Ein Waschbecken benötigt beispielsweise ein Gerät mit geringerer Leistung als eine Dusche.
Leistung und Kapazität
Die Leistung eines Durchlauferhitzers wird in Kilowatt (kW) gemessen und sollte den Anforderungen der jeweiligen Nutzung entsprechen. Ein kleineres Gerät kann für ein Handwaschbecken völlig ausreichend sein, während für eine Dusche oder gar mehrere Zapfstellen gleichzeitig ein leistungsstärkeres Modell benötigt wird. Beachten Sie, dass die Leistungsstufe proportional zu Ihrem Warmwasserbedarf gewählt werden sollte, um optimale Energieeffizienz zu erreichen.
Energiequelle
Wählen Sie die geeignete Energiequelle basierend auf den vorhandenen Anschlüssen in Ihrem Zuhause und Ihren Präferenzen. Elektrische Durchlauferhitzer sind oft einfacher zu installieren, während gasbetriebene Modelle unter Umständen kostengünstiger im Betrieb sind, insbesondere in Regionen mit niedrigeren Gaspreisen.
Platzverhältnisse
Messen Sie den verfügbaren Platz, an dem der Durchlauferhitzer installiert werden soll. Besonders in kleinen Bädern oder Küchen können kompakte Modelle von Vorteil sein. Es gibt auch spezielle Geräte, die sich für enge Räume eignen und dennoch eine ausreichende Leistung bieten.
Installation und Anschluss
Berücksichtigen Sie die Anforderungen an die Installation Ihres Durchlauferhitzers. Elektrische Geräte benötigen in der Regel einen Starkstromanschluss, während gasbetriebene Modelle einen Gasanschluss und eine Abgasführung erfordern. Lassen Sie sich im Zweifel von Fachleuten beraten, um sicherzustellen, dass die Installation korrekt und sicher durchgeführt wird.
Energieeffizienz
Überprüfen Sie die Energieeffizienz der Geräte. Ein energieeffizientes Modell kann langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Achten Sie auf die Energieeffizienzklasse und zusätzliche Funktionen, die zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen können, wie z.B. eine gradgenaue Temperatursteuerung.
Durch eine sorgfältige Berücksichtigung dieser Faktoren können Sie den für Ihre Bedürfnisse optimalen Durchlauferhitzer auswählen und somit für eine effiziente und bedarfsgerechte Warmwasserversorgung in Ihrem Haushalt sorgen.
Durchlauferhitzer vs. Boiler
Bei der Entscheidung zwischen einem Durchlauferhitzer und einem Boiler kommt es auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten an, da beide Geräte zur Warmwasserbereitung dienen, aber auf unterschiedliche Weisen arbeiten.
Durchlauferhitzer
Ein Durchlauferhitzer erwärmt das Wasser direkt beim Durchfluss, wodurch kein Vorratsspeicher nötig ist. Er nutzt Heizspiralen (elektrisch) oder Gasbrenner, um das Wasser sofort zu erhitzen, sobald eine Zapfstelle geöffnet wird.
Vorteile:
- Energieeffizienz: Durchlauferhitzer verbrauchen nur dann Energie, wenn tatsächlich warmes Wasser benötigt wird. Dadurch werden Energieverluste, die bei der Speicherung auftreten, vermieden.
- Platzsparend: Da kein großer Wasserspeicher erforderlich ist, sind Durchlauferhitzer kompakter und lassen sich leichter in kleinen Räumen installieren.
- Unbegrenztes Warmwasser: Sie können theoretisch unbegrenzt warmes Wasser liefern, solange ausreichend Energie vorhanden ist.
- Hygienisch: Da das Wasser nicht gespeichert wird, ist die Gefahr der Legionellenbildung minimal.
Nachteile:
- Hoher Energiebedarf: Der kurzfristige Energiebedarf kann hoch sein, insbesondere bei elektrischen Modellen.
- Verzögerung bei der Erwärmung: Es kann einige Sekunden dauern, bis das warme Wasser die Zapfstelle erreicht.
- Komplexere Installation bei Gasmodellen: Gasbetriebene Durchlauferhitzer erfordern einen Gasanschluss und eine Abgasführung.
Boiler
Ein Boiler verfügt über einen Wassertank, in dem Wasser gespeichert und bei Bedarf sofort bereitgestellt wird. Diese Geräte nutzen Heizpatronen (elektrisch), um das Wasser auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen und zu halten.
Vorteile:
- Sofortige Verfügbarkeit: Warmes Wasser steht unmittelbar zur Verfügung, da es bereits vorgeheizt ist.
- Höhere Temperaturen: Boiler können Wasser auf höhere Temperaturen bringen und halten.
Nachteile:
- Energieverluste: Durch das ständige Warmhalten des Wassers entstehen Energieverluste über die Tankoberfläche.
- Platzbedarf: Boiler benötigen mehr Platz für den Wasserspeicher und eventuell auch eine isolierte Umgebung, um Wärmeverluste zu minimieren.
- Begrenzte Warmwassermenge: Die gespeicherte Wassermenge ist begrenzt. Ist der Tank leer, dauert es eine Weile, bis er wieder gefüllt und erwärmt ist.
Durchlauferhitzer sind besonders vorteilhaft, wenn es um das Einsparen von Energie und Platz geht und Sie keine großen Mengen an Warmwasser gleichzeitig benötigen. Boiler hingegen bieten sofort verfügbares warmes Wasser und sind ideal, wenn höhere Wassertemperaturen gewünscht oder mehrere Entnahmestellen gleichzeitig versorgt werden sollen. Berücksichtigen Sie unbedingt Ihre individuellen Anforderungen und baulichen Bedingungen, um die für Sie passende Lösung zu finden.