Akustik folgt physikalischen Gesetzen
Es gibt in Mehrfamilienhäusern mit mehreren Wohneinheiten immer Schwankungen bezüglich der Wahrnehmung. Hinzu kommen Ermessensspielräume seitens der Eigentümer. Wenn über oder neben der eigenen Wohnung eine Familie mit tobenden Kleinkindern, ein liebes- oder streitsüchtiges Paar oder ein gerne zu Hause probender Musiker wohnen, kann auch ein relativ normales akustisches Bauwerk beginnen, sehr hellhörig zu wirken.
Schall verbreitet sich auf mehrere Arten und immer in Schwingungen. Je nach „Transporthilfe“ beziehungsweise akustischem „Wirt“ kann er ohne nennenswerten Lautstärkeverlust durch die Luft getragen werden oder über Resonanzkörper wandern und sich sogar verstärken. Folgende visuelle Beispiele beschreiben die zwei Varianten:
1. In einer fast leeren Halle oder einem Saal erzeugen Schallschwingungen beziehungsweise Wellen eine schwankende Dichte und Druck in der Luft.
2. Ein Rohrsystem eines Heizkreislaufs wirkt wie eine Membran, die beim Auftreffen von Schallschwingungen in Bewegung gerät und die Wellen an anderer Stelle wieder abgibt.
Hilfreiche Barrieren und Tipps zum Stoppen der Schallwellen
- Leere Räumlichkeiten stärker möblieren
- Offene Fugen und Schlitze (Türen) verschließen
- Textilien vor reflektierende Flächen platzieren (Wände, Türen)
- Leichte Bauteile aus Holz beschweren, um Membranwirkung einzuschränken
- Auf harten Bodenbelägen weiche Matten und Teppiche auslegen
- Wandmöbel wie Regale und Schränke vor „hellhörige“ Wände stellen
- Rückseiten von Wandmöbeln mit dämmenden Matten oder Textilien verkleiden
- Bauseits existierende Schallbrücken beispielsweise mit Schaumstoff „verkapseln“
- Bodenschwingungen (Dielen, Laminat, Parkett) durch schwere Dekoartikel beruhigen (Bodenvasen, Steinskulpturen, Zimmerbrunnen)
- Textiltapeten oder wenigstens dicke Vliestapeten tapezieren
Generell hilft ein allgemeiner Blick über die glatten und großen freiliegenden Flächen. Je weniger dieser Reflexions- und Resonanzkörper in der Wohnung existieren, desto weniger Schallwellen finden ihren Weg.