Zustand des Außenputzes feststellen
Insbesondere bei Rissen oder abgebröckelten Stellen im alten Fassadenputz kommen Laien immer wieder zu dem Schluss, dass sie zusätzlich zum Armierungsputz ein Armierungsgewebe verwenden müssen, um diese Probleme zu beseitigen. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Zunächst müssen mögliche Vorschäden untersucht und bewertet werden:
- feste oder wachsende Risse im Außenputz
- Konsistenz des Altputzes
- Eigenschaften des Außenputzes wie Saugfähigkeit
Hohlräume und nicht mehr haftenden Putz finden
Zunächst wird der gesamte Putz mit einem Hammer abgeklopft. Ziel ist es, Bereiche zu finden, in denen der Putz nicht mehr haftet. Das kann auch Stellen betreffen, an denen keine Risse, dafür aber Hohlräume vorhanden sind. Sind Risse im alten Außenputz, hilft es nicht, diesen nur weitläufig abzuschlagen.
Mögliche Ursachen für eine Rissbildung im Außenputz
Viel wichtiger ist die Frage, wie es überhaupt zu den Rissen gekommen ist. Je nach Alter des Gebäudes und der Qualität früherer Sanierungen bzw. des damaligen Neubaus muss auch die Zusammensetzung des Mauerwerks überprüft werden.
Häufig treten Risse auf, wenn das Mauerwerk aus unterschiedlichen Baustoffen besteht, wie z.B. Ziegel oder Backstein und Kalksandstein. Beide Baustoffe haben ein völlig unterschiedliches thermisches Verhalten, was zu einer deutlich erhöhten Rissneigung führt.
Konsistenz des Fassadenputzes prüfen
Entscheidend ist auch der Gesamtzustand des Außenputzes. Je nach Zusammensetzung, Qualität und Bewitterung kann er noch sehr fest oder bereits sehr porös sein. Kratzen Sie mit der Spitze eines Schraubenziehers über den Putz. Dringt der Schraubenzieher nicht tief oder gar nicht in den Fassadenputz ein, ist die Konsistenz tragfähig. Andernfalls muss der alte Außenputz abgeschlagen werden.
Die Saugfähigkeit des alten Außenputzes
Als nächstes wird die Saugfähigkeit des alten Außenputzes geprüft. Hier ist Erfahrung gefragt. Als Faustregel gilt: Zu stark saugender Putz erfordert den Auftrag eines Tiefengrundes, zu schwach saugender Untergrund den eines Haftgrundes.
Bevor jedoch der Außenputz mit einer geeigneten Grundierung versehen wird, muss die Fassade mit einem Dampfreiniger gründlich gesäubert werden. Anschließend ist abzuwarten, bis die Fassade gut getrocknet ist. Das Neuverputzen sollte in Abhängigkeit von der Jahreszeit und der Witterung geplant werden.
Verschiedene Techniken zur Armierung des Außenputzes
Für die Armierung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von den individuellen Gegebenheiten abhängen. Es sollte allerdings nur ein Armierungsputz verwendet werden, auf den der spätere Sichtputz aufgebracht werden kann. Im Armierungsputz wird üblicherweise ein Armierungsgewebe eingebettet. Hierbei gibt es allerdings Armierungsgewebe, die im Putz verbleiben und solche, die nach dem Trocknen entfernt werden.
Die Armierung kann auch in den herkömmlichen Fassadenputz eingebettet werden. Im Hausjournal finden Sie zahlreiche Artikel, die Ihnen zeigen, wie Sie beim Verputzen der Fassade vorgehen und was bei Putzen und Armierungen zu beachten ist.