Auf den ersten Blick sind Armierungsmörtel und Putze verwirrend
Wer nach Informationen zu Armierungen, Armierungsmörteln und Armierungsputzen sucht, wird zunächst ziemlich verwirrt sein. Schnell bleiben Aussagen wie „zu verwenden bei thermischer Rissgefahr“, aber nicht zu verwenden bei „thermischen Verformungen“ hängen. Dazu weitere Aussagen wie „nicht als Oberputz zu verwenden“ oder eben „Armierungsputz“.
Der Grund ist recht einfach. Viele Artikel auch im Internet beziehen sich auf bestimmte Arbeiten und Gewerke. Mit dem Aufkommen der Fassadendämmung mithilfe von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) und der entsprechenden Häufigkeit bestimmen exakt diese Armierungsmörtel die meisten Beiträge im Netz.
Technische Unterscheidungen von Armierungsmörteln
Dazwischen lesen sich dann andere Beiträge zu herkömmlichen Armierungen, Armierungsmörteln usw. Es ist also zunächst wichtig, die verschiedenen Mörtel (6,95 € bei Amazon*) und Putze technisch zu unterscheiden:
- Klebe- und Armierungsmörtel für WDVS
- Mörtel mit Armierungsfasern, Armierungsnetz oder Armierungsgewebe
- Mörtel und Putz als Putzbewehrung oder Putzgrund
Klebe- und Armierungsmörtel im Prinzip ein Putzgrund
Auf alle Aspekte können wir hier gar nicht eingehen. Aber die wichtigsten beschreiben wir. Der Klebe- und Armierungsmörtel für WDVS trägt zumeist den Zusatz „Klebe-„. Denn er wird für die Hartschaumplatten wie zum Beispiel EPS-Dämmplatten eingesetzt.
Dieser Mörtel ist chemisch so vergütet, dass er diese Hartschaumplatten an der Oberfläche leicht anlöst und sich fest damit verbindet. Im Prinzip handelt es sich damit dann auf die aufgetragenen Dämmplatten um einen Putzgrund.
Weitere Besonderheiten zwischen herkömmlichem und Armierungsputz
Dann gibt es noch Armierungsmörtel, die mit beispielsweise Glasfasern versetzt sind als Armierung. Beim Einsatz von Glasfasern ist immer zu bedienen (auch bei Armierungsgeweben), dass diese alkalibeständig sein sollten, weil gerade im Außenbereich Oberputze entsprechend eingestellt sind.
Herkömmliche Putze wie Leichtputze eignen sich kaum als Armierungsmörtel oder Putze. Denn sie erreichen nicht die hohe Dichte wie spezielle Armierungsputze. Erst im Verbund Armierungsgewebe und Armierungsputz bei hoher Dichte ist ein Armierungsputz wirklich hoch zugfest.
Zug- und Druckfestigkeit von Putzen und Armierungsmörtel
Hier liegt auch der wichtigste Unterschied zwischen herkömmlichen und Armierungsputzen. Armierungsputze müssen eine hohe Zugfestigkeit aufweisen, haben dafür aber eine geringe Druckfestigkeit. Bei herkömmlichen Putzen ist es genau umgekehrt. Kurzum: herkömmliche Putze sind als Sichtputz deutlich besser mechanisch zu belasten.
Putzgrund oder Bewehrung für den Oberputz als Unterputz
Wird Armierungsmörtel also verwendet, dann als Unterputz als Putzbewehrung für den eigentlichen Oberputz oder als Putzgrund für diesen Sichtputz. Als Oberputz ist er auch deshalb nicht geeignet, da er sehr stark Feuchte aufnimmt.
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