Verschiedene technische Armierungsmörtel
Zunächst muss festgehalten werden, dass es enorme Unterschiede bei Armierungsmörteln und Putzen gibt. Diese können sowohl nach der Anwendung als auch dem technischen Aufbau unterschieden werden:
- Klebe- und Armierungsmörtel für Fassaden bei der Installation eines WDVS
- spezielle Armierungsmörtel (beispielsweise mit Fasern) mit oder ohne Armierungsgewebe oder Netz
- herkömmliche Putze oder Mörtel mit Armierungsgewebe oder Armierungsnetz
Armierungsputz verputzen: Putzeigenschaften (Oberputz) berücksichtigen
Der Armierungsputz muss in seiner Zusammensetzung exakt den Anforderungen im Verbund mit den anderen Baustoffen wie dem Oberputz entsprechen. Dazu ein Beispiel: immer beliebter werden für die Fassade Silikatputze. Diese sind alkalisch so eingestellt, dass sie erfolgreich Moose, Flechten und Algen verhindern. Es ist also ein ausgesprochen wartungsarmer Putz.
In den Armierungsmörtel wird aber häufig ein Armierungsgewebe eingelegt. Insbesondere das Glasfasergewebe hat hier das Kunststoffgewebe immer mehr abgelöst. Allerdings sind nicht alle Glasfaserarmierungen alkalibeständig.
Anwendungen von Armierungsputzen mit anschließendem Verputzen
Des Weiteren ist auch wichtig, weshalb überhaupt Armierungsmörtel verwendet wird – abgesehen vom Klebe- und Armierungsmörtel für die Installation von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS). Hier wird nämlich der Oberputz in der Regel ebenfalls wie der Armierungsputz als Dünnbettputz aufgetragen. So wird davon abgesehen Armierungsmörtel entweder als Putzgrund oder als Putzbewehrung verwendet.
Putzgrund oder Putzbewehrung verputzen
Als Putzgrund wird zunächst eine relativ steife Armierung (Metallnetz beispielsweise) befestigt und dann verputzt. Bei Putzarmierungen (Putzbewehrungen) wird dagegen eine elastische (mit hoher Zugfestigkeit) Armierung im oberen Drittel der Schichtstärke des Armierungsmörtels eingelegt.
Darüber hinaus ist zwingend die Trocknungszeit vom Armierungsmörtel einzuhalten. Diese unterscheidet sich je nach Verwendung und technischer Anwendung ebenfalls signifikant, da auch völlig unterschiedliche Mörtelschichtstärken zum Einsatz kommen.
Trocknungszeiten vor dem Verputzen
Herkömmliche Armierungsputze haben bis zu 15 mm Schichtstärke und können erst nach 7 Tagen mit dem Oberputz belegt werden. Klebe- und Armierungsmörtel dagegen haben eine durchschnittliche Schichtstärke von 2 bis 3 mm, wobei die Hersteller Angaben von 12 bis 24 Stunden zur Trocknung machen, wobei aber die Witterungsverhältnisse eine wichtige Rolle spielen.
Das eigentliche Verputzen von Armierungsputz
Das Verputzen von Armierungsmörtel wird dann durchgeführt wie das herkömmliche Verputzen. Die Besonderheiten beim Verputzen von Armierungsmörtel liegen tatsächlich darin, das zwingend der richtige Armierungsmörtel ausgewählt wird und hier alle Anforderungen erfüllt werden.