Die richtige Toilette für den Kleingarten
Wenn Sie nach einer umweltfreundlichen Toilettenlösung für Ihren Kleingarten suchen, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung. Aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen und Umweltaspekten müssen Toiletten im Kleingarten ohne Wasseranschluss auskommen. Dies bedeutet, dass herkömmliche Wasserspültoiletten nicht zulässig sind.
Eine besonders effiziente und umweltfreundliche Lösung ist die Trockentrenntoilette. Diese Toilettenart trennt flüssige und feste Ausscheidungen in separate Behälter, wodurch unangenehme Gerüche weitgehend vermieden werden. Durch die Zugabe von Einstreu wie Rindenmulch oder Sägespänen wird die Geruchsbildung zusätzlich minimiert und das Volumen der Feststoffe reduziert.
Alternativ bietet sich die Komposttoilette an, die ebenfalls ohne Wasser funktioniert und sogar die Möglichkeit bietet, die Ausscheidungen zu wertvollem Humus zu verarbeiten. Hierbei werden Urin und Feststoffe in einem Behältnis gesammelt und mit Kompostmaterial bedeckt, wodurch eine erste Vorkompostierung stattfindet.
Es gibt auch Chemietoiletten, die ohne Wasseranschluss genutzt werden können. Diese verwenden allerdings chemische Zusätze zur Geruchsbindung, was sie aus ökologischer Sicht weniger empfehlenswert macht. Die Entsorgung der Chemieabfälle ist zudem umständlicher und belastender für die Umwelt.
Durch die Wahl einer geeigneten Biotoilette können Sie nicht nur den Komfort in Ihrem Kleingarten erhöhen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Achten Sie daher auf die individuellen Anforderungen und gesetzlichen Bestimmungen, um die optimale Lösung für Ihren Garten zu finden.
Die Trockentrenntoilette
Eine Trockentrenntoilette ist eine nachhaltige, wasserlose Lösung für Ihren Kleingarten, die Feststoffe und Urin in separaten Behältern sammelt. Dadurch reduziert sich die Geruchsbildung deutlich, womit eine effizientere Weiterverarbeitung der Abfälle ermöglicht wird.
Funktionsweise und Vorteile:
- Geruchsreduzierung: Die Trennung von Urin und Feststoffen verhindert die Bildung von Ammoniak, was die Geruchsbildung verringert.
- Einstreu: Das Bedecken der Feststoffe mit Materialien wie Sägespänen, Rindenmulch oder Torf bindet die Flüssigkeit und reduziert das Volumen, was zusätzliche Gerüche vermeidet.
- Weiterverarbeitung: Nach einer gewissen Kompostierzeit können die Feststoffe als Dünger verwendet werden. Der gesammelte Urin kann, verdünnt, ebenfalls als Dünger im Garten dienen, sofern dies den örtlichen Regelungen entspricht.
Anwendungshinweise:
- Nutzung der Toilette: Decken Sie die Feststoffe nach dem Toilettengang mit einer großzügigen Menge Einstreu ab.
- Leeren der Behälter: Entleeren Sie den Urinbehälter regelmäßig, um Überlaufen zu vermeiden. Den Feststoffbehälter leeren Sie nach Bedarf und lagern den Inhalt gegebenenfalls in einem dicht verschlossenen Fass, bis eine endgültige Entsorgung oder Kompostierung möglich ist.
- Hygiene: Reinigen Sie die Toilette regelmäßig, besonders die Sitzfläche und die Bereiche um die Behälter, um eine durchgängige Hygiene sicherzustellen.
Eine gute Belüftung durch ein Abluftsystem kann Insekten fernhalten und unangenehme Gerüche verhindern. Diese Maßnahmen machen den Einsatz der Trockentrenntoilette im Kleingarten komfortabel und effizient.
Die Komposttoilette
Eine Komposttoilette ist eine umweltfreundliche Lösung für Kleingärten, die ganz ohne Wasser auskommt und dabei hilft, wertvolle Ressourcen zu sparen. Der Einsatz dieser Toilettenart bietet Ihnen die Möglichkeit, Hinterlassenschaften in einen natürlichen Kreislauf zurückzuführen.
Funktionsweise
- Sammelbehälter: Ausscheidungen werden in einem Behälter unter dem Toilettensitz gesammelt, der mit organischem Material wie Holzspänen oder Rindenmulch befüllt ist.
- Geruchsbindung: Das Einstreu absorbiert Feuchtigkeit und bindet Gerüche, sodass unangenehme Gerüche minimiert werden.
- Kompostierung: Im Behälter beginnt bereits der Vorkompostierungsprozess, der später auf einem separaten Komposthaufen fortgesetzt wird.
Anwendungshinweise
- Nutzung der Toilette: Decken Sie nach jedem Toilettengang die Ausscheidungen mit ausreichend Einstreu ab, um die Feuchtigkeit zu binden und die Geruchsbildung zu minimieren.
- Regelmäßige Entleerung: Der Behälter sollte regelmäßig geleert und der Inhalt auf den Komposthaufen umgeschichtet werden. Achten Sie darauf, dass der Komposthaufen gut durchlüftet bleibt.
- Reifung des Komposts: Der Kompost muss mindestens zwei Jahre reifen, bevor er sicher im Garten verwendet werden kann. Eine Abdeckung des Komposthaufens verhindert, dass Regen den Kompostprozess beeinträchtigt.
Mischen Sie Gartenabfälle unter den Kompost, um die Zersetzung zu beschleunigen und eine bessere Durchlüftung zu gewährleisten. Ein spezieller Komposter, der unter dem Toilettensitz installiert ist, kann die Verarbeitung der festen Bestandteile unterstützen und Ihnen ermöglichen, den Kompost über eine Entnahmeklappe einfach zu entnehmen.
Die Chemietoilette
Chemietoiletten sind eine kompakte und tragbare Lösung, die ohne Wasseranschluss auskommen. Sie nutzen chemische Zusätze, um die Geruchsbildung zu minimieren und teilweise zur Desinfektion der Ausscheidungen beizutragen. Dies macht sie praktisch für Kleingärten, allerdings bringen sie erhebliche ökologische und gesundheitliche Bedenken mit sich.
Funktionsweise und Chemieeinsatz:
- Geruchsbindung: Chemische Zusätze verlangsamen Fäulnisprozesse und überdecken Gerüche.
- Sammelbehälter: Die Ausscheidungen werden in einem Tank gesammelt, der regelmäßig geleert werden muss.
Entsorgung und Reinigung:
- Regelmäßige Entleerung: Der Fäkalientank darf nur an speziellen Entsorgungsstationen geleert werden, die häufig auf Campingplätzen zu finden sind. Eine Entsorgung in der offenen Natur oder im heimischen Abfluss ist strikt verboten.
- Sicherheitsvorkehrungen: Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit den chemischen Zusätzen und den gesammelten Abfällen, da diese hautreizend und ökologisch bedenklich sind. Tragen Sie bei der Reinigung und Entleerung Handschuhe.
Die eingesetzten Chemikalien können die Umwelt belasten, da sie giftig für Mikroorganismen sind und die biologische Aufbereitung in Kläranlagen beeinträchtigen können. Der direkte Hautkontakt oder das Einatmen der chemischen Dämpfe kann gesundheitliche Schäden verursachen.
Reinigung der Biotoilette im Kleingarten
Für eine hygienische Nutzung Ihrer Biotoilette ist die regelmäßige Reinigung essenziell. Verwenden Sie hierzu am besten biologisch abbaubare Reinigungsmittel, die sowohl wirksam als auch umweltfreundlich sind. Aggressive Chemikalien sollten vermieden werden, um die Umwelt und das Material Ihrer Toilette zu schonen.
Reinigung der Sitzfläche und des Außengehäuses
- Nutzen Sie einen feuchten Lappen und ein mildes Spülmittel oder biologische Reiniger.
- Alternativ können Sie auch Desinfektionsspray verwenden, solange dieses ökologisch unbedenklich ist.
Reinigung des Feststoffbehälters
- Falls Sie kompostierbare Beutel verwenden, ersetzen Sie diese regelmäßig, um Gerüche und Hygieneprobleme zu vermeiden.
- Reinigen Sie den Feststoffbehälter bei Bedarf mit Wasser und einem milden, ph-neutralen Reiniger. Effektive Mikroorganismen können ebenfalls zur Geruchsreduktion beitragen.
- Wenn keine Beutel genutzt werden, ist eine Reinigung des Behälters grundsätzlich nicht notwendig, da sich durch die vorhandenen Mikroorganismen die Kompostierung optimiert.
Reinigung des Urinbehälters
- Entleeren und reinigen Sie den Urinbehälter regelmäßig mit Wasser. Ein gelegentliches Einweichen in Wasser mit etwas Essig hilft, Ablagerungen zu vermeiden.
- Achten Sie darauf, den Behälter vollständig auszutrocknen, bevor Sie ihn wieder einsetzen.
Die Frequenz der Reinigung hängt von der Nutzungsintensität ab. Eine wöchentliche Reinigung der Sitzfläche und Behälter ist meist ausreichend, kann jedoch bei starker Nutzung häufiger nötig sein.
Rechtliches zur Biotoilette im Kleingarten
Die Installation und Nutzung von Biotoiletten im Kleingarten unterliegen bestimmten rechtlichen Vorgaben, die vor allem darauf abzielen, die Umwelt und das Grundwasser zu schützen. Das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) schreibt vor, dass Kleingärten grundsätzlich ohne Abwasser bewirtschaftet werden müssen. Dies bedeutet, dass keine Abwässer, die Fäkalien oder Seifenreste enthalten, anfallen dürfen. Diese Regelung schließt konventionelle Wasserspültoiletten und andere Sanitäranlagen mit Wasseranschluss aus.
Für Kleingärten sind wasserlose Toilettensysteme wie Trocken- und Komposttoiletten zugelassen. Diese Systeme erzeugen kein Abwasser und sind somit gesetzlich erlaubt. Diese Arten von Toiletten sind nicht nur umweltfreundlich, sondern ermöglichen es auch, die Hinterlassenschaften zu wertvollem Kompostmaterial zu verarbeiten, das im eigenen Garten genutzt werden kann.
Achten Sie darauf, dass der durch die Biotoilette entstehende Kompost nur in Ihrem eigenen Kleingarten und nicht auf landwirtschaftlich oder gewerblich genutzten Flächen eingesetzt wird. Die von internationalen Gesundheitsrichtlinien empfohlene Reifezeit von mindestens 24 Monaten für den Kompost dient dazu, potenzielle Krankheitserreger abzutöten. Alternativ können Sie den Kompost durch Erhitzen auf 70 Grad Celsius für zwei Stunden pasteurisieren.
Verbote und Einschränkungen
- Keine Sickergruben: Die Nutzung von Plumpsklos oder Toiletten mit Sickergruben ist verboten.
- Keine Seifenreste im Abwasser: Jegliches Grauwasser, welches beispielsweise beim Händewaschen entsteht, darf nicht in das Erdreich gelangen.
Wichtige Punkte für Biotoiletten im Kleingarten
- Wasserlose System verwenden: Wählen Sie eine Trocken- oder Komposttoilette.
- Dichtheit der Behälter: Die Sammelbehälter müssen absolut dicht sein, um das Eindringen in den Boden zu verhindern.
- Regelmäßige Entsorgung: Achten Sie auf die ordnungsgemäße Lagerung und spätere Nutzung des Komposts gemäß der gesetzlichen Vorschriften.
Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Biotoilette den gesetzlichen Anforderungen entspricht und gleichzeitig den Umweltschutz im Kleingarten unterstützt.