Das Lagerspiel
Bei der Beurteilung, ab wann ein Eiern des Bohrfutters die Funktion und Präzision des Bohrergebnisses beeinflusst, ist nicht einfach. Generell ist zu beobachten, dass alle Bohrfutter selbst an hochwertigen Markenmaschinen die Tendenz zum unrunden Lauf haben.
Im Bereich der Heimwerkergeräte sind die Bohrfutterarten auf ein Lagerspiel von unter einem zehntel Millimeter angelegt. Das reicht im Allgemeinen aus, um gerade und vor allem runde Löcher zu erzeugen. Wenn die Bohrerspitze nicht gerade läuft, ist entweder der Bohrer verbogen oder ein Bohrfutterdefekt liegt vor.
Automatische Zentrierung
Naturgemäß sind Geräte bis zur Mittelklasse nicht „schüttelfrei“. Wenn das Gerät angeschaltet wird, vibriert das Gehäuse oft leicht. Diese auf Eiern zurückzuführende Vibration verschwindet in dem Moment, in dem der Bohrer in das Zielmaterial eindringt. Vereinfacht gesagt zentriert sich der Lauf des Bohrfutters aufgrund seines Aufbaus von selbst.
Sollte das Eiern das Bohrergebnis beeinflussen, muss ein Reparieren des Bohrfutters versucht werden. Nach dem Öffnen wird zuerst der feste Sitz der Sicherungsschraube bei Geräten mit Rechts-links-Lauf und die Position der Spannbacken geprüft. Ein komplettes Zerlegen des Bohrfutters lohnt sich nur, wenn feinmechanische und bewegungsphysikalische Kenntnisse vorhanden sind.
Maschinenqualität
Ein sinnvoller Schritt für die Einschätzung, ob das Eiern im Toleranzbereich liegt, ist ein Wechsel des Bohrfutters beziehungsweise Aufsatzes eines Akkubohrers und Testlauf. Wenn sich der unrunde Lauf nicht ändert, ist das Eiern konstruktionsbedingt und in der Toleranz, sofern kein Defekt an der Maschine beispielsweise am Befestigungsgewinde vorliegt.
Wenn günstigere und meist kleinere Akkuschrauber benutzt werden, sind dem präzisen Axiallauf bautechnische Grenzen gesetzt. Das Eiern eines Akkuschraubers kann selten repariert werden, sondern muss durch den Austausch des Bohrfutters behoben werden.