Vertikale Bewegungswege
Mechanisch lebt ein Bohrfutter von einer konischen Hülse, in der sich die Spannbacken auf und ab bewegen können. Die Spannung wird durch einen um die Hülse geklemmten Ring erzeugt, die Drehbewegungen werden durch Kugellager ermöglicht. Jede Verkantung der vertikalen Bewegungsbahnen führt zum Verklemmen und Blockieren des Bohrfutters. Horizontale Bewegungen wie die Drehfunktion sind fast nie die Ursache für Blockierungen.
Während sich im geöffneten Zustand oder beim Öffnen des Bohrfutters entstandene Blockaden durch die bessere Erreichbarkeit recht erfolgversprechend reparieren lassen, muss bei einem „festsitzenden“ Bohrer hingegen mit etwas mehr roher Gewalt vorgegangen werden.
Verklemmtes offenes Bohrfutter
Wenn ein Bohrfutter eiert, kann das schon auf eine bevorstehende Blockade hinweisen. Häufig ist die Ursache ein Verrutschen oder Verkanten der Spannbacken. Diese können mit einer Pinzette einzeln aus der Tiefe des Futterkanals gegriffen werden. Sowohl ein schüttelndes Bewegen in horizontaler als auch ein Zupfen in vertikaler Richtung können den Fehlstand beheben.
Sind Späne, Rost oder Staub im geöffneten Bohrfutter sichtbar, hilft eingepustete Druckluft, um die Schmutzpartikel zu entfernen. Bei stärkeren Korrosionserscheinungen sollten die Kriechöle WD 40 oder Caramba in das Bohrfutter eingesprüht werden. Nach einer Einwirkzeit von 10 bis 15 Minuten kann sich die Blockade bereits gelöst haben.
Verklemmtes geschlossenes Bohrfutter
Wenn ein Bohrer im geschlossenen Bohrfutter feststeckt und sich die Mechanik durch normales Drehen nicht mehr öffnen lässt, hilft nur noch mechanische „Gewalt“ von außen. Leichte Schläge mit einem Gummi- oder Metallhammer auf den Bohrkopf können helfen. Diese sollten von der Unterseite des Bohrkopfes in Richtung Bohrfutterspitze wandern. Zwischenzeitliches Anschalten der Bohrfunktion in wechselnden Richtungen kann das Entklemmen unterstützen.