Unterschiedliche Diffusionsfähigkeit
Der größte und wichtigste bauphysikalische Unterschied zwischen OSB und Rauhspund ist die Diffusionsfähigkeit. Geleimte OSB-Platten diffundieren nicht, genauso wie MDF und Spanplatten. Sie dienen in der Regel als Unterbau für Trockenestriche oder andere Bodenbeläge beim Ausbau zu Wohnräumen.
Rauspund besteht aus gehobelten Holzbrettern, meist mit Nut und Feder. Wie Bohlen und Leisten aus massivem Holz „atmet“ und „lebt“ das Holz. Wird ein diffusionsoffener Bodenbelag im Dachboden gewünscht, so ist Rauhspund, auch als Spundplatte bekannt, zu wählen.
Verwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften
Während Rausspund relativ genügsam ist und mit einem Dielenboden verglichen werden kann, muss bei OSB auf einen bauphysikalisch und thermisch korrekten Aufbau geachtet werden. Fehler in der Dämmung und der Unterkonstruktion führen sonst schnell zu Schimmel im Dachboden.
Wird ein Fußboden für Wohnräume z.B. mit Estrich angelegt, sind OSB-Platten ein idealer Träger. Auch die Trittschalldämmung ist hier einfacher zu realisieren als bei Rauhspundplatten. OSB-Platten sind stabiler und tragfähiger, so dass eine geringere Aufbauhöhe erforderlich ist. OSB ist als “ toter “ Werkstoff dimensionsstabiler als Rauhspund.
OSB ist schwerer als Rauhspund
Bei der Verwendung von Rauhspund ist wie bei allen Holzbauteilen auf eine möglichst geringe Restfeuchte zu achten. Die aus Fichten-, Kiefern-, Lärchen- oder Douglasienholz gefertigten Paneele müssen gut „abgehangen“ sein und möglichst unter 15 Prozent Restfeuchte besitzen.
Rauhspund kann auch problemlos als Platten zur Verschalung der Wände genutzt werden. Statt OSB sollten beim senkrechten Innenausbau bevorzugt Gipskartonplatten genutzt werden, da die Leimbretter sehr schwer sind.
- OSB-Platte: ein Quadratmeter mit drei Zentimetern Dicke wiegt etwa 0,2 Kilogramm
- Rauhspund: ein Quadratmeter mit drei Zentimetern Dicke wiegt etwa 0,14 Kilogramm