Kostenbeispiel: Dämmung oberste Geschossdecke
Beispielsituation:
- Deckengröße: 70 m²
- nicht begehbare Dämmung
- leistungsfähige Dämmstärke
Posten | Preis |
---|---|
Materialkosten | 1.760 EUR |
Arbeitskosten | 2.170 EUR |
Gesamtkosten | 3.930 EUR |
pro m² | 56,14 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Dämmverfahren
- Dämmstärke
- Dämmmaterial
Dämmverfahren
Dämmung der Geschossdecke oder Dachdämmung. Wenn die Dachräume ungeheizt sind (weniger als 12 °C Raumtemperatur), genügt nach GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) eine Dämmung der obersten Geschossdecke hin. Bei bewohnten oder zumindest geheizten Dachräumen (dauerhaft über 12 °C Raumtemperatur) muss dagegen das Dach gedämmt werden.
Ausführliche Informationen zu den Kosten einer Dachdämmung finden Sie in unserem Artikel Dachdämmung: Kosten.
Unterschiedliche Dämmverfahren zur Geschossdeckendämmung. Die Dämmung der obersten Geschossdecke lässt sich mittels verschiedener Verfahren und eine Vielzahl von unterschiedlichen Dämmstoffen realisieren. Grundsätzlich unterscheidet man dabei zwischen
- begehbaren Dämmungen der Geschossdecke
- nicht begehbaren Dämmungen der Geschossdecke
- Einblasdämmungen
- Dämmung der Geschossdecke von unten
Begehbare Dämmungen der Geschossdecke
Konstruktionsweise. In diesem Fall erfolgt die Dämmung oberhalb der Decke, also auf der Dachbodenseite. Auf die Bodenfläche des Dachbodens wird eine Dampfsperrschicht aufgebracht, darüber Dämmmaterial verlegt. Auf der Dämmkonstruktion werden dann OSB-Platten oder Laminat verlegt. Alternativ können Komplett-Systeme verlegt werden – hier sind Plattenschicht und Dämmschicht, oft auch schon eine Dampfsperrschicht, bereits fest miteinander verbunden.
Der Dachboden bleibt weiterhin begehbar, die Raumhöhe ist allerdings um die Höhe des zusätzlichen Fußbodenaufbaus reduziert. Ist die Bodenfläche uneben, muss zuvor noch eine Ausgleichsschüttung aufgebracht werden, um einen ebenen Verlegeuntergrund zu schaffen.
Alternative – Dämmmatten oder Schüttdämmung. Wird eine Unterkonstruktion errichtet, können die Zwischenräume auch mit Dämmmatten oder einer Schüttdämmung ausgefüllt werden. Der Aufwand und die Kosten für das Errichten einer ausreichend stabilen Unterkonstruktion sind allerdings hoch, sodass eine solche Konstruktionsweise eher selten realisiert wird.
Kosten. Die Kosten für eine begehbare Dachbodendämmung liegen je nach verwendeten Materialien, Dämmstärke und individuellem Aufwand beim Verlegen gewöhnlich zwischen 70 und 100 EUR pro m².

Soll die Decke begehbar sein, wird meist von oben gedämmt
Nicht begehbare Dämmungen der Geschossdecke
Konstruktionsweise. Hier wird der Dämmstoff auf die Bodenfläche des Dachbodens aufgebracht. Das kann durch Dämmmaterialien in Plattenform, Dämmmatten oder auch als einfache Schüttdämmung erfolgen.
Der Dachboden ist dann nicht mehr begehbar – und damit auch nicht mehr nutzbar. Bei Kriechböden oder ohnehin nicht nutzbaren Räumen unter dem Dach spielt das aber meist keine Rolle.
Kosten. Durch den Wegfall der begehbaren, stabilen Schicht liegen die Kosten einer solchen Dämmung günstiger als bei der begehbaren Variante. Abhängig vom verwendeten Dämmmaterial, der Dämmstärke und dem individuell gegebenem Aufwand für das Einbringen oder Verlegen des Dämmmaterials bewegen sich die Kosten gewöhnlich zwischen 40 und 70 EUR pro m².
Einblasdämmung
Konstruktionsweise. Eine Einblasdämmung kann bei vorhandenen Hohlräumen erfolgen, solche Hohlräume sind etwa bei einer vorhandenen Holzbalkendecke gegeben. Bei der Ausführung werden kleine Löcher gebohrt und der gewählte Dämmstoff wird in den vorhandenen Hohlraum eingeblasen.
Kosten. Einblasdämmungen in vorhandene Hohlräume werden immer nach m² Oberfläche verrechnet. Die Preise für Einblasdämmungen bewegen sich abhängig von der Gesamtgröße, dem Aufwand und dem gewählten Dämmstoff gewöhnlich zwischen 20 und 35 EUR pro m².
Dämmung der Geschossdecke von unten
Verschiedene Möglichkeiten. Eine Dämmung der Decke von unten her, also auf der Wohraumseite, ist prinzipiell möglich. Für die Ausführung bieten sich zwei Möglichkeiten an:
- Verwendung von Plattendämmstoffen (ähnlich wie bei der Kellerdeckendämmung)
- Herstellung eines künstlichen Hohlraums (abgehängte Decke) und Einblasdämmung
Verwendung von Plattendämmstoffen. Aufgrund der wenig attraktiven Optik wird das Verkleben von Plattendämmstoffen an der Decke bei Dämmungen der obersten Geschossdecken nur selten eingesetzt. Die Kosten liegen in diesem Fall ähnlich hoch wie bei der Kellerdeckendämmung. Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel Kellerdeckendämmung: Kosten.
Herstellung eines künstlichen Hohlraums. Zu den Kosten für die Einblasdämmung kommen in diesem Fall noch die Kosten für die Herstellung einer abgehängten Decke. Wie hoch diese Kosten sind, können Sie ausführlich in unserem Artikel Decke abhängen: Kosten nachlesen.
Alternativ zur Einblasdämmung können theoretisch auch andere Möglichkeiten gewählt werden, um die abgehängte Decke mit Dämmmaterial aufzufüllen. Die Einblasdämmung dürfte in den meisten Fällen allerdings die kostengünstigste Möglichkeit darstellen.
Dämmstärke
Berechnung durch den Fachmann erforderlich. Welche Dämmstärke erforderlich ist, muss vom Fachmann anhand der individuellen örtlichen Gegebenheiten berechnet werden.
Gesetzliche Mindestanforderungen. Bei allen Dämmverfahren muss ein U-Wert der Decke von weniger als 0,24 W/m²K erreicht werden. Wird eine Förderung bezogen, muss der U-Wert niedriger als 0,14 W/m²K liegen.
Eine Ausnahme gilt für Einblasdämmungen (in vorhandene Hohlräume): Hier muss nur nach den aaRdT (allgemein anerkannten Regeln der Technik) die höchstmögliche Dämmschicht-Dicke eingebaut werden. Der Dämmstoff, der verwendet wird, muss dabei einen Bemessungswert von 0,035 W/m²K haben.

Welche Dämmstärke erforderlich ist, muss der Fachmann berechnen
Dämmmaterial
Zahlreiche Auswahlmöglichkeiten. Besonders bei der Dämmung der obersten Geschossdecke können zahlreiche unterschiedliche Dämmstoffe zum Einsatz kommen. Die Kosten richten sich nach dem gewählten Material und der erforderlichen Dämmstärke im Einzelfall. Pauschale Kostenangaben sind daher nur wenig zielführend.
Übliche Kosten. Die Kosten für Dämmmaterialien bewegen sich üblicherweise zwischen 10 und 60 EUR pro m² bei den allgemein üblichen Dämmstärken.
Ausnahme Einblasdämmung: Hier spielt der Preis des Dämmmaterials keine Rolle, da ausschließlich nach m² zu dämmender Oberfläche verrechnet wird, der Verbrauch an Dämmmaterial ist damit unerheblich. Sehr teure und hochwertige Dämmstoffe können aber die Quadratmeterkosten geringfügig verteuern.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Deckengröße: 70 m²
- begehbare Dämmung mit vorgefertigten Dämmelementen
- leicht unebener Dachraum, Schüttung
- hoher Arbeitsaufwand
Posten | Preis |
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Materialkosten | 3.500 EUR |
Arbeitskosten | 3.650 EUR |
Gesamtkosten | 7.150 EUR |
pro m² | 102,14 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Eigenleistung: besonders bei unbegehbaren Dämmungen ist Selbstverlegen problemlos möglich
- Einblasdämmungen bevorzugen:
- Dämmpflicht beachten: bei Nichtnachkommen der Dämmpflicht drohen bis zu 50.000 EUR Bußgeld, seit 1. 2. 2022 Pflicht bei Eigentümerwechsel bisher befreiter Wohnungen (befreit waren Einfamilienhäuser, die seit 2002 selbst bewohnt wurden)
- sinnvolle Dämmstärken wählen: Energieeinsparung kalkulieren, Amortisationsrechnung und Wirtschaftlichkeitsberechnungen
- Förderungen / Steuererleichterungen
Förderungen / Steuerabsetzungen
Es können sowohl Steuererleichterungen als auch (alternativ) staatliche Förderungen genutzt werden.
FAQ
Was kostet die Dämmung der obersten Geschossdecke?
In unserem Beispiel kostet die nicht begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke 56,14 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die gewählte Dämmmethode (begehbar/nicht begehbar/Einblasdämmung/Dämmung von unten), das verwendete Dämmmaterial und die im Einzelfall erforderliche Dämmstärke. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man sinnvolle Dämmstärken wählt, und nach Möglichkeit Einblasdämmungen bevorzugt (Balkendecke). Eigenleistungen sind prinzipiell möglich, allerdings nicht förderfähig. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.