Drainage ums Haus – ist das sinnvoll?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021

Ist eine Drainage ums Haus wirklich notwendig? In diesem Artikel erfahren Sie, warum in den meisten Fällen eine fachgerechte Abdichtung ausreicht und wann unter besonderen Umständen eine zusätzliche Drainage sinnvoll sein kann. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Ihr Gebäude bestmöglich vor Feuchtigkeit schützen können.

Eine Drainage rund ums Haus ist meist nicht notwendig

AUF EINEN BLICK

Wann ist eine Drainage ums Haus sinnvoll?

Eine Drainage ums Haus kann in bindigen Böden mit geringer Versickerungsfähigkeit sinnvoll sein, um die Anforderungen an die Gebäudeabdichtung zu reduzieren. Jedoch ist die ausreichende Abdichtung des Kellers gemäß DIN 18195 stets notwendig und meistens kostenintensiver als die Drainage.

Lesen Sie auch

Notwendigkeit der Drainage

In weitaus den meisten Fällen sind Drainagen am Haus überflüssig. Sie bergen zusätzlich auch noch ein Risiko für massive Feuchtigkeitsschäden durch Ausführungsfehler beim Verlegen, mangelhafte Planung oder nicht ausreichende Wartung.

Grund dafür ist bereits die DIN. Bei einem Neubau sind ohnehin zwingend die Vorschriften der DIN 18195 zur Bauwerksabdichtung einzuhalten. Diese sehen vor, dass jeder Keller ausreichend abzudichten ist, dass keine Feuchtigkeit ins Gebäude dringen kann. Zu berücksichtigen sind dabei alle möglichen Lastfälle beim jeweiligen Gebäude und beim Bauplatz.

Diese Vorschrift führt, wenn sie konsequent und fachgerecht umgesetzt wird, immer dazu, dass für das Gebäude keine Gefahr durch aufstauendes Sickerwasser besteht. Auch bei hohen Grundwasserspiegeln ist die Kellerabdichtung enstprechend zu planen, so dass es auch langfristig zu keinen Schäden kommt.

Eine Drainage ist damit schon aufgrund der Vorgaben der DIN praktisch überflüssig, um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen. Wichtig und grundlegend ist zunächst immer die ausreichende Abdichtung – und die genügt völlig, um ein Gebäude ausreichend zu schützen. Das sollte auch immer vom Fachmann – oder nach konkreter fachlicher Anleitung – durchgeführt werden.

Bindige Böden

Bei sehr schlechten Bodenverhältnissen (geringe Versickerungsfähigkeit) kann es dennoch manchmal sinnvoll sein, eine Hausdranaige zu legen. Die Anforderungen an die Abdichtung des Gebäudes werden dadurch reduziert, die Gefahr von möglichen Schäden wird geringfügig verringert.

Auf eine ausreichende Abdichtung kann deshalb aber nicht verzichtet werden, und die Kosten für eine Drainage liegen in der Regel deutlich höher als die mögliche Kostenersparnis bei der Abdichtung.

Drainage nachträglich

Beim Altbau findet man – anders als beim Neubau – häufig keine wasserdichten Bodenplatten aus WU-Beton und keine ausreichenden Abdichtungen. Die Lösung ist hier aber ebenfalls die Abdichtung des Gebäudes – und nicht die Drainage.

Sie kann zusätzlich angelegt werden, muss aber unbedingt fachgerecht geplant und ausgeführt werden. Ansonsten können durch die Drainage selbst Feuchtigkeitsschäden am Gebäude entstehen.

Tipps & Tricks

Beachten Sie, dass eine Drainagenicht nur mit einmaligen Kosten sondern auch mit laufenden Kosten für das Spülen verbunden ist. Kalkulieren Sie das immer mit ein.

Artikelbild: Lex20/iStockphoto