Wie lässt sich ein Fahrradrahmen lackieren?
1. Selber lackieren: Preiswertes DIY mit der Sprühdose
2. Lackieren lassen: Professionelle Ergebnisse und viele mögliche Sonderlackierungen
Welche Möglichkeiten gibt es?
1. Einen Fahrradrahmen selber lackieren
Wer dem alten Drahtesel neues Leben einhauchen möchte, kann sich für eine neue Lackierung entscheiden. Selbst Hobbyhandwerker können bei diesem Projekt einsteigen – der Schwierigkeitsgrad ist eher gering. Wichtig ist, dass Sie über ausreichend Platz verfügen und nur an einem gut belüfteten Ort (beispielsweise im Garten oder in der Einfahrt) zur Sprühdose greifen. Zusätzlich sollten Sie sich für eine Abdeckfolie unter dem Fahrradrahmen und für eine Atemschutzmaske zur persönlichen Sicherheit entscheiden.
Am besten lassen sich Fahrradrahmen mit einer Grundierung, einer Sprühlackierung und einem Klarlack aus der Spraydose verschönern. Diese Materialien können oftmals für unter 50 Euro erstanden werden. Wichtig ist, dass Sie die Metalloberfläche durch eine Reinigung und ein Abschleifen optimal auf die Lackschichten vorbereiten.
2. Einen Fahrradrahmen lackieren lassen
Alternativ können Sie Ihren Fahrradrahmen professionell lackieren lassen, wofür verschiedene Werkstätte und Lackierer infrage kommen – schauen Sie sich am besten lokal um und vergleichen Sie Angebote, um den besten Fachbetrieb dafür zu finden. Zu den Vorteilen dieser Variante gehört, dass viele Dienste im Preis inkludiert sein können (man denke etwa an Hol- und Bringdienste, Abschleifen, Grundieren und Lackieren).
Gleichzeitig werden Sonderlackierungen angeboten, sodass Sie Ihren Fahrradrahmen etwa pulverbeschichten oder nasslackieren lassen können. Dank der speziellen Lackierpistolen profitieren Sie außerdem von perfekten Ergebnissen. Das hat allerdings auch seinen Preis – so ist mit Kosten zwischen 150 und 350 Euro zu rechnen, die sich nach der Art der Lackierung und dem Aufwand der Arbeiten richten.
Produktempfehlungen
Entfetter
Damit Grundierung und Lackierung auf dem Metall des Fahrradrahmens halten, muss dieser frei von Verschmutzungen sowie Öl- und Fettrückständen sein. Verwenden Sie einen Entfetter gegen entsprechende Flecken, die insbesondere im Bereich der beweglichen Teile (wie Fahrradkette und Co.) gerne zu finden sind. Entscheiden Sie sich am besten für ein biologisches Reinigungsmittel mit neutralem pH-Wert.
Schleifpapier
Ein wichtiger Vorbereitungsschritt beim Lackieren des Fahrradrahmens ist das Anschleifen. Dadurch werden alte Lackschichten entfernt und das Metall für einen verbesserten Halt angeraut. Verwenden Sie zum Abschleifen passendes Schleifpapier, das sich für Metalle eignen sollte. Ideal sind reißfeste Varianten mit Siliziumkarbid als Korund. Setzen Sie auf ein Set mit verschiedenen Körnungen für den Grob- und Feinschliff.
Grundierung
Grundierungen verbessern nicht nur die Lebensdauer der Lackschicht auf dem Fahrradrahmen und verhindern eine unebene Oberfläche, sondern schützen das Material gleichzeitig vor Rost. Daher sollten Sie mit einer Grundierung aus der Sprühflasche beginnen. Achten Sie darauf, dass sich das Produkt für eine Anwendung auf Metall eignet und schnelltrocknend ist. Werden Sie außerdem einen Blick auf das Verpackungsvolumen.
Lackspray
Um eine gleichmäßige Lackierung zu erhalten und auch schwer zugängliche Bereiche des Rahmens mit Lack zu bedecken, sollten Sie sich für ein Lackspray in der Sprühdose entscheiden. Dafür stehen Ihnen viele Optionen offen – von unterschiedlichen Farben über Effekte bis hin zu Finishes ist das Angebot groß. Prüfen Sie beim Kauf die Eignung des Lacksprays für Fahrradrahmen und achten Sie auf die Ergiebigkeit.
Klarlack
Als Versiegelung der farbigen Lackschicht kann ein Klarlack zum Einsatz kommen. Auch hierbei bieten sich Produkte aus der Spraydose an. Entscheiden Sie sich für einen acrylbasierten Klarlack ohne Lösungsmittel, der sowohl wisch- als auch wetterfest ist. Zusätzlich sollte diese Lackierung natürlich transparent sein und schnell trocknen.
Anleitung: Fahrradrahmen in 4 Schritten lackieren
Wie wird ein Fahrradrahmen lackiert?
1. Demontieren Sie alle abnehmbaren Teile und reinigen Sie den Rahmen, bevor Sie Ihre Schutzkleidung anlegen
2. Schleifen Sie den Fahrradrahmen in zwei Durchgängen mit Schleifpapier ab
3. Grundieren Sie das Metall, bevor Sie es mit einem Sprühlack gleichmäßig lackieren
4. Montieren Sie die Teile wieder, nachdem das Fahrrad ausreichend durchtrocknen konnte
- Grundierung
- Sprühlack
- Klarlack
- Entfetter
- Spülmittel
- Abdeckfolie
- Malerkrepp
- Schleifpapier in grober und feinerer Körnung
- evtl. Aceton
- Weiches Tuch
- Schraubenzieher
- Schutzkleidung samt Atemschutzmaske
- Aufhängung für den Fahrradrahmen
- evtl. Pinsel oder Lackrolle
1. Vorbereitung
Fahrrad demontieren. Bevor Sie den Fahrradrahmen mit einer neuen Lackierung versehen, müssen die beweglichen Teile des Fahrrads geschützt werden. Demontieren Sie zuerst alle abnehmbaren Teile und verwenden Sie dafür passendes Werkzeug – das kann je nach Fahrradmodell unterschiedlich ausfallen. Machen Sie am besten Fotos und Videos, damit Sie später beim Zusammenbau eine Anleitung haben.
Ggf. Teile abkleben: Lassen sich Teile nicht lösen, kann beim Hersteller nachgefragt oder in einem Fahrradladen um Hilfe gebeten werden. Andere Bauteile können hingegen nicht vom Rahmen gelöst werden, weshalb Sie diese mit Malerkrepp schützen sollten. Kleben Sie die Teile vorsichtig damit ab und vermeiden Sie, den Rahmen ebenfalls mit Klebeband auszustatten.
Fahrrad reinigen. Es folgt eine Grundreinigung des Fahrrads. Verschmutzungen, Staub und Öl- sowie Fettflecken sorgen dafür, dass die neue Lackierung nicht richtig auf dem Metall hält – sie müssen also entfernt werden. Dafür kommen Entfetter infrage. Sollten Sie bei diesem Frühjahrsputz Rost feststellen, sollte er ebenfalls behandelt werden.
Schutzkleidung anlegen. Bei der Arbeit mit Lackierungen können giftige Dämpfe entstehen, die auf keinen Fall eingeatmet werden sollten. Lackieren Sie den Fahrradrahmen daher in einer gut belüfteten Umgebung (beispielsweise draußen) und tragen Sie sowohl eine Atemschutzmaske als auch eine Schutzbrille. Arbeiten Sie außerdem immer nur in Windrichtung, damit nichts – sprichwörtlich – ins Auge gehen kann.
2. Abschleifen
Damit die neue Lackierung auf dem Metall Halt findet und darunter kein neuer Rost entstehen kann, muss die Oberfläche in einem nächsten Schritt abgeschliffen werden. Beginnen Sie mit Schleifpapier in einer groben Körnung und schleifen Sie den gesamten Rahmen ab. Wiederholen Sie den Vorgang danach mit einem feineren Schleifpapier. Waschen Sie das gesamte Fahrrad im Anschluss gründlich ab, damit es staubfrei ist.
3. Fahrradrahmen lackieren
Grundierung auftragen. Danach ist die Grundierung dran. Tragen Sie den Primer entsprechend der Herstellerangaben auf und lassen Sie ihn gänzlich trocken – auch die ideale Trocknungszeit ist zumeist auf der Verpackung vermerkt. Wichtig ist, immer den gleichen Abstand mit der Sprühflasche einzuhalten, damit die optimale Menge an Grundierung aufgetragen wird. Versehentliche „Farbnasen“ lassen sich nach dem Trocknen abschleifen.
Lackieren. Tragen Sie nun das Lackspray gleichmäßig auf den Rahmen auf. Je nach Untergrund und Farbe sind drei bis vier dünne Lackschichten notwendig. Warten Sie zwischendurch, bis die vorherige Schicht komplett trocken ist. Es gilt, dass weniger oftmals mehr ist – halten Sie die einzelnen Schichten dünn. Das verhindert übrigens auch Farbnasen. Für größere Projekte kann sich der Einsatz einer Lackpistole mit Kompressor lohnen.
Klarlack auftragen. Sobald der Lack vollständig durchgetrocknet ist (zumeist 24 bis 48 Stunden), kann Ihr Werk versiegelt werden. Tragen Sie eine Schicht Klarlack aus der Sprühdose auf und gehen Sie erneut vorsichtig und in einer möglichst dünnen Schicht vor.
4. Fahrrad montieren
Lassen Sie den Fahrradrahmen danach für einige Tage gut durchtrocknen. Hängen Sie ihn dafür am besten auf, sodass er gleichmäßig belüftet wird. Nach etwa drei bis fünf Tagen können die abmontierten Teile schließlich wieder angebracht werden. Orientieren Sie sich dafür einfach an den Fotos und Videos von der Demontage.
Mögliche Probleme & Lösungen
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass der Lack einfach nicht halten möchte und teilweise wieder abblättert. Ursächlich können Verschmutzungen und Rost auf dem Fahrradrahmen sein. Auch unpassende Grundierungs- und Lackkombinationen kommen als Übeltäter infrage. Achten Sie darauf, dass Lack und Primer vom gleichen Hersteller sind und sich für Metalle eignen.
FAQ
Wieviel kostet es, einen Fahrradrahmen selber zu lackieren?
Wer sein Fahrrad selber lackiert, kann die Kosten sehr gering halten – spezielle Lackeffekte und Pulverbeschichtungen sind allerdings nicht möglich. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 15 und 60 Euro, die sich primär aus der Grundierung, dem Sprühlack und der Versiegelung mit Klarlack zusammensetzen. Oftmals muss zusätzlich Werkzeug und Schutzkleidung angeschafft werden.
Was kostet das professionelle Lackieren eines Fahrradrahmens?
Die Kosten für ein professionelles Lackieren des Fahrradrahmens hängen von mehreren Faktoren ab, zu denen vor allem die Art der Lackierung, das benötigte Material und etwaige zusätzliche Arbeiten gehören. Planen Sie daher mit Kosten von 150 bis 350 Euro.
Lässt sich ein Fahrradrahmen auch pulverbeschichten?
Für einen besonderen Effekt kann der Fahrradrahmen auch pulverbeschichtet werden. Das lässt sich allerdings nur schwer selber durchführen und macht den Einsatz von speziellem Equipment erforderlich. Für ein einzelnes Rad ist es daher im Regelfall günstiger, die Pulverbeschichtung von einer Lackierer durchführen zu lassen.
Wie kann man einen Fahrradrahmen lackieren?
Schrauben Sie alle beweglichen Teile ab oder schützen Sie diese mit Malerkrepp, bevor Sie das Fahrrad reinigen und eine geeignete Schutzkleidung anlegen. Danach muss der Rahmen komplett abgeschliffen werden. Tragen Sie im Anschluss eine Grundierung, den Sprühlack und eine Schicht Klarlack auf. Zuletzt müssen der Rahmen trocknen und das Fahrrad wieder montiert werden.