Chemische Inhaltsstoffe mit unbekannter Langzeitwirkung
Fassadenfarben werden von den Herstellern so konzipiert, dass sie den Belastungen im Außenbereich standhalten. Dazu gehören Inhaltsstoffe und Zusätze, die Algen, Insektenbefall, Moosbildung und Pilzbefall entgegenwirken. Diese giftigen chemischen Substanzen können über Jahre ausdünsten und sich in geschlossenen Räumen mit der Raumluft vermischen.
Neben diesen chemischen Zusätzen werden Außenfarben für Häuser auch gegen UV-Strahlung und Erhitzung durch chemische Zusätze geschützt. Da die Ausdünstung und die Langzeitwirkung auf die Gesundheit schwer zu testen und nachzuweisen sind, besteht immer ein unkalkulierbares Gesundheitsrisiko. Neben diesem Aspekt ist auch das Stinken der Wand nach dem Anstrich ein häufiges Symptom.
Mögliche Ausnahmen
Es gibt folgende „Grenzfälle“ für Innenräume, in denen die Verwendung von Fassadenfarben relativ unbedenklich ist:
- Räume, die nur kurzzeitig und/oder selten betreten und genutzt werden (Garage, Durchfahrt, Geräteschuppen, nicht ausgebauter Dachboden, Vorratskeller ohne Lebensmittel)
- kleine Einzelflächen in Räumen, die gut und ständig belüftet werden (Decken mit Luftabzug im oberen Bereich, halboffene Werkstatt, Schuppen)
Unterschiede bei Fassadenfarben
Es gibt unterschiedlich giftige Fassadenfarben, aber giftig sind sie alle. Der Begriff Biozid darf nicht mit Bio verwechselt werden. Fassadenfarben können Stoffe enthalten, die als Pflanzenschutzmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel verboten sind. Die folgenden Stoffe sind typische Beispiele:
- Diuron
- Carbendazim
- Irgarol
- Terbutryn
Als „ökologischste“ Variante bieten spezialisierte Hersteller reine Silikatfarben als Fassadenfarbe an, die keine chemischen Zusätze enthalten. Sie können auch im Innenbereich eingesetzt werden, sind aber vor allem bei der Verarbeitung stark alkalisch.