Was ist Fugensand, was ist Steinmehl?
Fugensand und Steinmehl sind Schüttgut zum Verfugen von Pflasterflächen, die sich inmitten von Grünanlagen befinden – etwa Wege in Parks oder Terrassen und Gehwege in privaten Gärten. Fugensand und Steinmehl sind nämlich so zusammengestellt, dass sie Pflanzen möglichst wenig Nährboden bieten und dadurch die unliebsamen Fugen-Unkräuter von vornherein ausmerzen. Wer also seine frisch gepflasterte Terrasse oder seine sanierte Pflaster-Einfahrt künftig nicht mit Fugenkratzer, Unkrautbrenner und Co. bearbeiten will, verfugt am besten mit diesen Spezialprodukten.
Doch was sind eigentlich die Unterschiede zwischen Fugensand und Steinmehl? Im wesentlichen sind es folgende:
- Fugensand ist ein Oberbegriff für Sand zum Verfugen
- Steinmehl ist besonders auf Unkrauthemmung ausgerichtet
- Fugensand eignet sich für Beton- und Natursteine
- Steinmehl eignet sich auch für Ziegel und poröse Natursteine
Sie sehen – die Unterschiede sind eher unscheinbar. Vor allem, wenn man bei Fugensand grundsätzlich an unkrauthemmenden Fugensand denkt. Den gibt es zwar ausgewiesenermaßen, allerdings handelt es sich dabei um einen speziellen Fugensand. Fugensand ist nicht allgemein auf Unkrauthemmung ausgelegt und insofern ein Oberbegriff für mineralisches Fugenmaterial in Sandform.
Explizit unkrauthemmender Fugensand ist durch eine besonders nährstoffarme Zusammensetzung aus meist ofengetrocknetem Quarzsand und mineralischen Zusätzen mit hohem pH-Wert besonders ungünstig für die meisten (Wild-)Pflanzen und halten dadurch Pflasterfugen deutlich länger unkrautfrei.
Die Zusammensetzung von Steinmehl sieht ganz ähnlich aus: hierbei wird zum Beispiel ofengetrockneter Granit fein vermahlen und ebenfalls mit nährstoffarmen Mineralien vermischt. Auch hierbei wird auf einen hohen pH-Wert geachtet, der für Nährstoffarmut sorgt.
Auf Steine und Fugen kommt es an
Ob man (unkrauthemmenden) Fugensand oder Steinmehl für seine Terrassen- oder Gehwegfugen verwendet, hängt vor allem auch von der Gesteinsart der verlegten Platten oder Fliesen und der Fugenbreite und -höhe ab.
Fugensand eignet sich vor allem für Platten aus festeren Natursteinarten oder auch einfachen Betonplatten. Steinmehl kann für diese Plattensteinarten auch verwendet werden, aber ebenso auch für Ziegelsteine oder poröse Natursteine wie Sand- oder Kalkstein. Das liegt daran, dass es sich gegenüber Fugensand etwas besser verdichtet.
Weiterhin ist auch die Fugengröße entscheidend. Für schmalere Fugen von einem bis 5 Millimetern Breite eignet sich Fugensand besser, denn hierbei ist keine so große Eigenstabilität der Fuge gefragt. Bei breiteren Fugen von 3 bis 20 Millimetern Breite nimmt man besser das dichtere Steinmehl. Sowohl für Fugensand, als auch für Steinmehl sollten die Fugen mindestens eine Höhe von 40 Millimetern haben.
Fugensand und Steinmehl gegenüber abbindenden Fugenmaterialien
Was Fugensand und Steinmehl von Fugenmörtel abgrenzt, ist ihre lose Beschaffenheit – sie bestehen ausschließlich aus mineralischem Material ohne abbindende, zementöse Zusätze. Das macht sie umweltfreundlicher und wasserdurchlässig. Insofern sind Fugensand und Steinmehl gleichermaßen für eine naturnah und möglichst wenig oberflächenversiegelte Gartengestaltung geeignet.