Fugensand richtig verarbeiten
Mit dem reinen Verlegen der Platten ist das Bauen einer ordentlichen Terrasse oder eines hübschen Gartenwegs nicht getan. Neben der Vorbereitung in Form einer Pflasterbettherstellung gehört auch die Nachbereitung in Form des Verfugens dazu. Das Verfugen dient folgenden Zwecken:
- Verfestigung der Pflasterfläche
- optisch vollwertiger Abschluss
- mithilfe spezieller Fugensandprodukte Unkrauthemmung
Die Verfestigung der Pflasterfläche ist die wichtigste Aufgabe von Fugensand. Das nicht bindige Mineralgemisch hält die Platten dort, wo sie verlegt worden sind und hindert sie daran, sich durch Begehen und durch Witterung zu verschieben. So bleibt die Terrassen- oder Wegoberfläche auch länger eben.
Die bündig gefüllten Fugen tragen außerdem wesentlich zu einem sauberen, vollwertigen Eindruck bei.
Mit Anti-Unkraut-Fugensand lässt sich außerdem der Unkrautbewuchs wesentlich eindämmen. Solcher Fugensand besteht aus besonders nährstoffarmen Mineralgemischen, die auch hartnäckigsten, genügsamsten Wildpflanzen wenig Lust aufs Anwachsen machen.
Fugensand richtig verarbeiten und verfestigen
Bei der Verarbeitung von Fugensand kommt es auf die richtige Methode an. Bei schmalen, geraden Fugen können Sie ihn einfach trocken einkehren. Wenn die Fugen breit und unregelmäßig sind – etwa bei Bruchsteinen – ist Einschlämmen angesagt. Beim Einschlämmen bringt man dem Sand viel Wasser zu und spült ihn regelrecht in die Fugen hinein.
Zum vollständigen Einbringen arbeitet man am besten mit einem breiten, flachen Besen und diagonal zur Fugenrichtung. Vor dem Verfestigen bringen Sie so viel Sand wie möglich ein, so dass er bis zu den Plattenoberflächen steht. Kehren Sie dazu mehrfach abwechselnd von einer und dann von der anderen Richtung über die Pflasterfläche.
Zum Verfestigen gibt es im Allgemeinen zwei Möglichkeiten:
- Rüttelplatte
- Wasser
Rüttelplatte
Die professionelle Art, den Fugensand in Pflasterflächen zu verdichten, ist die Rüttelplatte. Ein solches Gerät hat natürlich niemand zuhause stehen, aber sie werden zu relativ bezahlbaren Preisen verliehen: zum Beispiel von Baumschinenverleihen oder einfachen Baumärkten. Für die Fugenverdichtung reicht in der Regel ein Gerät mit 10 kN Leistung, bei größeren und tieferen Fugen und stabilen, schweren Platten ist ein 20 kN-Modell ratsamer.
Bei der Nutzung einer Rüttelplatte zur Verdichtung der Sandfugen muss eine Gummimatte unter die Maschinenplattform montiert werden, mit der die Pflastersteine geschützt werden. So eine Matte ist bei der Leihmaschinen in aller Regel dabei.
Die Rüttelplatte führen Sie am besten direkt entlang der Fugen und spiralförmig von außen nach innen über die Pflasterfläche. Rütteln Sie die Fläche idealerweise zweimal vollständig ab. Danach wird sich der Fugensand etwas gesetzt haben – es kann also nötig sein, noch etwas weiteren Sand einzukehren und noch einmal die Rüttelplatte zu bemühen.
Mit Wasser verdichten
Wenn Ihre Terrasse oder Ihr Gartenweg nicht allzu schwer und großflächig ist und Sie sich die Kosten und Mühen der Rüttelplattenarbeit sparen möchten, können Sie auch einfach mit Wasser verdichten: Dazu sprühen Sie die fertig eingekehrten Sandfugen gründlich mit der Sprühdüse des Gartenschlauchs ein – und zwar mehrfach mit ein, zwei Stunden Pause dazwischen, damit sich die jeweiligen Wasserchargen setzen können. Wenn der Sand sich setzt, können Sie zwischendurch auch noch einmal nachfüllen.