Viele verschiedene Fundamente mit ebenso vielfältigen Anforderungen
Für nahezu alle Bauvorhaben, die auf losen Untergrund oder eben Erdreich gründen, wird ein Fundament benötigt. Ein Standbriefkasten macht ein Fundament ebenso erforderlich wie das Fundament für eine Hebebühne (Kfz-Technik) benötigt wird. Natürlich nicht zu vergessen Fundament und/oder Bodenplatte für ein Gebäude.
Grundsätzliche Aufgaben eines Fundaments
Zwar können sich die Anforderungen an ein Fundament durchaus erheblich unterscheiden. Letztlich sind es aber Ansprüche, die nur eine entsprechend unterschiedliche Gewichtung erfahren:
- stabiler Untergrund für das zu errichtende Bauwerk
- Tragfähigkeit
- das Verteilen und Ableiten verschiedener Lasten (Traglast, Windlast, Schneelast)
- das Abdichten und/oder Dämmen zum Untergrund hin
Insbesondere beim Abdichten sowie beim Dämmen eines Fundaments haben sich die Anforderungen in den letzten Jahren mit den Energiesparhäusern signifikant verändert.
Der mögliche Aufbau von Fundamenten
Aus diesen möglichen Anforderungen und ihrer unterschiedlichen Gewichtung resultieren dann auch die Baustoffe und Materialien für das Fundament, die benötigt werden. Der Aufbau vom Fundament ist hier maßgeblich. Viele Fundamente werden inzwischen folgendermaßen (oder in Teilen davon) gebaut:
- verdichtete Sohle (Erdreich, Untergrund)
- Trockenschicht
- Abdichtung der Trockenschicht nach oben
- Sauberkeitsschicht
- Dämmschicht
- das eigentliche Fundament
Die Materialien für das jeweilige Fundament
Die Trockenschicht besteht aus Schotter oder Kies. Sie hat je nach individuellen Anforderungen mehre Aufgaben. Die Schotterschicht befindet sich an der Sohle des Fundaments. Versickert Wasser nicht schnell genug, würde es hier oft länger stehen und bei Frost eine Gefahr für das Fundament darstellen. Also ist die Schotterschicht neben der Fundamenttiefe quasi eine zweite Sicherung bei der Frostsicherheit von einem Fundament.
Selbst, wenn das Wasser nun an der eigentlichen Sohle (der Schotterschicht) nur sehr langsam versickern würde, hätte das gefrierende Wasser genug Platz in den Hohlräumen des Schotters. Diese großen Hohlräume bieten weiteren Schutz, denn sie wirken kapillarbrechend. Ein Baum kann Wasser nach oben ziehen, weil die Adern so klein sind, dass es das Wasser von alleine „hoch zieht“. Ähnlich lässt sich das auf einem glatten Untergrund beobachten, auf dem ein ebenso glatter Gegenstand liegt.
Kommt es hier zu Wasser, zieht es dieses förmlich zwischen Untergrund und Gegenstand. Auch im Boden gibt es diesen Kapillareffekt. Besonders feinporiger Boden sorgt dafür, dass Wasser aufsteigen kann. Wurde das nicht schon im hydrogeologischen Bodengutachten berücksichtigt, sind vielleicht keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen worden – wie eben die kapillarbrechende Schotterschicht. Denn gelangt das Wasser nun in die Bausubstanz, setzt sich der Kapillareffekt hier nicht selten fort und schädigt das betreffende Bauteil erheblich.
Weitere Materialien für das Fundament
Als zusätzliche Sicherheit wird dann die Schotterschicht abgedichtet. Das hier verwendete Material ist eine entsprechende Baufolie. Soll nun noch eine Dämmung erfolgen, kommt meist erst noch eine Sauberkeitsschicht. Das Material der Wahl ist hierfür Magerbeton. Das Material der anschließenden Dämmung können Schaumglasplatten oder Hartschaumplatten sein (XPS, EPS). Erst auf dieser Dämmschicht erfolgt dann das eigentliche Herstellen des Fundaments.
Aber selbst das eigentliche Fundament kann unterschiedliche Materialien beinhalten. Neben Wasser, Zement, Sand und Kies kann dies eine Armierung sein. Dabei kann es sich im Material u eine Stahlarmierung (beispielsweise Baustahlmatten) oder um eine Faserarmierung (spezielle Kunststoff- oder Glasfasern) handeln. Je nach Anforderungen (vielleicht wasserdichter Beton oder Schutz gegen Chemikalien in Werkstätten) können verschiedene zusätzliche Materialien (Additive) dem Zement für das Fundament beigemischt sein.